Data scientist Jobs und Stellenangebote in Lübeck
Beruf Data scientist in Lübeck
Zwischen Hansegeist und Algorithmen – Data Science in Lübeck, einmal ehrlich betrachtet
Lübeck – maritimer Knotenpunkt mit Geschichte. Während draußen Möwen kreischen und der Wind alte Backsteinhäuser umspielt, brummen in offenen Büros und unscheinbaren Hinterhöfen die Server. Daten werden hier nicht mehr nur im Hafen umgeschlagen, sondern in petabyteweise Zeilen und Spalten. Und ja, der Data-Scientist ist längst angekommen an der Trave, rückt den hanseatischen Unternehmen mit Python, R und allerlei statistischen Raffinessen zu Leibe. Aber was bedeutet das für Leute, die diesen Weg (halb Ahnung, halb Begeisterung, halb Skepsis – wer rechnet da genau?) einschlagen wollen?
Von der Mathematik zur Praxis – die täglichen Stolpersteine und Glücksfunde
Was viele unterschätzen: Ein Data Scientist in Lübeck ist selten ein reiner Code-Jongleur. Analytische Neugier – na klar. Statistikkenntnisse? Selbstverständlich, auch wenn man im Alltag manchmal weniger Tensoren herumschleppt als die Lehrbücher suggerieren. Dafür stapeln sich Projekte auf dem Tisch: Produktionsoptimierung im Maschinenbau. Gesundheitsdaten aus den Medizintechnik-Schmieden am Stadtrand. Und irgendwann fragt irgendjemand auch nach dem Wetter, weil alles ein bisschen mit Vorhersage zu tun hat.
Die Praxis in Lübeck tickt aber anders als in Köln, München oder gar Berlin. Hanseaten gelten als abwartend, unaufgeregt, vielleicht sogar – nun ja – beratungsresistent. Wer hier als Newcomer in die Festung der Fachbereiche eindringen will, muss oft erstmal übersetzen: von Data Science Jargon zu anfassbarem Nutzen. Meine Erfahrung: Wer sich traut, die Kolleg:innen von Produktion und Vertrieb ganz direkt zu fragen, ein bisschen zu nerven und nie zu viel Buzzword-Bingo spielt, kommt schneller ans Ziel. Und manchmal entstehen genau aus solchen Missverständnissen die besten Ideen. Ist das angenehm? Nicht immer – aber selten langweilig.
Was verdient ein Data Scientist in Lübeck eigentlich?
Geld, ja – das ist so ein Thema. Nicht wenige träumen von den Gehältern in der Hamburger HafenCity. In Lübeck ist das gleiche Spiel für weniger. Newcomer starten, wenn sie Glück haben und den richtigen Background mitbringen, bei ungefähr 3.500 € und rollen dann je nach Branche, Unternehmensgröße und Verantwortlichkeit Richtung 4.500 € oder 5.300 €. Es gibt Ausnahmen nach oben, die Begründung liegt fast immer in exotischen Skills oder, seien wir ehrlich, langem Stehenbleiben – und Warten, dass die Branche endlich versteht, was man überhaupt tut. Wer eher als Quereinsteiger landet – und das passiert häufiger, als man denkt, ob Chemie, Wirtschaftsinformatik oder auch mal angewandte Physik – muss manchmal mit weniger als 3.300 € rechnen, zumindest zu Beginn. Aber: Ich habe erlebt, dass echte Problemlösungskompetenz, gepaart mit regionaler Verwurzelung, auf lange Sicht oft mehr wert ist als der x-te Spezialkurs.
Lübecker Eigenarten: Zwischen Healthcare, Mittelstand und Uniblick
So, und jetzt zur heimlichen Stärke: Lübeck ist kein Tech-Hotspot à la Berlin-Kreuzberg. Wer den schnellen Startup-Rausch sucht, ist hier wohl falsch (es sei denn, man lebt gern zwischen maritimem Charme und Understatement). Die Medizintechnik und Healthcare-Branche bieten unerwartet viel Data-Futter – von der Patientenlogistik bis zur Qualitätskontrolle, hier lassen sich wirklich relevante Anwendungen bauen. Mittelständler aus dem Maschinenbau entdecken gerade erst, wie es ist, die Produktionsdaten in Modelle zu stecken. Nicht selten ist der Data Scientist dann der, der das erste Mal überhaupt ein Dashboards aufs Firmengelände bringt.
Die Universität und einige außeruniversitäre Forschungsinstitute bringen eine ordentliche Prise Wissenschaft in den Mix. Die Schnittmenge von medizinischen Forschungsdaten, neuen Lehrkonzepten und anwendungsnahen Industriekooperationen – für neugierige Köpfe eine Quelle ständiger Herausforderung. Aber aufgepasst: Wer sich mit Papierbergen und langer Abstimmungsdauer schwertut, braucht gute Nerven – Verwaltungslübeck schläft selten, handelt aber auch nie überstürzt.
Weiterbildung oder: Krumme Wege führen oft weiter
Statt stromlinienförmiger Karriereleitern begegnet mir in Lübeck häufig das Gegenteil: Wer offen bleibt, nimmt Umwege. Praxisworkshops an der Uni, interne Fortbildungen bei lokalen Firmen, oder – mein Favorit – der spontane Austausch im Café zwischen zwei Meetings. Technologisch laufen hier übrigens gerade Entwicklungen im Bereich KI-Unterstützung für die Medizintechnik sowie in datenbasierter Produktionssteuerung durch den Mittelstand besonders heiß. Wer hier lernt, flexibel zu denken, nicht nur Tools, sondern Anwendungsfälle zu diskutieren – der bleibt frisch. Ehrlich, manchmal hilft es, einfach mal wieder die Grundlagen nachzulesen. Oder morgens kurz den Wind am Hafen zu schnuppern, bevor man sich in Datenströme stürzt. Lübeck eben: rau, manchmal ruppig – aber selten monoton.