EY Deutschland | 90403 Nürnberg
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EY Deutschland | 90403 Nürnberg
Wer in Nürnberg nach einem Berufsbild sucht, das irgendwo zwischen Risikomanagement, IT-Sicherheit und klassischem Organisationstalent pendelt, stolpert früher oder später über die Rolle des Business Continuity Managers. Klingt nach Anglizismus, ist es auch. Und doch hat dieses Berufsfeld seine ganz eigene Faszination für alle, die mitdenken, vorausdenken – oder sich zumindest nicht mit „so war es immer schon“ zufriedengeben. Das ist der Stoff, aus dem Krisenprävention gestrickt wird. Aber eines vorneweg: Ein Spaziergang ist das nicht.
Die Aufgaben – so viel ist sicher – sind facettenreich. Ein Business Continuity Manager in Nürnberg ist so etwas wie der gute Geist des Unternehmensgedächtnisses. Man ist derjenige, der sich Szenarien ausdenkt, die niemand erleben möchte: Stromausfall, Cyberangriffe, Versorgungslücken. Und bei aller Theorie – plötzlich steht man mitten in einer realen Bedrohung und muss liefern. Oder zumindest wissen, wer wann was zu tun hat. Der Job ist mehr als Checklisten abhaken. Es geht darum, Strukturen zu schaffen, damit der Laden auch dann läuft, wenn der berühmte „Worst Case“ eintritt. Gerade in Nürnberg, wo viele Unternehmen tief in der Industrie und dem IT-Sektor verwurzelt sind, kann selbst ein einzelner Ausfall einen Dominoeffekt quer durch Wertschöpfungsketten lostreten.
Aber was braucht man eigentlich für diesen Job? Technisches Grundverständnis? Klar. Ein Händchen für Prozesse? Unbedingt. Und das gewisse Stehvermögen, wenn die Lage kippt – denn in der „Tagesroutine“ passiert erst einmal… nichts. Viele unterschätzen, wie viel psychologische Finesse und Überzeugungskraft dazu gehört. Wer in Nürnberg in Mittelständler oder Konzern hineinwächst, lernt oft am eigenen Leib: Krisenpläne bringt man nicht wie das Einmaleins bei. Die Belegschaft überzeugt man nicht selten mit Fingerspitzengefühl, leiser Ironie oder, manchmal, schlicht mit Beharrlichkeit. Ich habe den Eindruck, dass es oft die leisen Problemlöser und Generalisten sind, die sich hier am erfolgreichsten behaupten – überraschend, aber wahr.
Nürnberg – alte Industriekultur, starke IT-Region, logistische Drehschreibe. Gerade diese Mischung sorgt dafür, dass der Job hier selten langweilig wird. Die Stadt ist geprägt von Unternehmen, die Supply Chains quer durch Europa steuern. Stillstand? Ein Albtraum. Was viele vergessen: Hier geht es längst nicht mehr nur um Katastrophenszenarien aus dem Lehrbuch. Fachkräftemangel, politische Unsicherheiten, Cyberbedrohungen – alles keine Randnotizen, sondern täglicher Stoff für Szenarienworkshops. Und doch habe ich erlebt, wie regionale Eigenheiten – etwa die fränkische Neigung zur nüchternen Planung – durchaus Vorteile bringt. Will sagen: Wer hier Verantwortung übernimmt, muss oft pragmatischer und kreativer sein, als ein Lehrbuch es vorgeben würde. Vielleicht ist das sogar das charmanteste an Nürnberg als Arbeitsort.
Die Nachfrage? Gestiegen, ja – besonders seit so viele Unternehmen schmerzhaft gelernt haben, wie schnell ein Cybervorfall den Betrieb lahmlegen kann. Trotzdem: Wer von außen kommt, staunt manchmal über die Bandbreite. Manche Arbeitgeber stellen Berufseinsteiger zu Einstiegsgehältern zwischen 3.800 € und 4.500 € ein – je nachdem, wie viel „Vorleben“ man aus IT, Produktion oder Organisation mitbringt. Mit wachsender Verantwortung und Erfahrung sind aber auch 5.200 € bis 6.000 € keine Fantasterei mehr. Und die berühmte Glaskugel? Einerseits wird der Bedarf weiter steigen, weil Regulierung und Vernetzung zunehmen. Andererseits bleibt der Job eine Herausforderung, weil man immer ein bisschen gegen Windmühlen kämpft. Wer aus dem Hamsterrad eintöniger Routinen ausbrechen will, ist hier jedenfalls richtig – vorausgesetzt, man hat Lust auf lebendige Unsicherheiten und gelegentlich schlaflose Nächte.
Noch ein Punkt, der unterschätzt wird: Weiterbildung. In kaum einem Berufsfeld bleibt man so selten stehen. Ob ISO-Zertifikate, branchenspezifische Workshops oder Crashkurse zu Cybersecurity – in Nürnberg gibt es überraschend viele Anbieter, die sogar vor Ort mit Praxisbezug punkten. Und was viele nicht ahnen: Nicht selten sind es Quereinsteiger und Generalisten, die dem Fach neue Anstöße geben. Um es auf den Punkt zu bringen: Wer gerne lernt, ab und zu quer denkt und keine Angst vor grauen Theorie-Papieren hat, findet in Nürnberg ein spannendes Arbeitsumfeld.
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