HANSAINVEST - Hanseatische Investment- GmbH | 20095 Hamburg
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altona Diagnostics GmbH | 20095 Hamburg
EY Deutschland | 20095 Hamburg
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Als ich das erste Mal den Titel „Business Continuity Manager“ hörte, war ich irritiert. Anglizismus-Alarm, dachte ich – wieder so eine Erfindung der Unternehmensberater? Doch das war voreilig. Wer in Kiel schon mal erlebt hat, wie ein Oststurm den Hafen lahmlegt, IT-Systeme im Regen versagen oder Lieferketten buchstäblich absaufen, bekommt eine Ahnung davon, warum dieser Beruf nicht nur existiert, sondern sturmerprobt sein sollte.
Ein Business Continuity Manager ist – wie ein Schiffslotsen – dann gefragt, wenn der Nebel aufzieht und der Normalbetrieb kein Handbuch mehr kennt. Klingt dramatisch, ist es manchmal tatsächlich. Die Aufgabe: Kritische Abläufe analysieren, Risiken jonglieren, Notfallpläne entwickeln, Übungen einfordern – und im Zweifel auch im Schlaf wissen, wer den Stecker zieht oder wo die Ersatzserver stehen. Dabei reicht die Palette von Hochtechnologie bis zur simplen, aber lebenswichtigen Fragen wie: „Hat eigentlich jemand an die Backup-Kanister gedacht?“ Wer meint, so etwas lädt zum Alltags-Leerlauf ein, der irrt. Routinetage sind selten Dauerzustand. Was viele unterschätzen: Die eigentliche Kunst besteht nicht im trockenen Dokumentieren, sondern darin, im Ernstfall kühlen Kopf zu bewahren – und zwar mitten im Kieler Schmuddelwetter, mit der Fähre im Rücken und der IT-Abteilung im Ohr.
Besonders für Einsteiger: Kiel ist in Sachen Wirtschaft kein Berlin, das stimmt – aber die Nähe zur maritimen Logistik, zur Energiewirtschaft und nicht zuletzt die sich häufenden Störungen durch Cyber-Angriffe machen die Fördestadt überraschend brisant für das Thema. Plötzlich interessieren sich auch Mittelständler für betriebliche Resilienz. Lokale Unternehmen, gleich ob Werft oder Klinikverbund, brauchen jemanden, der nicht nur Normen auswendig kann, sondern mit Menschen spricht, Probleme versteht – und eigenwillige Lösungen findet. Ein Plan auf dem Papier? Nett, solange er nicht beim ersten echten Ausfall in sich zusammenklappt wie ein Seemanns-Knoten, der nur auf Youtube existierte.
Manchmal fragt man sich: Reicht der technische Bachelor – oder sollte man noch den IT-Sicherheitsschein oben drauflegen? Ehrlich: Es gibt kein starres Profil. Kommunikation, Systemdenken und ein Hang zu nüchternem Optimismus helfen enorm. Typische Gehälter in Kiel? Sie bewegen sich meist zwischen 3.700 € und 5.200 €, je nach Branche und Erfahrung. Einstieg oft zäher als in Hamburg, dafür können die Aufgaben breiter gefächert sein. Wer bereit ist, regionale Eigenheiten zu akzeptieren – Stichwort: hanseatische Entscheidungsfreude, sprich Abwarten – entdeckt schnell, wie facettenreich der Arbeitsalltag hier wird. Sogar die Strukturen von Gesundheitsbetrieben und Stadtwerken betrachten das Thema inzwischen nicht mehr als Pflichtübung, sondern als zutiefst existenziell.
Was in der Theorie manchmal bürokratisch klingt, ist im Praxisbetrieb überraschend zwischenmenschlich. Der eine Tag, da dreht sich alles um interne Audits, der nächste ist geprägt von spontanen Krisensimulationen. Da wird der schön ausgeklügelte Digitalplan mal ad hoc durch einen handgeschriebenen Notfallplan für die Haustechnik ersetzt, und niemand zuckt mehr zusammen. Kiel mag auf den ersten Blick nicht das Epizentrum digitaler Transformation sein – aber unterschätzen sollte man die Innovationsbereitschaft der schleswig-holsteinischen Unternehmen nicht. Manchmal sind es die Hafennähe, manchmal die windigen Wetterbedingungen, die den Beruf zum Lernfeld für flexible Improvisatoren machen.
Fazit? Wer als Business Continuity Manager in Kiel einsteigt oder wechselt, setzt auf einen Beruf jenseits normierter Routinen. Ehrlich gesagt, man wächst fast zwangsläufig mit. Das Thema bleibt selten in der Komfortzone, schöne Pläne treffen auf reale Notfälle – und alles, was bleibt, ist Erfahrung. Und vielleicht, ganz vielleicht, ein kleines Lächeln am nächsten Morgen, wenn das Fährenhorn durch den Nebel klingt und man weiß – heute blieb das Handbuch zu, aber die Firma läuft trotzdem.
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