Business Continuity Manager Jobs und Stellenangebote in Gelsenkirchen
Beruf Business Continuity Manager in Gelsenkirchen
Business Continuity Manager in Gelsenkirchen – Beruf mit Realitätscheck
Was viele nicht wissen: Gelsenkirchen kann durchaus mehr als Kohle und Fußball. In den letzten Jahren schieben sich Themen wie Digitalisierung, Regulierung und Industriestruktur so leise, wie eben möglich, auch in die Mitte des Ruhrgebiets. Und in dieses Geflecht passt plötzlich ein Beruf wie der Business Continuity Manager – so selten wie eine ruhige Nacht auf Schalke, aber paradoxerweise immer wichtiger.
Was macht man da eigentlich? Man könnte vereinfacht sagen: Man baut Schutzschirme gegen das Unvorhersehbare. Doch das trifft’s kaum. Der Alltag besteht eher aus zähem Risikomanagement, Krisenszenarien, Plänen gegen Stromausfall, Cyber-Attacken, Unwetter, IT-Systempannen oder schlichtes menschliches Versagen. Im besten Fall wird alles organisatorisch durchdacht, im hektischen Ernstfall dann doch hektisch improvisiert. Klingt trocken? Nur für Leute, die eine Schwäche für Routinen haben.
In Gelsenkirchen, wo viele Unternehmen ihre Wurzeln mindestens so tief im Sand wie im SAP-System haben, ist das Thema Widerstandsfähigkeit inzwischen auf der Agenda gelandet. Energieversorger, Stadtwerke, Gesundheitsdienstleister, Mittelstandsbetriebe – überall da, wo das Licht garantiert nicht ausgehen darf. Und ehrlich: Für Einsteiger oder Umsteiger ist gerade das Unfertige – und manchmal auch das leicht Verzettelte – der Standortvorteil. Die Strukturen sind weniger verkrustet, als man angesichts so mancher Altbauten vermuten mag. Wer motiviert ist, findet tatsächlich Gehör: Oft sitzt man direkt mit Geschäftsführung oder IT-Leitung am Tisch, statt sich durch zehn Hierarchieetagen zu kämpfen.
Nun zu den heiklen Fragen: Was muss man können? Sicherheitsfanatiker sein? IT-verrückt? Zahlenmensch? Zu einem Teil ja – doch entscheidend ist vor allem Überblick und Kommunikation. Ein bisschen der „soziale Kitt“, den es braucht, wenn man einem Kollegen erklären muss, dass die Excel-Liste allein keine echte Strategie ist. Diverse Unternehmen hier hängen am industriellen Tropf – Cloud-Lösungen, hybride Arbeitsmodelle, Lieferkettenrisiken: All das kommt in komprimierter Form auf den Tisch. Wer also Lust auf Verantwortung und nervöse Nächte hat (und das nicht ironisch versteht), findet in der Rolle ein spannendes Betätigungsfeld.
Von Luft und Idealismus kann allerdings niemand leben. Wie sieht es mit Gehältern aus? Die Bandbreite ist beachtlich: Direkt nach dem Einstieg liegen realistische Werte zwischen 3.700 € und 4.200 € – je nachdem, wie viel Vorerfahrung, IT-Affinität und fachliches Zusatzwissen vorhanden ist. Wer Verantwortung für kritische Infrastrukturen trägt oder gar an Projekten von besonderem öffentlichen Interesse arbeitet, kann mit 4.500 € bis 5.500 € rechnen. Allerdings: Wenig ist in Stein gemeißelt. Gerade in der Region gibt es ein gewisses Gefälle zwischen großen Playern und mittelständischen Betrieben – Beurteilungen mit Bauchgefühl und Fingerspitzengefühl sind hier an der Tagesordnung.
Nun bleibt die Frage: Lohnt sich der Einstieg? Ich persönlich halte das Feld für eines, das wächst – mit einer Geschwindigkeit, die im Ruhrgebiet vielleicht als „zügig“ gilt, in Frankfurt aber als Schneckentempo wahrgenommen würde. Doch profitieren Newcomer gerade von dieser Mischung: wenig abgesteckte Reviere, agile Projekte, steile Lernkurven (meist eher unfreiwillig). Wer bereit ist, sich ein paar Nerven zu ruinieren, bekommt die Chance, Dinge wirklich zu verändern – auch im Kleinen. Weiterbildung? Dringend nötig, mit Fokus auf IT-Security, Notfallmanagement, oder sogar Datenschutz – viele Arbeitgeber sind erstaunlich offen für engagierte Eigeninitiative.
Mein Fazit? Kein Beruf für Leute mit Hang zum Perfektionismus oder zur Langeweile. Aber für die, die sich auf Wandel einlassen, bereit sind, die Stadt auch mal von unten zu sehen – von der Serverfarm bis zum Notfallplan – bietet Gelsenkirchen als Standort überraschend viel Raum für Wirkung und Vernetzung. Und vielleicht, ganz vielleicht, wird „Business Continuity“ eines Tages genau die neue Handwerkskunst, die das Ruhrgebiet so dringend braucht. Aber das ist ein anderes Thema.