Die Autobahn GmbH des Bundes | 99084 Erfurt
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Sachsenmilch Leppersdorf GmbH | 04416 Wachau
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Zugegeben, wenn ich Bekannten in Erfurt erzähle, dass ich beruflich mit „Business Continuity“ zu tun habe, blicke ich meist in fragende Gesichter. Dabei steht die Sache auf der Hand – in einer Zeit, in der selbst ein Stromausfall zum kleinen Wirtschaftskrimi mutieren kann, werden Fachkräfte gebraucht, die nicht in Schockstarre verfallen, sobald das Wort „Krise“ fällt. Ein Business Continuity Manager (kurz: BCM) ist heutzutage so etwas wie der Sicherheitsgurt des Unternehmens – man benutzt ihn vielleicht selten, doch wenn, ist man heilfroh, dass er da ist. Die eigentliche Kunst liegt nicht in der Beherrschung einzelner Notfallpläne, sondern im Gespür für das, was schiefgehen könnte, und dem ruhigen Pragmatismus, mit dem man – im Idealfall – die Sache vor dem Kipppunkt auffängt.
Wer jetzt an heldenhafte Kriseneinsätze denkt: Fehlanzeige. Große Teile der Arbeit bestehen aus Analyse, Abstimmung und, ehrlicherweise, einem Hauch Paranoia. Man fragt sich, was dieses oder jenes System im Ernstfall braucht – Software, Personal, Lieferantenketten. In Erfurt, wo inzwischen einige Mittelständler, aber auch größere Unternehmen mit internationalem Fußabdruck sitzen, wird das Thema gerne als lästige Vorschrift abgetan – bis dann doch mal ein Serverraum vollläuft oder ein Key User plötzlich längere Zeit ausfällt. Dann kippt die Laune in Sekundenschnelle, und plötzlich landet man ganz nach vorne im Entscheidungskreis.
Momentan spürt man in der Region, dass sich die Rahmenbedingungen verändern. Die Verwundbarkeit durch Cyberangriffe steigt, Lieferkettenverwerfungen machen selbst vor dem Güterverkehr auf der Gera nicht Halt (man wundert sich, wie schnell aus Routine improvisieren wird). Das heißt: Unternehmen schauen sich deutlich kritischer an, wer für sie Risikoszenarien bewertet, Notfallpläne herrichtet und nachhält. Gerade Berufseinsteiger (ja, manchmal beneide ich euch ein klein wenig um euren frischen Blick ...) bringen eine gewisse technologische Neugier ein – und die braucht es, weil die Systemlandschaften hier in Erfurt von liebevoll gepflegten Legacy-Anwendungen bis zu modernen Cloud-Tools reichen.
Übrigens: Wer sich eine ausschließlich trockene Schreibtischtätigkeit vorstellt, wird überrascht sein, wie viel Kommunikation – und gelegentlich Diplomatie – gefragt ist. Zwischen IT, Fachbereich und Geschäftsführung vermittelt man oft mehr, als einem lieb ist. Da prallen Welten aufeinander, und es ist keine kleine Kunst, daraus praktikable Maßnahmen zu zimmern.
Gut, das Thema Geld. Wer nüchtern rechnet, merkt: Einstiegsgehälter rangieren in Erfurt meistens zwischen 3.200 € und 4.100 €, Tendenz steigend bei mehr Erfahrung oder Spezialisierung. Drin sind – je nach Betrieb, Branche und Verantwortungsbereich – auch 4.600 € bis 5.200 €; typisch ist das allerdings erst für erfahrene Spezialisten, die etwa IT-Sicherheitszertifikate aufweisen oder einen Fuß in strategische Projekte setzen.
Der Markt ist spürbar eng: Nicht so viele offene Stellen, aber eben auch deutlich weniger Bewerber als etwa in Frankfurt oder München. Insofern gilt: Wer sich auf halbem Weg zwischen Pragmatismus und Ehrgeiz bewegt, muss sich nicht unter Wert verkaufen. Manchmal – das ist meine Erfahrung – handelt man über Umwege bessere Konditionen aus, wenn man seine Projektkompetenzen überzeugend darlegen kann.
Mich hat überrascht, wie stark das Bedürfnis nach neuen Impulsen gerade in Erfurt inzwischen wächst. Klar, duale Weiterbildungen gibt’s zuhauf – von Zertifikaten in IT-Sicherheit bis hin zur speziellen Krisenkommunikation. Regional wird vermehrt in digitale Transformation investiert, was BCM-Fachleuten eigentlich in die Karten spielt. Aber Achtung, Routine erstickt Innovation: Wer stehenbleibt, wird irgendwann zum Hüter von Checklisten. Vieles hängt davon ab, wie man selbst nachlegt – sei es durch Trainings in Erfurt oder Online-Angebote.
Manche sagen, Business Continuity Management sei die Abteilung „Was-wäre-wenn“. Tatsächlich trifft’s das gar nicht schlecht. Am Ende ist der Beruf irgendwo zwischen nüchternen Systemanalysen und dem trockenen Humor, den man dafür braucht, angesiedelt. Wer das mag und sich auf situative Unschärfen einlassen kann, ist im Erfurter Wirtschaftsleben nicht auf dem Abstellgleis – eher im Maschinenraum. Und da, das gebe ich offen zu, ist es manchmal überraschend spannend.
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