Wirtschaftsinformatiker Jobs und Stellenangebote in Oberhausen
Beruf Wirtschaftsinformatiker in Oberhausen
Zwischen Werkbank und WLAN – Ein nüchterner Blick auf Wirtschaftsinformatik in Oberhausen
Wenn man von Wirtschaftsinformatik spricht – klingt erst einmal abstrakt. Irgendwas mit IT, irgendwas mit Zahlen, digital halt. In Oberhausen rollt bei dem Thema nicht gleich ein Karriere-Highway aufs Tapet. Aber unterschätzen darf man das Feld nicht. Hier, wo Zechenstaub und Stahl von gestern sind, sitzen heute viele Mittelständler und Kommunen, die nach frischem Know-how gieren. Sie wollen digitalen Wandel; viele müssen, nicht wenige können noch nicht so recht. Wer ganz neu reingeht, merkt schnell: Es gibt nicht die eine Wirtschaftsinformatik. Da ist der Tüftler für Datenbanken, daneben die Schnittstellenvermittlerin zwischen Altsystem und Cloud-Fantasie der Geschäftsführung. Und ganz hinten in der Ecke – der klassische IT-Berater, der das große Ganze erklären soll, aber gepflegt an Bürokratie und Budgethürden zu scheitern droht. Oberhausen eben. Phantasie und Realität prallen aufeinander – sehr konkret.
Was bleibt: Die Aufgaben – und das Handfest-Pragmatische
Manchmal fragt man sich, ob die Leute draußen ein falsches Bild von Wirtschaftsinformatikern haben. „Ihr drückt doch eh nur Knöpfe und schubst Daten hin und her“ – so was hört man schon mal auf Fluren. Die Wahrheit? Die Arbeit ist eine Mischung aus Übersetzerrolle, Troubleshooter und Innovationsanstoßer. Der eine hängt bis über beide Ohren in SAP-Umstellungen, die andere zerlegt mühsam Geschäftsprozesse und entwickelt eine halbwegs digitale Lösung, die mehr ist als bloß schöne Oberfläche. In Oberhausen, wo viele Betriebe mit verstaubter IT kämpfen, ist Pragmatismus Trumpf. Man baut selten Raketen, sondern arbeitet mit dem, was auf dem Tisch liegt: Concordancia, ein uralter Kassenscanner, ein ERP-System, das nicht weiß, wie E-Commerce geschrieben wird. Gerade für Berufseinsteiger oder wechselbereite Kollegen offenbart sich hier: Lernen heißt sich improvisieren, Coach, Feuerwehr und Mensch bleiben. Das kann Spaß machen – manchmal nervt es aber auch gewaltig.
Gehalt, Entwicklung – und der ernüchternde Blick auf die Zahlen
Jetzt wollen wir mal die Kirsche auf die Sahnetorte legen: das liebe Geld. Wer hier naiv reingeht, landet meist etwas unter den Erwartungen aus den hippen Digital-Schmieden im Süden. In Oberhausen spricht man, je nach Abschluss, Vorwissen und Branche, von einem Gehalt zwischen 3.000 € und 4.200 € zum Einstieg. Klar gibt es Luft nach oben, vor allem, wenn man sich spezialisiert – vielleicht in Richtung Datenanalyse, Prozessautomatisierung oder IT-Security. Aber: Die Angebotslandschaft ist geprägt vom Mittelstand, vereinzelt auch städtischen Gesellschaften und bekannten Industriebetrieben – keine Spur von den klassischen „Big Playern“ aus Berlin oder München. Das bremst – manchmal. Andererseits: Die krassen Autobahnen der Verantwortung wachsen schnell unter den Füßen mit, wenn man sich nicht komplett blöd anstellt. Karriere ohne ständige Umzüge? In dieser Ecke des Ruhrgebiets tatsächlich möglich.
Regionale Eigenheiten, Chancen und manchmal der Knoten im System
Manche Redner schwärmen von der großen „Transformation der Arbeitswelt“. In Oberhausen meint das manchmal bloß: Endlich keine Excel-Listen mehr von Hand sortieren müssen. Doch die Region – geprägt von Gradlinigkeit, aber auch Verwurzelung im Alten – eröffnet durchaus Chancen für gestaltungswillige Wirtschaftsinformatiker. Kommunale IT? Zugegeben, trägt gelegentlich den Muff verwaltungstechnischer Jahrhunderte. Doch genau hier wächst Bedarf für neugierige Problemlöser, die nicht gleich wieder laufen, wenn’s staubt. Oder: Handwerk und Produktion, die ihre ersten digitalen Gehversuche machen. Vieles liegt brach, manches wirkt wie aus der Zeit gefallen. Aber wer das als Chance statt Manko begreift, kann Spuren hinterlassen. Mal ehrlich: Was viele unterschätzen – das Durchhaltevermögen, das man sich hier aneignen muss, macht einen nicht selten zu einem ziemlich geschätzten Fachmenschen, gerade auch über Oberhausen hinaus.
Und jetzt?
Vielleicht bin ich parteiisch – vermutlich sogar. Aber nach ein paar Jahren im Feld kommt es mir öfter so vor: Wirtschaftsinformatik in Oberhausen verlangt mehr als Technikverständnis. Bodenhaftung und ein gesunder Realitätssinn gehören dazu; die Nerven, wenn es mal wieder länger dauert. Wer sich darauf einlassen will – ja, die Region ist keine Spielwiese der Innovationen. Aber sie ist auch kein Sprungbrett am Rand des Nichts. Wer was bewegen will, gewillt ist, im Maschinenraum statt auf der Showbühne zu stehen, der findet hier eine Bühne, rau, ehrlich und – meistens – gar nicht so schlecht bezahlt. Das ist keine Werbebroschüre, aber vielleicht ein ehrlicher Ausblick. Im Zweifel hilft: Einfach mal ausprobieren.