MÖBEL MARTIN B.V. & CO. KG | 55116 Mainz
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Wiesbaden also. Wer diesen Beruf in der Landeshauptstadt Hessens anfängt, muss manchmal ein bisschen zwischen den Zeilen lesen. Außen hui, drinnen doch erstaunlich bodenverbunden. Die Rede ist nicht von einem x-beliebigen Bürojob, sondern vom Berufsbild der Weiterbildungspädagogik. Irgendwo zwischen Organisationstalent, Methodenkenntnis und pädagogischer Gelassenheit – nicht selten gewürzt mit der nötigen Prise Realitätssinn. Weiterbildungspädagogen nehmen eine merkwürdige Rolle ein: Sie stehen selten im Mittelpunkt, sind aber maßgeblich daran beteiligt, dass Unternehmen, Bildungsträger und Teilnehmende nicht im methodisch-didaktischen Nirwana versinken. Das klingt jetzt trocken? Nein, eher unterschätzt.
Wer glaubt, der Arbeitsalltag sei eine ewige Abfolge von Seminaren und Flipchart-Schlachten, irrt sich gewaltig. Klar, es gibt didaktische Konzepte, Kompetenzmessungen, das Schreiben von Lernzielkatalogen. Aber oft verläuft kein Tag wie der andere: Mal kämpft man mit trägen Leitungsebenen in großen Wiesbadener Instituten, mal ringen Teilnehmende im Eileiterkurs um Verständnis neuer Lerntechnologien. Der Teilnehmerkreis reicht vom motivierten Quereinsteiger bis zur widerwilligen Umschülerin, die beim vierten Blended-Learning-Angebot innerlich abschaltet. Das Feld ist breit, aber eben auch anspruchsvoll. Und natürlich: Bürokratie. Sie klebt wie Kaugummi am Schuh.
Zwischen Kurpark, Behördenviertel und den vielen Bildungseinrichtungen tut sich eine Dynamik auf, die oft übersehen wird: Wiesbadens Weiterbildungslandschaft blüht im Schatten der Frankfurter Skyline – nicht so laut, aber spürbar. Die Stadt hat in den letzten Jahren viel investiert, um Bildungsanbieter zu modernisieren, regionale Kooperationen zu stärken und digitale Lernformate an den Start zu bringen. Gleichzeitig spürt man einen leichten Zugluft-Effekt: Manche Einrichtungen orientieren sich am Frankfurter Markt, was einerseits das Niveau hebt, andererseits aber auch den Konkurrenzdruck verschärft. Für Berufseinsteigerinnen wie mich bedeutete das, sich zwischen regionaler Verwurzelung und urbaner Flexibilität zu bewegen. Nicht immer ein Spaziergang – aber selten langweilig.
Wenn ich ehrlich bin: Der Beruf ist schon ein kleines Chamäleon. Die klassischen Dozentinnenzeiten, in denen ein Lehrskript genügte, sind passe. Wer heute im Wiesbadener Weiterbildungsbereich arbeitet, muss mit digitalen Plattformen, hybriden Lernsettings und fortlaufenden Evaluationen umgehen können. Das klingt manchmal nach Schlagwortbingo; tatsächlich ist es aber bittere Realität. Inhalte aufbereiten, Technikanleitungen erstellen, E-Learning-Plattformen betreuen, dazu noch soziale Konflikte auffangen – das alles gehört im Jahr 2024 einfach dazu. Viele Weiterbildungsanbieter wissen das, investieren kräftig in Fortbildungsmöglichkeiten und erwarten ein gewisses Grundrauschen an IT-Kompetenz. Die Technik schreitet schneller voran als manche Einrichtungsleitung lieb ist. Aber: Wer hier flexibel bleibt, macht sich so schnell unentbehrlich. Jedenfalls oft.
Über Geld spricht man nicht? Muss man aber manchmal. Die Gehälter im Wiesbadener Weiterbildungssektor bewegen sich oft zwischen 2.800 € und 3.500 € beim Einstieg. Mit mehr Berufserfahrung, Zusatzqualifikationen oder Verantwortung im Bereich Konzeption sind auch 3.600 € bis 4.200 € realistisch – allerdings mit Schwankungen, je nachdem, ob man bei privaten Trägern, öffentlich geförderten Einrichtungen oder Unternehmen landet. Sehr selten, aber nicht unmöglich: die freiberufliche Tätigkeit mit völlig offenem Ausgang. Stabilität gibt's am ehesten im öffentlichen oder kirchlichen Umfeld, Flexibilität und, naja, Abenteuerlust, eher bei kleinen Bildungsträgern. Wer sich mit Unsicherheiten und Umbrüchen anfreunden kann (und notfalls auch mal am Samstagabend Kursunterlagen korrigiert), wird in diesem Berufsfeld durchaus glücklich. Manchmal fragt man sich: Warum tun wir uns das an? Und dann reicht ein Lernerfolgsmoment – und der Gedanke ist vergessen. Fast.
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