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Manchmal frage ich mich, wie viele Menschen in Krefeld das Wort „Weiterbildungspädagoge“ überhaupt mit Leben füllen können. Da draußen, beim Bäcker in Bockum oder in der Kantine einer größeren Bildungseinrichtung – dort, wo der Kaffeeduft und die Gespräche um die Ecke schweifen, merkt man rasch: Es ist ein Beruf zwischen den Stühlen. Zumindest fühlt es sich manchmal so an. Offenbar wird man nie so ganz Lehrkraft, nie so ganz Projektmanager. Und doch ist diese Nische, gerade in einer Stadt wie Krefeld, selten spannungslos – sie vibriert nach innen, wenn man einmal genau hinhört.
Ohne jetzt ins Pathos zu verfallen: Weiterbildungspädagogik ist weit mehr als PowerPoint-Schach oder Zertifikate-Druckerei. Der Alltag – zumindest mein Eindruck und Erfahrung in der Szene – besteht aus einem ständigen Spagat. Fachspezifisches Didaktik-Know-how meets gesellschaftliche Trends. Technikinnovation trifft auf 50-jährige Umschülerinnen, Bildungshungrige begegnen alltagsmüdem Verwaltungspersonal. Und: Wer meint, hier gäbe es kantenlose Routinen, der hat seit Corona nichts mehr von den Neuerungen mitbekommen. Die digitale Transformation hat Krefeld nicht ausgespart, auch nicht im Bereich der Erwachsenenbildung. Wer im pädagogischen Feld inzwischen nicht souverän zwischen Präsenzkonzepten und Virtual-Classroom jongliert, verliert schnell Boden.
Der Arbeitsmarkt? Sagen wir’s so: Es gibt Berufe, bei denen Jobprofile starr, zuweilen sogar staubtrocken erscheinen. Die Weiterbildungspädagogik hingegen ist eine bewegliche Angelegenheit – und das ist in Krefeld nicht anders als anderswo. Die lokale Wirtschaft, geprägt von Mittelstand, Chemie und Gewerbe, braucht laufend Menschen, die Arbeitnehmende technisch und methodisch up-to-date halten. Das klingt nach Evergreen, ist aber ein Drahtseilakt: Ein Konzept für gewerbliche Umschulungen? Wird gebraucht. Kursformate zu digitalen Basiskompetenzen? Werden nachgefragt wie noch nie, gerade bei den älteren Mitarbeitenden großer Betriebe. Doch, und das ist mein Lieblings-Klischee: Wer glaubt, hier sei der Bedarf nur punktuell, der irrt. Die Kurzlebigkeit der Anforderungen sorgt für eine erstaunliche Vielseitigkeit – allerdings auch für einen gewissen Erwartungsdruck, gerne zwischen den Zeilen mitgeliefert.
Die Einstiegshürden? Es gibt sie, keine Frage. Die Qualitätsstandards in Weiterbildungsinstitutionen – etwa bei den Trägern in Krefeld, ob nun die großen regionalen Bildungshäuser oder spezialisierte Akademien – sind über die Jahre gewachsen. Wer als Einsteiger:in denkt, eine Affinität zu Menschen und ein didaktischer Grundinstinkt reichten aus, merkt schnell: Ganz ohne pädagogische Zusatzqualifikation geht oft nichts. Die typischen Einstiegsgehälter starten meist bei 2.800 € bis 3.000 €; mit steigender Verantwortung, Zertifikaten und Spezialisierungen – zum Beispiel digitale Methodenkompetenz – sind Bereiche bis 3.600 € bis 4.000 € durchaus realistisch. Und das, wohlgemerkt, für einen Job, der selten mit Routineglanz glänzt. Weiterbildungspädagogen werden intern wie extern schnell zu Schnittstellenmenschen – und Schnittstellenmenschen sind ja bekanntermaßen nicht die lautesten, aber oft die wichtigsten.
Was viele unterschätzen: Die Gestaltungsspielräume sind groß. Ja, mehr Eigeninitiative als in anderen pädagogischen Berufen. Häufig steuert man Programme, entwickelt Inhalte, begleitet Entwicklungsprozesse – und erledigt am Ende doch noch organisatorischen Kleinkram, den sonst keiner will. Nicht selten sitzt man abends noch über Konzeptvergleichen oder diskutiert mit den Kolleg:innen, warum ein Online-Kurs wieder mal nur halbgefüllt blieb. Andererseits: Wer Freude daran hat, sich echtes Feedback aus den unterschiedlichsten Ecken abzuholen, kann hier wachsen – manchmal auch an den eigenen Grenzen. Um nicht zu sagen: Manchmal fragt man sich am Ende eines langen Wochentags, für wen genau man das alles macht. Aber dann springt wieder dieser eine Teilnehmer über seinen Schatten, schaltet die Webcam ein und bedankt sich – und man weiß, warum.
Vielleicht ein letzter Gedanke, ganz subjektiv: In Krefeld wird sich der Weiterbildungsmarkt noch weiter differenzieren. Die Anforderungen steigen, ja, sicher – aber mit jedem frischen Wind, gerade im Bereich Digitalisierung und Gesellschaftswandel, öffnen sich neue Spielräume. Wer Lust auf Vielfalt und Entwicklung hat – und auch mal mit Unsicherheit umgehen kann – findet als Weiterbildungspädagoge in Krefeld einen Beruf, der selten langweilig, oftmals fordernd, aber nie überflüssig ist. Kein Spaziergang, aber definitiv auch keine Raketenwissenschaft.
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