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Wenn ich heute jungen Leuten oder erfahrenen Profis, die in Frankfurt eine neue Richtung suchen, von der Arbeit als Weiterbildungspädagoge erzähle, sehe ich oft dieses Stirnrunzeln. „Was machen Sie da eigentlich?“ Die Antwort fällt nie so kurz aus, wie man es erwarten könnte. Zwischen Seminarraum, Teammeeting und dem Griff zum Telefon, wenn sich mal wieder jemand verspätet, spielt sich ein Berufsalltag ab, der irgendwo zwischen Handwerk und Moderation, zwischen Management und manchmal auch Seelsorge angesiedelt ist. An kaum einem Ort wird das so deutlich wie in einer Stadt wie Frankfurt – kleinräumig, hochgradig international, gleichzeitig bodenständig und disruptiv. Ein eigenartiges Pflaster für diesen Beruf. Und doch: Es gibt wenige Städte, in denen Bildung derart als Standortfaktor gelebt wird.
Wer sich als Weiterbildungspädagoge nach Frankfurt verirrt (und das meine ich ausnahmsweise wörtlich – nicht aus Versehen, sondern fast absichtlich, und das sollte man bei den Mieten wirklich wollen!), der trifft auf eine Klientel, die ihresgleichen sucht. 80 Nationen, dutzende Branchen: von Multinationalen bis zur mittelständischen Maschinenbude im Industriepark Höchst, vom Bankschalter bis zum Integrationskurs in Fechenheim. Frankfurt ist ein Brennglas für Bildungsbedarfe und kulturelle Prägungen, manchmal auch eine Bühne für Missverständnisse. Gerade für Berufseinsteiger merkt man schnell: Lehrplan ist das eine – Praxis das andere. Die Palette der Themen reicht von Sprachförderung über digitale Kompetenzen bis zur Debattenkultur. Spaßig? Nicht immer. Relevant? Keine Frage!
Was man als Berufsanfängerin unterschätzt: Die Digitalisierung hat hier aus dem Weiterbildungspädagogen so etwas wie einen halben Change Manager gemacht. In Frankfurt hat fast jede Institution in Windeseile ihre digitale Plattform ausgebaut – Zoom, Teams, und ja, Moodle gibt's auch noch. Das klingt nach Zukunft, fühlt sich aber im Alltag manchmal ziemlich altmodisch an. Wer Technik nur als Mittel zum Zweck sieht, wird beim ersten Hybrid-Workshop ziemlich alt aussehen. Aber Hand aufs Herz: Der Reiz an diesem Job ist, dass man Lernen nicht nur begleitet, sondern mitgestaltet. Die Balance zwischen persönlichem Kontakt und Online-Tools? Keine Routine, eher ein tägliches Trainingslager. Und dass viele Teilnehmer mit unterschiedlichem Bildungshintergrund, teils ohne Abschluss, teils mit Uni-Abschluss, nebeneinander sitzen, ist eher Regel als Ausnahme. Frankfurt eben.
Realistisch bleiben: Wer den Weg in diesen Beruf sucht, macht es selten wegen des schnellen Geldes. Klar, einsteigerfreundlich ist das Gehaltsniveau in Frankfurt durchaus – 2.800 € sind in vielen Einrichtungen drin, mit steigender Erfahrung und Zusatzqualifikationen kommen Beträge von 3.200 € bis 3.600 € ins Spiel. Und ja, es gibt Träger, die noch weiter nach oben gehen, gerade wenn spezielle Schwerpunkte und Projektkoordination gefragt sind. Aber man merkt schnell: Wertschätzung kommt hier oft in Form von Gestaltungsspielraum oder einem schnellen, ehrlichen Feedback der Teilnehmenden – nicht als fette Jahresprämie. Wer „Karriere“ als stillschweigende Anerkennung von Lebensleistung sieht, wird den Beruf lieben. Wer sie als Bonuszahlung versteht, sollte sich vielleicht doch bei der Bank umschauen (gibt's in Frankfurt ja zur Genüge).
Jetzt mal ehrlich: Weiterbildungspädagoge sein in Frankfurt ist nichts für Schönwetter-Berater oder Bildungs-Romantiker. Die Mischung aus Diversität, Strukturwandeln in der Wirtschaft – Stichwort: green & digital skills – und ganz normalen menschlichen Eigenarten macht den Job fordernd, aber selten monoton. Der Frankfurter Arbeitsmarkt verlangt nach flexiblen Allroundern mit Sinn fürs Experimentieren, Lernwille und, ja, ein bisschen Lebenserfahrung schadet auch nicht. Was viele unterschätzen: Es sind gerade die scheinbar kleinen Interventionen, der Humor in der Gruppe oder das umgestürzte Whiteboard, an denen pädagogische Klasse sichtbar wird. Planen kann man viel – das echte Lernen beginnt dort, wo Plan und Realität nicht mehr zusammenpassen. Und vielleicht ist genau das, was diesen Beruf in dieser Stadt ausmacht: Keine Routine, sondern die Kunst des Improvisierens. In Frankfurt, zwischen Skyline und sozialem Brennpunkt, zählt beides.
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