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Es gibt Berufe, die tragen das große Wort „Bildung“ so selbstverständlich im Namen, als liefen sie schon immer neben dem Fluss der Zeit. Weiterbildungspädagoge – in Erfurt noch immer eine Art Alleskönner, irgendwie unsichtbar und trotzdem schwer entbehrlich. Fragt man Menschen, was die eigentlich machen, bekommt man gern ein diffuses Kopfnicken. „Irgendwas mit Erwachsenenbildung, oder?“ Fast richtig. Aber eben auch ziemlich weit daneben.
Natürlich, Weiterbildung ist mehr als Flipcharts und Frontalbeschallung für Leute, die sich irgendwann gefragt haben, ob da noch mehr geht im Berufsleben. Gerade hier in Erfurt, einer Stadt, die sich ständig neu erfindet – mal Start-up-Spielwiese, mal Industrie-Standort mit staubigen Ecken, mal hipper Touri-Kulisse –, ist die Nachfrage nach guten Weiterbildungspädagogen so sprunghaft wie das Wetter am Anger. Mal ehrlich: Wer jetzt frisch einsteigt oder von woanders querkommt, steht plötzlich mitten in einer Gemengelage aus Fachkräfteschwund, Digitalisierungsdruck und der ewigen Frage, wie man Menschen tatsächlich fürs Lernen begeistert. „Lernresistenz“ als Kollektivzustand? Gar nicht so selten – und auch kein Thuringia-Problem, sondern eines, das sich verlässlich quer durch alle Branchen zieht.
Was viele unterschätzen: Weiterbildungspädagogen tun weit mehr als nur „Lehre 2.0“. Sie entwickeln curriculare Konzepte, jonglieren mit Fördermitteln und sind oft Bindeglied zwischen Unternehmen und Teilnehmern, die mal alles wissen wollen und mal gar nichts. Klingt nach sozialem Spagat – ist es auch. Wer meint, das sei alles Planbarkeit und didaktische Routine, landet schnell in der Frustfalle. Vor allem, weil in Erfurt die Erwartungen beachtlich gewachsen sind: Sprachkurse für Zugewanderte? Ja. Digitalkompetenz für Handwerker? Unbedingt. Zeitgemäßes Führungsverhalten für Müde-Macher der Chemieindustrie? Wird verlangt. Selten war das Feld so breit – und zugleich so unübersichtlich.
Geld? Tja, die berühmte Million verdient hier niemand über Nacht. Das Einstiegsgehalt schwankt oft zwischen 2.800 € und 3.200 €. Das klingt erst einmal solide – bis man spürt, welche Vielseitigkeit und Belastbarkeit tatsächlich im Alltag gefragt sind. Wer sich spezialisiert, ein paar Jahre Berufserfahrung und Fortbildungen anhäuft, kann auf 3.400 € bis 3.800 € kommen, in einzelnen Ausnahmefällen vielleicht sogar einen Hauch mehr. Aber: Die Spanne hängt stark vom Träger, der jeweiligen Branche und dem eigenen Verhandlungsgeschick ab. Manch einer schüttelt da den Kopf. Müssen gute Bildungsarbeit und Wertschätzung immer noch so oft auf dem Papier auseinanderfallen?
Was mich, als jemand mit insgeheim großem Respekt für diesen Job, am meisten fasziniert: Die Geschwindigkeit, mit der sich die Anforderungen wandeln. Vor fünf Jahren steckte Digitales Lernen noch im Sockenschubfach, jetzt ist Team-Teaching via Zoom oder Moodle fast schon alter Hut. KI-Tools und hybride Formate werden längst getestet – teils mit Begeisterung, manchmal mit Bauchschmerzen. Wer jetzt einsteigt, sollte die eigene Unsicherheit als Startkapital begreifen: Weiterentwicklung wird im Berufsbild nicht bloß gelehrt, sondern täglich vorgelebt – ob man will oder nicht.
In Erfurt gibt es dazu eine eigentümliche Mischung aus Traditionsbewusstsein und Zukunftshunger. Unzählige Betriebe suchen ihr Heil in Anpassungsfähigkeit, Bildungsinstitutionen bringen neue Formate hervor, die Arbeitsagentur ruft nach Umschulungen und Qualifizierungsoffensiven. Wer als Weiterbildungspädagoge einsteigt, hat die Wahl: Rückenwind nutzen oder Gegenwind trotzen. Nur Eines ist sicher: Routine wird hier nicht zur Gefahr – sie bleibt schlichtweg unerreichbar. Und das ist, mit Blick auf den Zeitgeist, vermutlich auch gut so.
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