Stepstone GmbH | 40213 Düsseldorf
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Stellen wir uns Duisburg vor – einen Schmelztiegel, nicht nur aus Schienen, Kanälen und Containern, sondern auch aus Biografien. Inmitten dieser (zugegeben oft unterschätzten) urbanen Wildnis sitzt man nun als frischgebackener oder umsteigewilliger Weiterbildungspädagoge, vermutlich irgendwo zwischen Kopierer und kaltem Kaffee, und fragt sich: Was ist mein Platz im System? Bin ich Animateur für erwachsene Berufszweifler, oder doch ein Chronist des lebenslangen Lernens? Manchmal beides, meistens irgendwas dazwischen.
Um es gleich zu sagen: Didaktik kann jeder googeln. Aber den Zusammenhang zwischen konjunkturellen Leerstellen und dem tatsächlichen Bedarf an Weiterbildung vor Ort – dieses Gefühl für regionale Brüche, das bekommt man nicht mit einem Frontalmethoden-Kurs. Duisburg ist ein Sonderfall: Struktureller Wandel überall, Beschäftigte von der Industrie bis zum Gesundheitswesen durchleiden Brüche. Hier sind Weiterbildungspädagogen nicht bloß Wissensvermittler, sondern „Change-Übersetzer“. Man jongliert mit Fragen wie: Wer braucht in Zukunft welche Kompetenzen, und wer will sie wirklich erwerben? Überall Kursräume mit Neonlicht, nirgends Patentrezepte.
An einem gewöhnlichen Dienstag landet dann plötzlich folgende Erkenntnis auf dem Tisch: Weiterbildung ist in Duisburg längst Netflix für die berufliche Seele. Flexibel, modular, online und – Hand aufs Herz – manchmal auch überambitioniert von oben getrieben. Die Pandemie hat gezeigt, dass Hybridunterricht, digitale Tools und Lern-Apps kein Gimmick sind, sondern Teil der Erwartungskultur. Ständig neue Plattformen, veränderte Zielgruppen, ausgebrannte Kollegen, die ihren Job entweder als Berufung oder Überlebensstrategie begreifen. Wahrscheinlich trifft Letzteres öfter zu, als Bildungsbroschüren es suggerieren.
Jetzt das, was keiner gerne bespricht: das Gehalt. Für Einsteiger in Duisburg beginnt die Reise meist zwischen 2.800 € und 3.200 €, nach ein paar Jahren sind bei entsprechender Verantwortung auch 3.500 € bis 4.100 € denkbar. Klingt ordentlich, ist aber nicht inflationstauglich und schon gar nicht krisensicher. Kreativität wird selten gesondert bezahlt und soziale Verantwortung taucht in keiner Lohntabelle auf. Weiterbildungspädagogen erleben allzu oft, dass ihre gesellschaftliche Relevanz zwar im Stadtmarketing bejubelt wird – aber die Stellschrauben im System klemmen. Wer auf Festanstellung pocht, merkt schnell: Träger hangeln sich von Förderphase zu Projekt und zurück. Manche Tage fühlt sich der Arbeitsmarkt mehr nach Zitterpartie, weniger nach Beruf(ung) an.
Trotz allem: Es gibt diese Momente, in denen ein Seminarteilnehmer am Ende des Kurses auf einen zukommt, zögernd, unsicher – und dann sagt: „Damit kann ich wirklich weiterarbeiten.“ In Duisburg wird Weiterbildung nicht dogmatisch zelebriert, sondern gegen Widerstände erkämpft. Die Zuwanderung, die fortlaufende Transformation der Wirtschaft, die vielen Initiativen (von Industrie 4.0 bis Inklusion) führen dazu, dass Weiterbildungspädagogen heute fast mehr Multiplikatoren als klassische Lehrer sind. Was viele unterschätzen: Es ist ein Handwerk, das jeden Tag neu erfunden werden muss – mit ziemlich viel Pragmatismus, einer guten Portion Humor und immer wieder dieser simplen Frage: Was braucht der Mensch, der hier und heute vor mir steht?
Wer als Berufseinsteiger oder Quereinsteiger in Duisburg Fuß fassen will, sollte sich weder vor Statenprosa noch knalligen PowerPoint-Kollisionen scheuen. Der Bedeutungsdruck ist hoch, die Erfolgsmomente nicht kalkulierbar – manchmal selten, manchmal überwältigend. Es ist ein Beruf, den man nicht aus dem Lehrbuch lernt, sondern am Tresen, nach dem Kurs, im Gespräch mit echten Menschen. Vielleicht ist das leicht pathetisch. Vielleicht genau das, was in Duisburg gebraucht wird.
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