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Beginnt man als Weiterbildungspädagoge irgendwo, dann wird man schnell merken: Theorie und Alltag, das passt nicht immer nahtlos zusammen. Erst recht nicht in Dresden, einer Stadt, die gern auf Tradition pocht und Neues trotzdem mit ernstem Blick mustert – Bildung eingeschlossen. Wer in dieses Feld einsteigt, spürt sofort, dass Weiterbildung inzwischen weit mehr ist als Frontalunterricht mit PowerPoint-Murmel. Und dass man, unabhängig vom eigenen Hintergrund, manchmal vor der überraschenden Frage steht: Was dürfen wir eigentlich wagen – und was will die Praxis?
Der Blick ins Aufgabenfeld wirkt im ersten Moment unscharf, fast übergriffig unspezifisch: Zielgruppenanalyse, Lehrplangestaltung, kollegiale Beratung, Lehrmittelentwicklung, digitale Didaktik, Organisation des Kursbetriebs – und ja, gelegentlich auch Konfliktmoderation auf Sächsisch. Wer glaubt, als Weiterbildungspädagoge müsse man lediglich Inhalte vermitteln, täuscht sich. Stattdessen stolpert man früh über Fragen wie: Wie erreicht man Berufsrückkehrerinnen, die nach Jahren maximaler Lebenspraxis vor der Textverarbeitungs-Software verzweifeln? Oder wie überträgt man komplexe Branchenentwicklungen (Stichwort „grünes Bauen“ oder „Industrie 4.0“) auf Gruppen, die mit Begriffen wie Blended Learning allem anderen als vertraut sind?
Spürbar wird auch, dass die Arbeitsorte unterschiedlich ticken: Während die großen Träger und Kammern traditionell-verlässlich agieren, experimentieren innovative Bildungseinrichtungen in Dresden immer häufiger mit Hybridformaten oder Lernstationen. Wer hier Fuß fassen will, wird nicht nur Sachwissen mitbringen müssen, sondern (so meine Erfahrung) Nerven wie Drahtseile und ein gesundes Sensorium für zwischenmenschliche Bewegungen. Dresden mag stur sein – aber unterschätzen sollte man die Offenheit für neue pädagogische Ansätze nicht.
Stichwort Wirtschaft: Der Arbeitsmarkt für Weiterbildende in Sachsen – auch in Dresden – hat sich in den vergangenen Jahren spürbar verschoben. Die anhaltende Transformation der Industrie, der Ausbau digitaler Services in Unternehmen, der Zuzug von Quereinsteigern und die alternde Erwerbsbevölkerung sorgen gleichermaßen für wachsenden Bedarf – und wachsende Erwartungen. Weiterbildungseinrichtungen aus Dresden berichten immer häufiger von Firmen, die sowohl technische Skills wie auch Soft Skills einfordern. Und das nicht als leere Phrase, sondern mit messbaren Zielvorgaben. Wer also auf verstaubte Kurskonzepte setzt, wird irgendwann staubig selbst – der Markt ist entschieden weniger träge, als viele vermuten.
In Dresden kristallisiert sich dabei eine spezielle Herausforderung heraus: Die Schnittstelle zwischen traditionellem produzierenden Gewerbe, starkem Mittelstand und wachsenden Tech-Startups. Es entsteht eine Art Trialog zwischen den Generationen, den Branchen und den Bildungstrends. Weiterbildungspädagogen finden sich so häufiger in ganz neuen Rollen wieder: Mal als externe Prozessbegleiter bei einer Industriebude im Dresdner Norden, mal als digitale Lernberater in einem Coworking-Space an der Elbe. Die Mischung? Fordernd, gelegentlich frustrierend, manchmal überraschend inspirierend.
Man kommt nicht drumherum: Wer den Sprung in die Weiterbildung wagt – sei es als Berufseinsteiger oder aus anderen Jobs heraus –, landet in einer Branche, in der die Gehaltsbandbreite frappierend sein kann. Das Einstiegsgehalt liegt meist zwischen 2.800 € und 3.200 €. Mit steigender Erfahrung, Leitung von Projekten und fachlicher Spezialisierung winken durchaus 3.500 € bis 4.200 € – je nach Träger, Verantwortung und Region. Ich kenne auch Fälle, in denen tarifliche Gehaltsstufen fast an der 4.500 €-Marke knabbern, aber Hand aufs Herz: Luft nach oben und unten – beides reichlich.
Wichtiger als die reine Zahl bleibt aus meiner Sicht aber folgendes: Wer in diesem Beruf wirklich ankommt, entwickelt eine erstaunliche Mischung aus Fachlichkeit, Gelassenheit und unerschütterlicher Improvisationskompetenz. Das lässt sich schwer in Gehaltstabellen abbilden, zahlt sich mittelfristig aber definitiv aus – etwa bei den vielen neuen pädagogischen Profilen, die im Zuge der Digitalisierung gerade in Dresden entstehen.
Als Weiterbildungspädagoge in Dresden ist man heute Übersetzer zwischen Welten, Brückenbauer zwischen gestern und morgen – und manchmal: Komplize für einen zweiten Bildungsweg, wo andere längst aufgeben wollten. Klingt pathetisch? Mag sein. Aber zu behaupten, der Job sei „nur“ Lehren, wäre eine Unterforderung. Was viele unterschätzen: Hinter den Kulissen brodelt es. Dresden entwickelt seinen eigenen Bildungskosmos, irgendwo zwischen altehrwürdigen Mauern, aufbrechender Wirtschaft und einer Bevölkerung, die sich öfter neu erfindet, als es auf den ersten Blick scheint. Wer sich darauf einlässt, wird vermutlich an Grenzen stoßen – aber oft an die eigenen. Und genau darin liegt die größte Chance.
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