Jobs-ohne-Ausbildung | 38100 Braunschweig
mehr erfahren Heute veröffentlicht
Jobs-ohne-Ausbildung | 38100 Braunschweig
porta-Unternehmensgruppe | 38100 Braunschweig
porta-Unternehmensgruppe | 38100 Braunschweig
porta Möbel Handels GmbH & Co. KG | 38100 Braunschweig
Agentur für Arbeit Braunschweig | 38100 Braunschweig
Agentur für Arbeit Braunschweig | 38100 Braunschweig
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. | 38100 Braunschweig
BTC Business Technology Consulting AG | 70376 Münster, Berlin, Bremen, Hamburg, Leipzig, Neckarsulm, Neu-Isenburg, Oldenburg, Wolfsburg, Würzburg
Küchen Aktuell GmbH | 38100 Braunschweig
Korian Deutschland GmbH | 38312 Achim
Ganz ehrlich: Wer einen Beruf sucht, der ihn fordert – fachlich wie menschlich – landet früher oder später zwangsläufig in der Weiterbildung. Kein Wunder, denn der Ruf nach kontinuierlicher Qualifikation hallt derzeit durch sämtliche Branchen in Braunschweig. Digitalisierung, Transformation allenthalben, diese Stadt ist eben keine verschlafene Landpartie, sondern ein verdichteter Spiegel innerdeutscher Arbeitswelt. Weiterbildungspädagogen werden gebraucht wie kaum zuvor. Aber was heißt das konkret? Und wie fühlt es sich an, als Einsteiger oder Branchenwechsler in dieses vielschichtige Feld in Braunschweig einzutauchen?
Womit beginnen? Vielleicht mit einer handfesten Überraschung: Der Beruf Weiterbildungspädagoge ist längst kein Nischendasein mehr. Hinter der ein wenig sperrigen Berufsbezeichnung verbirgt sich tatsächlich eine ganze Bandbreite an Tätigkeiten: Seminare entwickeln, Gruppen moderieren, individuelle Lernbegleitung leisten, digitale Tools einführen. Vieles davon klingt im ersten Moment nach grauer Pädagogiktheorie. Aber die Praxis in Braunschweig sieht anders aus – sie ist bunt (und manchmal regelrecht anstrengend).
Mein Eindruck: Hier trifft geballte Berufs- und Lebenserfahrung auf offene Erwartungen von Teilnehmerinnen, die vom Job-Coaching für ehemalige Automobilwerker bis hin zur IT-Weiterbildung für Mid-Ager reichen. Wer jetzt denkt, fortwährende Fachvermittlung sei ein Spaziergang – irrt. Es gibt Tage, da ist ein Drittel der Gruppe innerlich abgemeldet, die Technik streikt, und dann ruft noch das Controlling an, weil irgendwas mit der Kostenstelle nicht stimmt. Die Nerven, die man da braucht, hätte man besser gleich mit auf den Ausbildungsweg genommen. Aber! Nach ein paar Monaten gewöhnt man sich an diese Sprünge – und lernt, die eigene Ruhe zum Berufskapital zu machen.
Jetzt mal Tacheles: Der Einstieg verlangt einiges (und spielt sich nicht im luftleeren Raum ab). Die meisten kommen mit einem Mix aus pädagogischer und fachlicher Qualifikation. Das pure Lehramtsstudium reicht selten, meist braucht es eine Zusatzqualifikation in Erwachsenenbildung oder einschlägige Praxiserfahrung. Klingt wie Schikane? Vielleicht. Aber die Gründe liegen auf der Hand: Weiterbildung in Braunschweig ist ein hybrider Zwischenraum. Mal ist Fingerspitzengefühl gefragt, mal konkrete Fachberatung, manchmal schlichtes Improvisationstalent – man wächst an der Aufgabe. Wer befürchtet, monotonen Lehrbuchstoff runterzubeten, wird schnell merken: Die Nachfrage nach Kompetenzen in Digitalisierung, agilen Lernformen und Integration ist gewaltig angestiegen. Es lebt sich nie aus der Routine, versprochen.
Was viele unterschätzen: Im pädagogischen Alltag ist die Bereitschaft zum permanenten Weiterlernen entscheidend. Sprich, die Schonfrist fürs eigene Lernen endet nie. Wer sich für diesen Beruf entscheidet, wird beruflich und privat gefordert – nicht selten gleichzeitig. Abgesehen davon öffnet die Stadt einige Türen, was Fortbildungen und Methodentrainings betrifft. Einige Träger investieren mittlerweile stark in digitale Didaktik, was den Job zunehmend interessanter macht.
Braunschweig hat seine eigene Bildungslandschaft – geprägt von industrieller Historie, aber längst nicht stehengeblieben im Eisenbahnromantik-Gestus. Institutionen unterschiedlichster Couleur sind vor Ort aktiv: Bildungsträger, Berufsbildungszentren, Unternehmen mit Inhouse-Schulungen. Das schafft eine Grundnachfrage, aber auch Konkurrenz. Die Zahl der freien Stellen verändert sich mit den Ausschlägen des Arbeitsmarktes in der Region: Mal gibt es einen Fokus auf Pflege, mal auf Technik oder Integration Geflüchteter. Berufseinsteiger und Wechsler – so ehrlich muss man sein – haben keinen Spaziergang vor sich, der Markt kann ruppig sein. Aber, und das finde ich entscheidend, wirklich motivierte Leute, die die komplexen Spielregeln begreifen, werden meist auch fündig.
Das Thema Geld? Schwierig, wie so oft. Realistisch betrachtet bewegt sich das Einstiegsgehalt zwischen 2.800 € und 3.200 €, mit Entwicklungspotenzial bei mehrjähriger Erfahrung oder besonderen Schwerpunkten wie Digitalisierung, Diversity oder Sprachförderung, wo 3.400 € bis 4.000 € durchaus drin sind. Hier kommt es – wie fast immer – auf die eigene Mischung aus Qualifikation und Auftreten an. Verhandlungsgeschick schadet jedenfalls nicht. Aber klar: Wer nur auf das große Geld schielt, ist hier falsch.
Bleibt am Ende noch die Sache mit dem Rollenverständnis. Weiterbildungspädagogen in Braunschweig sind keine Wissensautomaten, sondern Impulsgeber, Wegbegleiter, nicht selten auch Krisenmanager. Wer anfangs meint, zwischen Flipchart und Beamer schlummere pädagogische Einfaltspinsel-Romantik, wird von der Komplexität des Alltags schnell durchgerüttelt. Mich persönlich reizt genau das: Nie Routine, immer neue Gesichter und Herausforderungen – so bleibt der Beruf lebendig. In Braunschweig, wo die Umbrüche im Arbeitsmarkt so spürbar sind wie das Frühjahr auf den Wallanlagen, ist das eine berufliche Wohnung auf Zeit. Nicht für jeden. Aber für viele, die Wandel nicht nur aushalten, sondern gestalten wollen.
Das könnte Sie auch interessieren