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Manchmal stehe ich in einem dieser modern sanierten Seminarräume, irgendwo zwischen Lech und Wertach – Flipchart, Whiteboard, Kaffee aus dem Automaten – und frage mich, ob die Welt da draußen eigentlich weiß, was hier tatsächlich passiert. Weiterbildungspädagoge in Augsburg: Klingt erstmal hochtrabend, ist aber im Kern ein ziemlich vielseitiges, manchmal auch sperriges Berufsprofil. Wer neu einsteigt oder aus anderen Branchen wechselt, merkt schnell: Es ist nichts, was einem in der Steckdose entgegenspringt.
Wer sich ernsthaft mit der Aufgabenpalette beschäftigt, stolpert sogleich über dieses seltsame Spagat: Einerseits didaktische Konzeptarbeit im Elfenbeinturm, andererseits das ganz handfeste Ringen mit Teilnehmenden. Von AdA-Schein bis zu digitalen Blended-Learning-Konzepten – die Spannbreite ist groß und wächst stetig. Gerade hier in Augsburg treffen berufliche Weiterbildung, Integrationskurse, Qualifikationsoffensiven für Fachkräfte aus dem industriellen Umfeld und Maßnahmen für den städtischen Dienstleistungssektor aufeinander. Das klingt nach Vielfalt und ist es auch – manchmal bis zum Kopfschütteln.
Ich habe ein Faible für die lokalen Besonderheiten, vielleicht weil ich den Ton der Stadt mag. Das Augsburger Bildungswesen ist – historisch betrachtet – immer schon ein Schmelztiegel gewesen: Textil, Maschinenbau, jetzt auch Umwelttechnik, Pflege, Erwachsenenbildung. Weiterbildungspädagogen merken das im Alltag; die Zielgruppen in den Kursen mischen sich vom Azubi mit Migrationshintergrund über den altgedienten Industriemeister bis zur “Digital Native”, die im Marketing neue Software evaluieren soll. Heißt: Wer hier arbeitet, sollte flexibel sein, Lust auf Menschen mitbringen und sich nicht zu schade fühlen für gelegentlich raue Alltagsrealität.
Natürlich, die Rahmenbedingungen drängen sich ins Bild. Augsburg ist keine Millionenstadt, aber auch kein Provinznest. Die Nachfrage nach qualifizierten Weiterbildungspädagog:innen liegt solide zwischen „stabil“ und „moderat steigend“ – getrieben nicht zuletzt von Digitalisierungsschüben, demografischem Wandel und der Lust (oder Not?) vieler Betriebe auf Weiterbildung. Ich sehe immer mehr kleine Bildungsträger entstehen, hinzu kommen große, wie die IHK Akademie, Einrichtungen der katholischen & evangelischen Verbände, aber auch private Player – die Preisschilder unterscheiden sich, das Gehaltsniveau: realistisch betrachtet, bewegen sich Einsteiger meist zwischen 2.800 € und 3.300 €, erfahrene Kräfte können auf 3.500 € bis 4.100 € kommen. Wer Nischenwissen einbringt, sagen wir mal agile Methoden für Handwerksbetriebe oder digitale Produktionsplanung, landet durchaus auch darüber. Sicher kein Selbstläufer, aber das ist ja fast überall so.
Was viele unterschätzen: Der Job verwandelt sich laufend. Zwischen neuen KI-Tools (neulich musste ich mich ernsthaft mit Chatbots für Lernprozesse beschäftigen – und ja, die schalten nicht von selbst auf freundlich), Lehrgänge zu Diversity-Kompetenz, und regulatorischen Vorgaben (Qualitätsmanagement lässt grüßen) – das alles verlangt von Weiterbildungspädagogen mehr als nur pädagogisches Grundhandwerk. Nicht selten begegnet einem der innere Widerspruch zwischen idealistischer Haltung – „Ich will wirklich was bewegen!“ – und ernüchternden Rahmenbedingungen: 18 Teilnehmende, davon die Hälfte mit schwankender Motivation, dazu eine neue Seminarsoftware, die genau am Einführungstag hakt. Willkommen im echten Leben.
Und trotzdem: Es gibt diese Momente, an denen einer merkt, warum er das tut. Wenn nach viel Gerangel plötzlich etwas Klick macht – beim Teilnehmenden wie bei einem selbst. Vielleicht ist es genau diese Mischung aus Alltagschaos, Veränderungsdynamik und Augsburger Eigenlogik, die den Beruf reizvoll macht. Ehrlich gesagt, Perfektionisten werden in diesem Handwerk oft wahnsinnig. Wer jedoch Gestaltungsspielraum sucht, Lust auf genuine Entwicklungsarbeit mit Menschen unterschiedlichster Couleur hat und mit Unsicherheiten umgehen kann, findet hier nicht nur einen Job, sondern eine Nische für echtes berufliches Wachstum. Klingt etwas pathetisch? Mag sein. Aber lieber das als blasse Floskeln.
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