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An einem verregneten Hamburger Morgen auf dem Weg zur nächsten Seminarsitzung frage ich mich manchmal, warum ich ausgerechnet diesen Weg eingeschlagen habe. Weiterbildungspädagoge – klingt trocken? Wer sich darunter rein Papierkram und PowerPoint-Folien vorstellt, liegt jedenfalls gründlich daneben. Die Berufswirklichkeit, besonders hier in Hamburg, sieht oftmals überraschend dynamisch aus. Von gelangweilten Seminarteilnehmern bis zu euphorischen Teamworkshops. Und: immer wieder aufs Neue die Frage, wie man mit all den Umbrüchen im Bildungswesen umgeht.
Was für ein Spagat! Man jongliert mit Erwachsenen unterschiedlichster Herkunft, die sich weiterentwickeln müssen (oder sollen?). Man diskutiert mit Führungskräften, fängt Fragende auf, argumentiert gegen Digitalisierungsfrust und didaktische Sackgassen. Leicht macht es einem niemand. Aber man wächst mit der Sache – das ist sicher.
Der hanseatische Arbeitsmarkt wirkt auf den ersten Blick fast schon störrisch-traditionell. Dennoch: Weiterbildung ist hier längst systemrelevant geworden. Besonders in Zeiten von Digitalisierungsschüben, wirtschaftlichen Verschiebungen und Fachkräftemangel stoßen Unternehmen auf nie dagewesenen Weiterbildungsbedarf – das spürt jeder, der als Pädagoge im Erwachsenenbereich unterwegs ist. Was viele unterschätzen: Gerade Hamburg mit seinen Brancheninseln (Logistik, Medien, Luftfahrt und nicht zu vergessen das Gesundheitswesen) braucht Brückenbauer, die mehr vermitteln als Standardformeln aus dem Didaktikkatalog.
Oft begegnet man als Weiterbildungspädagoge hier einer Mischung aus Skepsis und pragmatischer Aufbruchsstimmung – je nachdem, ob man in mittelständischen Betrieben, in großen Bildungsträgern oder im sozialen Bereich unterwegs ist. In kleinen Betrieben heißt es öfter „Das haben wir schon immer so gemacht“, während Großunternehmen auf zertifizierbare Kompetenzmodelle setzen. Will man authentisch bleiben, gerät man zwangsläufig zwischen die Stühle. Auch eine Kunst.
Apropos Kunst: Wer denkt, die Hauptaufgabe besteht im „Vermitteln von Wissen“, der unterschätzt die psychologische Finesse dieses Berufs. Es geht um Perspektivwechsel, Konfliktmanagement, manchmal sogar um Krisenintervention im Miniaturformat. In Hamburgs multikulturellen Bildungslandschaften wird das besonders deutlich. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus diversen Arbeitswelten, bringen ihre Lebensgeschichten mit – und nicht selten auch unverdaute Fortbildungserfahrungen. Klar, da ist methodische Sicherheit gefragt, Fingerspitzengefühl sowieso. So mancher Seminarraum gleicht dann eher einem Seismografen für gesellschaftliche Spannungen, als einem Hort von gleichförmiger Lernatmosphäre.
Digitalisierung? Klingt nach Patentlösung, funktioniert aber selten ohne Frust. Gerade in den letzten Jahren ringen viele Träger um einen Mittelweg zwischen Präsenz, E-Learning und hybriden Formaten. Manchmal wünscht man sich als Pädagoge einen Handwerkerkoffer voller digitaler Schraubenzieher – doch die Realität sieht oft nach Flickwerk aus. Oder wie nennen Sie es, wenn der Teams-Link mal wieder streikt und nur noch fünf Leute im Raum sitzen, von denen zwei geistig bei den Sommerferien sind?
Jetzt mal Butter bei die Fische: Was bringt der Job außer Abwechslung? Finanziell landet das Einstiegsgehalt in Hamburg meist zwischen 2.800 € und 3.200 €. Mit wachsender Erfahrung und Zusatzqualifikationen kann man auf 3.400 € bis 3.800 € hoffen, vereinzelt auch mehr – das ist keine goldene Eintrittskarte, aber für soziale Berufe durchaus solide. Viel wichtiger als das blanke Honorar: Die Arbeitszeiten oszillieren irgendwo zwischen Freiheit und Überforderung. Schön flexibel, sagen die einen – „ständig zehn offene Baustellen“, stöhnen die anderen. Und das Risiko, zwischen Förderprogrammen und Kursbudgets zerrieben zu werden, schwingt immer mit.
Gleichzeitig bietet Hamburg aber auch einen einzigartigen Schmelztiegel für Weiterbildungsinnovation. Wer sich in den Sog neuer Projekte wagt, stößt auf Lernräume, die mehr sind als Klassenzimmer. Digitalisierung, Migration, Fachkräftemangel – gerade in dieser Wechselhaftigkeit liegt für mich ein gewisser Reiz. Jeder Tag ist Versuchslabor, jeder Auftrag eine Mischung aus Improvisation und Handwerk.
Manchmal am Ende des Tages – wenn die Flipcharts eingerollt, die Teilnehmer nach Hause und die Mails endlich abgearbeitet sind – frage ich mich, ob der Beruf die ganze Anstrengung wert ist. Kurze Antwort: Ja, solange man bereit bleibt, gegen Routinen anzuschwimmen und trotzdem den Humor nicht verliert. Weiterbildungspädagoge in Hamburg zu sein ist kein Spaziergang. Aber es ist ein Job, der so menschlich bleibt wie kaum ein anderer. Oder, vielleicht doch, könnte man es eigentlich auch als Abenteuer beschreiben? Ach, entscheiden Sie selbst.
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