Veranstaltungstechnik Jobs und Stellenangebote in Hamburg
Beruf Veranstaltungstechnik in Hamburg
Veranstaltungstechnik in Hamburg: Ein Beruf zwischen Lärm, Licht und Lebensgefühl
Es gibt Berufe, die sollte man nur ergreifen, wenn man eine gewisse Zähigkeit mitbringt. Veranstaltungstechnik gehört sicher dazu – vor allem hier in Hamburg, wo die Erwartungen mindestens so hoch sind wie das Pfeifen am Hafenwind. Spätschichten, Knotenkunde, Kabelgewirr; dazu eine wache Liebe zu allem, was klingt, schimmert oder irgendwo zwischen Hinterbühne und Hallendecke schwebt. Trotzdem – oder gerade deshalb – zieht es immer neue Leute in dieses Feld. Manchmal frage ich mich, was sie wohl erwartet haben. Sicher keine 9-to-5-Gemütlichkeit.
Aufgabenvielfalt und Alltag: Wozu ein Kabel allein nicht reicht
Die klassische Vorstellung sitzt falsch: Veranstaltungstechnikerinnen schrauben nicht nur Boxen an Traversen. Die Arbeit reicht von der Medienplanung bei Messen über die Live-Betreuung von Konzerten bis hin zur Systemintegration für dauerhafte Installationen etwa im Museum oder Theater – und das besonders hier, wo Hamburg ein urbanes Dauerfestival ist. Wer einsteigt, bekommt alles: Aufbau, Abbau, Licht, Ton, Strom und gelegentlich das große Improvisationsfinale, wenn die Regie wieder fünf Minuten vor Showbeginn alles anders will. Manchmal verflucht man die Flexibilität des Jobs. Aber, Hand aufs Herz: Genau das lockt ja so viele hierher. Ein starrer Alltag ist etwas für andere.
Fachwissen und Erwartungen: Zwischen Handwerk, Digitalisierung und Regelwerk
Was viele unterschätzen: Ohne solides, technisches Rüstzeug ist man schnell raus. Es reicht längst nicht, zu wissen, wie man einen XLR-Stecker lötet oder einen Subwoofer auf Politur bringt. Die Branche verlangt zunehmend Know-how rund um digitale Signalprozessoren, Netzwerktechnik und automatisierte Steuerungen – und Hamburg, mit seinem Schaufenster moderner Veranstaltungshäuser, macht da keine Ausnahme. Einen FE-Kurs in Arbeitssicherheit braucht man praktisch immer, die Vorschriften im Bereich Veranstaltungstechnik sind nicht gerade kinderleicht. Ich sage manchmal flapsig: Wer das Regelwerk zur Versammlungsstättenverordnung auswendig kann, verdient eigentlich schon ein Stück Applaus.
Die Sache mit dem Lohn: Zahlen, die selten glänzen – zumindest zu Beginn
Nun zu einem Thema, das keiner gern anschneidet, das aber oft das feinste Argument ist: Geld. Die Gehälter für Berufseinsteiger in der Veranstaltungstechnik pendeln in Hamburg irgendwo zwischen 2.300 € und 2.800 €. Klingt nach viel, bis man spürt, wie umfangreich, körperlich und nervenaufreibend so eine Produktion sein kann. Mit ein paar Jahren Erfahrung – und genügend Flexibilität für Wochenendeinsätze, gerne mit 12-Stunden-Schichten – sind realistisch auch 3.000 € bis 3.600 € drin. Allerdings: Wer sich in Richtung Spezialanwendungen, Lichtdesign oder Systemplanung fortbildet, hebt den Spielraum nochmal. Trotzdem, Gerechtigkeit geht anders. Und ja, viele in Hamburg sehen das ähnlich, auch wenn die Markt-Gängigkeit die Bedingungen diktiert. Luxusgehalt? Fehlanzeige.
Regionale Eigenheiten: Zwischen Welthafen, Festivalträumen und Nachwuchsmangel
Vielleicht der wichtigste Punkt zum Schluss: Hamburg tickt speziell. Wer auf einen festen Spielplan hofft, verirrt sich hier. Große Häuser wie die Elbphilharmonie oder das Thalia Theater locken zwar mit einiger Konstanz, aber auf der Straße, in den Off-Locations, im Schanzenviertel oder bei internationalen Messen ist Kreativität gefragt – und ein gutes Netzwerk, das ohne Vitamin-B auch in den Hintergrund tritt. Interessant: Die Technisierung der Szene schreitet voran. Video-Mapping, hybride Eventformate und Streaming-Lösungen nehmen zu, während echtes Personal knapp wird. Manchmal wünscht man sich, die Hochglanz-Events würden auch noch den Menschen dahinter glänzen lassen. Und doch, trotz Personalnot, trotz Schicht-Hopping – für viele hier bleibt Veranstaltungstechnik mehr als ein Beruf. Eher ein Lebensgefühl. Vielleicht sogar ein kleiner Heimathafen im hektischen Hamburg.