Veranstaltungstechnik Jobs und Stellenangebote in Frankfurt am Main
Beruf Veranstaltungstechnik in Frankfurt am Main
Zwischen Kabelsalat und Skyline: Veranstaltungstechnik in Frankfurt am Main
Manchmal, wenn ich spät abends durch die leeren Hallen einer Frankfurter Messe schlendere und der letzte Scheinwerfer langsam ausgeht, kratzt mich die Frage: Was genau hat mich in diese seltsame Welt von Flightcases, Headsets und 63er CEE-Steckern geführt? Ich vermute, vielen, die neu oder mit frischem Elan in der Veranstaltungstechnik ankommen, geht es ähnlich. Frankfurt – diese Stadt aus Glas und Beton, wo alle fünf Minuten irgendwo ein Event aufgebaut oder abgebaut wird – ist sowas wie das Biotop für Technikmenschen, die lieber am Seil arbeiten als im Anzug im Büro sitzen. Oder, anders gesagt: Wer gerne anpackt und den Puls der Stadt mit den Händen spüren will, ist hier definitiv am richtigen Ort.
Beruf am Brennpunkt: Aufgaben und Alltag
Die Luft in diesem Job ist selten rein. Man schuftet auf- und ab, zwischen Mikrofonkabeln, Movingheads, Cases, Truss und Kaffeebechern. Das Aufgabenfeld: technische Planung und Umsetzung von Veranstaltungen – ob Konzerttechnik in der Festhalle, Tagungen im Messezentrum, ein Open-Air am Mainufer oder Livestreams aus einem hippen Co-Working-Space. Frankfurts Eventlandschaft ist wendig – und fordert diese Wendigkeit auch von uns Technikleuten. Mal klatscht der Projektmanager wegen einer Durchsage auf die Schulter („Tonspur fehlt!“), mal will der Künstler das Licht genau so, wie man es sich nicht ausgedacht hat. Wer da an sturem Schema F festhält, wird schnell abgehängt. Flexibilität und Improvisation? Pflicht statt Kür.
Qualifikation, Können – und Gehalt? Ein unübersichtliches Feld
Hand aufs Herz: Veranstaltungstechnik ist längst mehr als „Boxen schleppen“. Ohne solide Ausbildung – meist als Fachkraft für Veranstaltungstechnik oder Meister – läuft nichts. Doch auch Quereinsteiger, die ihr Technikverständnis mitbringen (und mindestens mit Strom, Safety und Werkzeug per Du sind), finden in Frankfurt ihre Nische. Der Alltag kann fordernder sein als in manchem Baugewerbe, technisch anspruchsvoll, körperlich sowieso. Und das Gespräch ums Geld ist so alt wie die Versteigerung des ersten Lichtpults: Einstiegsgehälter um die 2.800 € sind in Frankfurt realistisch, mit Berufserfahrung und Spezialisierung steigen die Chancen auf 3.200 € bis 3.800 €. Aber – und da spreche ich als alter Hase – der Reichtum liegt eher in der Arbeitsatmosphäre, der Dynamik. Prestige-Saal oder Club im Bahnhofsviertel, Hinterhof oder Skyline-Panorama: Hier ist Abwechslung allgegenwärtig. Trotzdem, wer den Schritt wagt, sollte sein Gehalt einfordern – Frankfurt ist teuer, das haben selbst die Schraubenschlüssel kapiert.
Regionale Eigenarten und neue Techniktrends
Im Rhein-Main-Gebiet wächst die Branche, aber sie wandelt sich. Digitalisierung, Vernetzung, hybride Eventformate – das klingt nach Phrasen, ist aber Alltag. Wer jetzt einsteigt, muss über den Tellerrand blicken: Netzwerktechnik, Videostreaming, Energieeffizienz oder vernetzte Steuerungssysteme sind keine Spielerei, sondern Standard geworden. Frankfurt hat da einen speziellen Charme – von Museumskeller bis Bankentower, überall warten andere technische Herausforderungen. Wer meint, er könne sich auf ein System festlegen, ist schnell raus. Was viele unterschätzen: Gerade Weiterbildungen – sei es im rigging, Lichtdesign oder Medienserver – spielen für die Karriere eine größere Rolle als irgendein „Titel am Türschild“. Die Stadt fördert das sogar an einigen Stellen gezielt.
Fazit? Eher ein Arbeitsstand.
Für mich bleibt Veranstaltungstechnik in Frankfurt ein Feld, das technische Leidenschaft, pragmatische Lebenswirklichkeit und einen gewissen Wahnsinn aufs Schönste vereint. Es gibt wenige Berufe, in denen Kaffeepause und Havarie-Warnung so eng beieinanderliegen oder wo nach der Nachtschicht im Messebau die Sonne direkt auf den Main glitzert. Geringe Routine, hohe Lernkurve – und genug Geschichten für mehr als einen Feierabend. Wer Lust hat auf Technik, Team und urbanes Chaos: Hier tobt das Leben. Und manchmal, nach der letzten Kontrollrunde, frage ich mich: Wirklich? Doch. Irgendwie will ich genau hier nicht mehr weg.