Veranstaltungstechnik Jobs und Stellenangebote in Erfurt
Beruf Veranstaltungstechnik in Erfurt
Zwischen Stromkabel und Live-Adrenalin – Veranstaltungstechnik in Erfurt
Wer sich in Erfurt auf das Abenteuer Veranstaltungstechnik einlässt, sollte wissen: Es ist ein Job irgendwo zwischen robustem Handwerk und filigraner Ingenieurskunst. Ich meine das durchaus wörtlich. Weder sitzt man mit weißem Kittel hinterm Messgerät, noch baut man einfach nur auf und ab. Der Alltag pendelt ständig zwischen Kabelbergen, nervösem Zeitdruck und Momenten, in denen plötzlich alles an einem selbst hängt. Keine dieser Erfahrungen steht übrigens in irgendeinem Berufsratgeber, aber in Erfurt mit seiner lebendigen Bühnen- und Veranstaltungskultur wird genau das zur Realität.
Erfurt – Wenn die Kulisse mehr als nur Dekoration ist
Vielleicht unterschätzt man es am Anfang: Die thüringische Landeshauptstadt ist eben keine dauer-pulsierende Großstadt – aber unterschätzen sollte sie dennoch keiner. Die Messe Erfurt, die DomStufen-Festspiele, zahlreiche kleine Festivals in verlassenen Fabrikhallen oder in versteckten Kellern – man begegnet einer erstaunlichen Bandbreite technischer Aufgaben. Wer hier arbeitet, merkt schnell: Es gibt zwar Standards, aber eigentlich ist alles improvisierter und individueller, als man denkt. Eine Blackbox? Die ist dann eben auch mal ein historischer Kirchenraum mit mittelalterlichen Säulen. Oder eine Freifläche, auf der es nachts empfindlich kalt wird – das spürt nicht nur der Ton, sondern irgendwann auch die Gelenke.
Noch nie war alles perfekt – und trotzdem muss alles sitzen
Es klingt paradox, aber gerade weil selten alles nach Plan läuft, sind Flexibilität und Erfahrung wichtiger als jedes noch so teure Zertifikat. Die Mischung aus festen Spielstätten (Theater Erfurt, Messe, CongressCenter) und wilder Off-Szene sorgt für ein ständiges Anpassen: Plötzlich kommt ein Sinfonieorchester und braucht Bühnenlicht, das eigentlich für Singer-Songwriter ausgelegt wurde. Oder die Technik fürs Open-Air-Kino versagt bei Nieselregen – dann zählt nur noch, wer einen kühlen Kopf und einen Plan B hat. Ich habe erlebt, wie sich ein Kollege mit Kabelbindern und Gaffa-Tape zur lokalen Legende gemacht hat. Alles nicht in der Ausbildung gelernt, aber unheimlich wertvoll.
Gehalt, Anerkennung und das große Wort „Wertschätzung“
Und ja – sprechen wir über Geld. Wer einsteigt, findet sich meist irgendwo zwischen 2.400 € und 2.800 € ein, wobei das Gehaltsniveau sich in Erfurt nicht künstlich aufbläht. Renommierte Betriebe oder Veranstaltungsorte zahlen dann auch mal 3.000 € oder leicht darüber, mit einigen Jahren Erfahrung vielleicht 3.200 € bis 3.600 €. Aber: Wer glaubt, dass finanzielle Wertschätzung mit Überstunden oder Wochenendarbeit linear steigt, irrt. Vieles läuft auf Projektbasis – manche Monate sind atemlos voll, andere wieder seltsam leer.
Das Spiel mit der Technik – und was nach Feierabend bleibt
Was viele unterschätzen: Das Tempo technischer Veränderungen, auch in einer Stadt wie Erfurt. Digitales Mischpult? Heute Standard, morgen schon veraltet. Drahtlostechnologien, LED-Spezialeffekte, Hybridsysteme für Streaming und Präsenzveranstaltungen – technisch war die Szene selten so im Umbruch wie jetzt. Weiterbildung ist damit keine freundliche Empfehlung, sondern schlicht Überlebensstrategie. Die IHK hat das erkannt, der eine oder andere Betrieb auch. Doch, Hand aufs Herz: Manche Betriebe sind noch so analog, dass man meint, das Faxgerät würde irgendwann zum Festival-Headliner befördert.
Fazit? Gibt’s nicht. Nur: Es bleibt spannend
Ob als Berufsanfängerin mit Lampenfieber, als erfahrene Fachkraft mit Wandertrieb oder überhaupt als Mensch auf der Suche nach sinnvollem Schaffen – Veranstaltungstechnik in Erfurt fordert. Nicht nur die Hände, sondern vor allem den Kopf. Wer Abwechslung, kontrollierbares Chaos und diesen unvernünftigen Stolz liebt, wenn nach drei schlaflosen Nächten plötzlich Applaus aufbrandet – der findet hier genug Stoff für Geschichten. Auch solche, die von Kabelbindern, Alltagsabenteuern und einer ganz eigenen Professionalität erzählen. Und ehrlich: Wer das einmal gespürt hat, fragt selten noch nach Routine.