Veranstaltungstechnik Jobs und Stellenangebote in Dresden
Beruf Veranstaltungstechnik in Dresden
Veranstaltungstechnik in Dresden: Zwischen Soundcheck, Sicherungskasten und Stolperdraht
Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht? Diese Frage schleicht ab und zu durch den Kopf, wenn rasch ein paar Scheinwerfer montiert werden sollen, während im Hintergrund der jüngste Hip-Hop-Act schon nervös wartet. Willkommen in der Dresdner Veranstaltungstechnik. Ein Feld, das auf den ersten Blick nach Glanz und Glamour riecht – aber ehrlich: Das ist mehr Schweißperle als Sternenstaub. Wer hier starten will oder aus einem anderen technischen Beruf herüberwechselt, sollte wissen, worauf er sich einlässt. Manchmal auch, worauf nicht.
Zwischen Club, Kulturpalast und Kongresshallen: Dresdens ganz eigener Takt
Die Stadt pulsiert – ich weiß, Floskel… aber anders kann ich es nicht sagen. Konzertclubs, das legendäre Filmnächte-Ufer am Elbufer, zahllose Theater, das „Staatsschauspiel“ und, nicht zu vergessen, die Großbaustellen von Messe und Kongresszentrum. Was viele unterschätzen: Veranstaltungstechniker in Dresden hocken keineswegs immer hinter Bühnenvorhängen und ziehen ein paar Strippen. Sie sind das Rückgrat für alles, was mehr will als eine Steckdose und einen Beamer. Ton mischen, Licht fahren, Strom verteilen, Bühnen umbauen, Livestreams für Hybridveranstaltungen… Wer einmal versucht hat, einen Kongress mit acht Räumen, 500 Teilnehmern und Simultanverdrahtung auf Zeitvorgabe zu stemmen, weiß: Routine ist was anderes. Es gibt Wochen, da verschwimmen Tage und Nächte. Wochen, in denen es heißt: „Irgendwer muss die Traverse noch richtig sichern!“—eigentlich immer derselbe Irgendwer.
Technik-Trend und Handwerk, Altbau-Charme und LED-Fieber
Eines vorweg: In Dresden begegnet man als Veranstaltungstechniker einer ganz eigenen Mischung aus Alt und Neu. Mal baut man im ehrwürdigen Saal des Albertinums, wo jeder Bohrhammer Tabu ist, mal stehen modernste Steuerpulte im Hightech-Kongresszentrum. Und dazwischen: Veranstaltungsorte, die 30 Jahre DDR-Chic und improvisierte Verkabelung hinter Gipsplatten verstecken. Wer glaubt, technische Vorschriften seien nur auf Neubauten gemünzt, wird hier rasch eines Besseren belehrt. Brandschutz? Geprüfte Elektrik? Schöne Träume! Manchmal zählt mehr der Instinkt („Was brummt, sollte nicht warm werden.“) als das, was im Skript steht.
Jobmarkt, Geld und ein bisschen Realitätsschock
Die gute Nachricht zuerst: Dresden ist für Veranstaltungstechniker kein Niemandsland. Die Nachfrage? Klar! Kultur wächst hier, Firmenevents ebenso, der Kongressbereich sowieso. Die Kehrseite: Viele Auftraggeber sind klamm, Theater budgetsparend, private Veranstalter oft kreativ im Umgehen des Mindestlohns. Das Einstiegsgehalt dreht sich – mal etwas nach oben, mal nach unten – zwischen 2.500 € und 2.900 €. Mit Zusatzqualifikationen und Branchenerfahrung klettert man, mit Glück und Schweiß, auf 3.200 € bis 3.600 €. Fair ist das, wenn man auf die Arbeitszeiten schaut? Schwierig. Aber ich kenne Kollegen – und Kolleginnen, übrigens häufiger als man denkt –, die in den Sommermonaten das Doppelte verdienen, weil sie jedes Festival, Open-Air und Stadtfest mitnehmen. Wer den Rhythmus mag, den Alltag aus Kabellisten, Schaltplänen und Improvisation lebt, kann hier wirklich aufblühen – oder, ja – auch verbrennen.
Weiterentwicklung und: Wer wirklich wenig schläft, lernt am meisten
Was viele unterschätzen: Weiterbildung ist hier selten eine Theorieveranstaltung. Neue Lichtsteuerungen, Digitalmixpulte, 3D-Mapping, Streaming… Kaum ein Bereich, in dem sich in den letzten fünf Jahren nichts verändert hätte. Gerne auch im laufenden Betrieb. Es gibt Weiterbildungsangebote regional, oft in Kooperation mit Technikverleihern oder Bildungsträgern – aber ehrlich? Am meisten lernt man von den alten Hasen in der Nachtschicht, wenn der Stadtfest-Abbau kurz vor Sonnenaufgang in die letzte Runde geht. Irgendwo zwischen „Ich brauche mal eine Lampe!“ und „Passt das jetzt mit der PA?“, da versteht man, was diesen Beruf ausmacht: Nie fertig. Immer mitten im Leben. Und so viel mehr als Lichter an- und ausknipsen.
Dresdens Veranstaltungstechnik: Kein Ort für Perfektionisten – aber für Findige
Zusammengefasst? Wer als Berufseinsteiger, Umsteiger oder Erfahrener in Dresden Fuß fassen will, braucht Technikverstand, Humor und ein ordentlich dickes Fell. Berechenbar ist wenig. Planbar fast nichts. Und was manchmal als Chaos daherkommt, ist eigentlich nur das Ringen um das perfekte Zusammenspiel aus Kabel, Strom, Licht und – ganz wichtig, klingt abgedroschen, stimmt aber – Menschen. Wer in all dem Trubel noch Zeit hat, sich zu fragen, ob das hier wirklich sein Ding ist, sollte vermutlich nicht zu lange nachdenken. Einfach mal machen. Rigaer Straße, Fabrik, Kunsthof oder Altstadtpalais – jeder Tag fühlt sich anders an. Und das ist auch gut so.