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Gerade an Tagen, an denen der Wind vom Meer über die Marsch fegt und der Himmel nichts als graues Durchsichtig übriglässt, fragt man sich schon mal, warum man den Sprung in einen Beruf wie Umweltinformatiker gerade in Oldenburg gewagt hat. Irgendein Algorithmus, so jedenfalls meine leise Vermutung, hätte mich wohl in den nächsten hippen Großstadtjob gespült – und doch: Hier, wo man beim Fahrradfahren öfter Bodennebel als Staub frisst, fragt man im Berufsalltag noch nach Sinn und Wirkung. Das ist keine Folklore, sondern die Realität einer Region zwischen Energiewende-Laborküche und Öko-Avantgarde. Ein Schauplatz, der Umweltinformatik anders wirken lässt als anderswo.
Wer hier als Umweltinformatiker anheuert, muss mehr sein als ein Schreibtisch-Virtuose. Na klar, Daten sind der neue Torf – jede zweite Lösung beginnt mit Auswertung, Prognose, Modellierung. Aber sobald’s konkret wird, ist Schluss mit Excel-Romantik. Dann stehen plötzlich Dutzende Kommunen auf der Matte, mit Fragen zu Starkregen-Apps oder zum ökologischen Fußabdruck von Wohngebieten. Die Uni wirft interaktive Karten zu Moorrenaturierung auf den Tisch, und das Forschungsinstitut möchte mal eben einen CO2-Simulationslauf tunen, der morgen schon ins nächste Fördervorhaben geschoben werden muss. Spätestens, wenn der eigene Code plötzlich Teil einer Strategie wird, die mehr entscheiden könnte als eine Projektförderung – dann merkt man, dass Umweltinformatik in Oldenburg noch immer was Erdiges hat.
Viele Einsteigerinnen und Einsteiger träumen von der berühmten „grünen Branche“: Nachhaltigkeit zum Beruf zu machen und trotzdem modern unterwegs zu sein. Das klingt nach Utopie, zahlt sich aber handfest aus. Einstiegsgehälter beginnen meist um die 2.800 €, mit ein bisschen Praxis und gelungenem Projekt kann es zügig auf 3.200 € bis 3.600 € hinauslaufen. Altgediente Kolleginnen und Kollegen in Forschungsinstituten reden zwar gern von ihrer Hingabe zur Sache, aber glauben Sie mir: Selbst hier weiß man, dass Leitungs-Projekte oder Spezialprofile im Bereich Geoinformatik, Datenbankentwicklung für Umweltgutachten oder Energiedatenanalyse noch mehr bringen (bis zu 4.000 € monatlich, je nach Arbeitgeber – aber reden wir nicht drum herum, das gibt’s nicht zum Nulltarif).
Wer aus der Region kommt, hat’s vielleicht schon gemerkt: Oldenburgs Umweltinformatik ist keine Insel der Seligen. Die Nähe zu den Hochschulen, aber auch die Vielzahl an Umwelt- und Energiespezialisten in der Metropolregion bringen anspruchsvolle Projekte. Modellierungen zum Küstenschutz, intelligente Frühwarnsysteme für Überflutungen, aber auch ganz schnöde Themen wie Ressourcenmanagement im städtischen Abwasser – all das landet früher oder später auf dem Tisch. Und im Gegensatz zu manch anderer Stadt erfindet man hier das Umweltmanagement nicht im luftleeren Raum, sondern im Wechselspiel zwischen Verwaltungsrealität und Innovationsdruck. Ich habe mehr als einmal erlebt, wie aus einer studentischen Testumgebung binnen Monaten ein firmennahes Produkt für die Wasserwirtschaft wurde – auch weil Oldenburg einen gewissen Pragmatismus pflegt: Vieles wird ausprobiert, manches verworfen, und selten zählt der Hochglanz statt der Wirkung.
Vielleicht, das gebe ich offen zu, holt einen das Thema manchmal von der Seite ein. Klingt pathetisch, aber: Wer als Umweltinformatiker mit dem Anspruch startet, jeden Tag die Welt zu retten, wird sich an die Latenz zwischen Innovationsidee und Umsetzung gewöhnen müssen. Zwischen Fleißarbeit beim Clean-Up von Bestandsdaten, spontanen Klima-Workshops und der eigensinnigen Logik öffentlicher Vergabeprozesse liegt ein Feld voller Detailwidersprüche. Und doch, hier kommt meine Überzeugung ins Spiel: Es gibt nicht viele Orte, an denen Daten, digitales Handwerk und ökologische Wirkung so direkt ineinandergreifen. Oldenburg – irgendwo zwischen norddeutschem Understatement und Innovationshunger – verlangt Flexibilität, launige Korrekturen und manchmal einen langen Atem. Aber: Genau das macht den Reiz aus. Wer ans Durchhalten glaubt, findet hier ein Arbeitsfeld, das lauter ist als das große Wort „Nachhaltigkeit“ – und leiser als der Hype um Start-ups in Berlin. Kurzum: Umweltinformatik in Oldenburg, das ist kein Zufall, sondern eine Haltung. Und vielleicht – ein kleines Abenteuer für sich.
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