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Bechtle | 09028 Chemnitz
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Manchmal frage ich mich, ob Umweltinformatik als Begriff eigentlich noch sperrig genug ist, um Skepsis bei Außenstehenden auszulösen. Die Mischung aus Natur, Technik und einer Prise Idealismus – das ist kein Feld wie jedes andere, gerade in Dresden. Hier, wo Tradition und Zukunft sich gern auf einen Kaffee an der Elbe treffen, sind Umweltinformatiker nicht einfach Zahlenjongleure am Rechner. Sie sind, naja, die Brückenbauer zwischen Software und den wild gewordenen Realitäten von Klima, Ressourcenschonung und kommunaler Planung. Und immer wieder merke ich: Alltagspragmatismus ist gefragt. Klingt erstmal trocken? Ist es aber nicht.
Was viele unterschätzen: Der typische Alltag dreht sich keineswegs nur um Simulationen oder den Check von Sensorwerten – auch wenn die Entwicklung von Prognosemodellen für Hochwasser oder Luftqualität in Dresden zum Repertoire gehört. Viel entscheidender ist die Fähigkeit, mit unterschiedlichen Systemen zu jonglieren. GIS-Software, Programmiersprachen wie Python oder R, ein Gespür für hydrologische Daten oder verteilte Messnetze – nichts davon ist Raketenwissenschaft, aber eben auch kein Sonntagsspaziergang. Gerade in einer Stadt, die regelmäßig mit Starkregen und Feinstaubwerten ringt, gibt es einen spürbaren Bedarf an Menschen, die mit Algorithmen nicht nur jonglieren, sondern sie auch im Feld zur Anwendung bringen. Konkretes Beispiel? Die Entwicklungen rund um das neue „Smart Green City“-Projekt Dresdens. Wo andere noch über digitale Verwaltung diskutieren, basteln Umweltinformatiker schon an grünen KI-Lösungen für Verkehrslenkung und Energiemanagement. Theoretisch. Praktisch muss man dabei oft den Spagat aushalten zwischen drängenden Umweltfragen, einer manchmal erstaunlich konventionellen Verwaltung und dem eigenen Anspruch, wirklich wirksam zu sein.
Wer aus dem Studium – oder auch aus dem Quereinstieg – kommt, merkt ziemlich rasch: Die Stellenausschreibungen sind so bunt wie die Elbwiesen im Frühsommer. Mal steht da „Datenanalyst Erneuerbare Energien“, mal „Experte Umweltmonitoring“, gelegentlich sogar „IT-Spezialist mit Nachhaltigkeitsambition“. Ein Sammelbegriff ist das nicht, eher eine Sammelstelle für jede Disziplin, die irgendwas mit Umwelt und Informationsverarbeitung zu tun hat. Randnotiz: Der Austausch mit Kollegen hat mir gezeigt, dass viele Arbeitgeber in Dresden weniger auf einen passgenauen Lebenslauf achten, sondern schätzen, wenn man ein breites Werkzeugset und eine gewisse Bodenhaftung mitbringt. Dresden lebt von seinen gewachsenen, zum Teil noch recht kleinteiligen Ingenieurbüros, städtischen Gesellschaften und natürlich der Wissenschaft – das Spektrum zwischen klassischer Umweltplanung und avantgardistischer Umwelttechnik ist enorm. Will heißen: Wer Lust auf Veränderung und komplexe Schnittmengen hat, ist hier kaum falsch.
Ganz pragmatisch gefragt – wie steht’s mit dem Gehalt? Man hört vieles. Übertrieben wird selten, überraschend oft aber auch nicht alles. Zum Start liegt man in Dresden nicht ganz oben auf der Skala, aber solide. Die Spanne für Berufseinsteiger bewegt sich meist zwischen 2.800 € und 3.300 €. Mit etwas Erfahrung, Projektverantwortung oder besonderer Spezialisierung – zum Beispiel in Bereichen wie Fernerkundung oder Umwelt-Datenbanken – ist ein Ziel von 3.500 € bis 4.000 € durchaus realistisch. Klar, Branchenunterschiede gibt’s: Wer in der freien Wirtschaft – etwa in Beratungen für Infrastrukturprojekte – unterkommt, sieht nicht selten die berühmte „Vier“ vorne. In Forschung und Verwaltung bleibt’s oft bescheidener; dafür gibt’s dort mehr Zeit für eigene Ideen oder Quereinstiege. Ob das nun ein echter Ausgleich ist? Hängt vom Gemüt ab, würde ich sagen.
Weiterbildungsoptionen? Dresden fällt mir hier immer wieder angenehm auf. Zwischen dem Umweltforschungszentrum, der TU und diversen privatwirtschaftlichen Anwenderworkshops gibt es ein Angebot, das manch andere Region neidisch macht. Themen wie Künstliche Intelligenz im Umweltmonitoring, Datenethik in der Smart City oder die Schnittstelle zu erneuerbaren Energien – die Landschaft verändert sich in Studio-Tempo. Nur eines bleibt konstant: Wer auf Neuigkeiten wartet, statt sie zu suchen, steht irgendwann am Elbufer und schaut den Booten hinterher. Es ist dieser leichte Druck zur fachlichen Neugier, der den Beruf in Dresden eigenwillig macht, aber auch spannend hält. Manchmal muss man sich fragen, ob der große Wandel schon da ist oder noch einen Streifzug über die Augustusbrücke braucht. Sicher ist jedenfalls: Die Umweltinformatik hier ist weder ausdefiniert noch statisch – und gerade das macht sie für Einsteiger und Wechsler attraktiver, als der erste Blick vermuten lässt.
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