Bauerfeind AG | 07937 Langenwolschendorf
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Elis Deutschland | 99084 Frankfurt, Kassel, Gießen, Göttingen
Elis Group Services GmbH | 99084 Fürstenwalde, Neustadt an der Orla
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Textilingenieur – klingt beim ersten Hinhören etwas aus der Zeit gefallen, fast als stünde man wieder mit rauchenden Fabrikschloten am Rande einer Industriestadt, irgendwo zwischen Webstuhl und Chemietopf. Doch wer heute als Berufseinsteiger:in oder erfahrene Fachkraft in Erfurt auf die textile Landschaft blickt, merkt ziemlich schnell: Stillstand ist hier eher die Ausnahme. Das Feld entwickelt sich, unerwartet dynamisch sogar – und gerade dieser Spagat zwischen Gewohnheit und Innovation macht den Reiz (und die Tücken) des Jobs aus.
Woran tüftelt man eigentlich als Textilingenieur in Mittelthüringen? Um es einfach zu sagen: an Stoffen, die mehr können als sich hübsch anfühlen. Es geht um Fasern, die filternde Eigenschaften besitzen, Garne mit speziellen Leitfähigkeiten, Verbundmaterialien für Automobilzulieferer – und nicht zu vergessen: die allgegenwärtige Ökobilanz. In Erfurt, wo Tradition und technologische Forschung schon länger Hand in Hand gehen, ist der Beruf längst mehr als das Jonglieren mit Polyester-Rezepturen. Hier sitzt man manchmal an CAD-Programmen und entwickelt flexible Bauteile, die später in Züge, Flugzeuge oder Hightech-Medizinprodukte eingebaut werden. Klar, das klassische T-Shirt gibt’s auch noch, aber seien wir ehrlich: Wer sich darauf verlässt, bleibt stehen, während der Rest der Branche längst digital spinnt.
Manchmal unterschätzt: Erfurt hat tatsächlich eine vergleichsweise dichte industrietextile Infrastruktur – historisch gewachsen, teils familiengeführt, dann doch erstaunlich technologieaffin. Der Mix aus klassischen Textilherstellern, Zulieferbetrieben und Forschungseinrichtungen ist für Berufseinsteiger:innen wie geschaffen, um das eigene Profil zu schärfen, vorausgesetzt man bringt eine gewisse Portion Neugier mit. Und ja, den täglichen Balanceakt zwischen altem Maschinenpark und neuen Automatisierungslösungen muss man ertragen können, manchmal mit viel Geduld, oft mit Improvisationstalent (und gelegentlichem Augenrollen).
Lassen wir die rosigen Hochglanzprospekte mal beiseite. Das Gehalt? Für Einsteiger:innen ist mit einem Einstiegsniveau ab etwa 2.800 € zu rechnen, je nach Bereich und Spezialisierung. Mit ein paar Jahren Erfahrung landen viele irgendwo zwischen 3.000 € und 3.600 €, seltener darüber – das gilt zumindest für klassische Textiltechnik. Wer es in die Forschung und Entwicklung bei spezialisierten Unternehmen oder in den Bereich technische Textilien schafft, kann mit etwas Glück auch die 4.000 € überspringen. Aber, kleine Warnung: Die Entwicklung ist kein Selbstläufer. Wer sich treiben lässt, bleibt gefühlt dauerhaft in der Mittelklasse-Schranke hängen. Weiterbildung ist also keine Kür, sondern Pflicht (und manchmal nervt das, wenn wir ehrlich sind).
Ich habe erlebt, wie Kollegen an scheinbar unspektakulären Innovationen monate-, manchmal jahrelang getüftelt und am Ende echte Durchbrüche gefeiert haben. Ihr Name? Trägt selten jemand auf der Brust, außer vielleicht bei einer Werksführung. Und dennoch: Das Wissen, ein Produkt von Grund auf mitgestaltet zu haben – das hat einen Wert, der sich nicht krampfhaft in Gehaltsstufen pressen lässt. Was viele unterschätzen: Textilingenieure sitzen genau am Kreuzungspunkt aus Technik, Nachhaltigkeit und Produktionstradition. Wer diesen Mix schätze lernt und die Eigenheiten in Erfurt nicht als Mangel, sondern als Möglichkeit begreift, kann ziemlich zufrieden sein. Klar, höhere Gehälter gibt es vielleicht anderswo, aber einen Arbeitsplatz, an dem sich Innovation und persönlicher Einsatz so oft direkt erleben lassen? Der ist, wenn man ehrlich ist, alles andere als Massenware.
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