Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz | 55116 Mainz
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Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz | 55116 Mainz
Statistiker in Mainz – das klingt zunächst nüchtern, beinahe steril: Zahlen, Methoden, Modelle. Doch wer hinter die Kulissen blickt, erkennt eine erstaunlich lebendige Welt, die weit mehr bietet als Excel-Tabellen und Normalverteilungen. Vielleicht war ich naiv, als ich nach dem Studium glaubte, Statistiker würden vor allem Bundesligatabellen und Wahlergebnisse berechnen. Mitnichten. Zumindest nicht in Mainz. Hier, wo Rheinromantik auf biotechnologischen Fortschritt trifft, entfaltet sich das Berufsbild so facettenreich wie der Blick von den Mainzer Weinbergen an einem Aprilmorgen (also, wenn der Nebel nicht gerade alles verschluckt).
Man muss kein Lokalpatriot sein, um festzustellen: Mainz ist ein ziemlich spezieller Boden für Zahlenmenschen. Die Stadt trägt, trotz karnevalistischer Ausgelassenheit, einen erstaunlichen analytischen Kern. Pharma, Biotechnologie, öffentliche Verwaltung, Gesundheitsmanagement – und nicht zu vergessen, eine respektable Universität mit aktiver Forschungslandschaft. Fakt ist: Wer sich für Statistik interessiert, landet hier selten in Luftschlössern. Schon die vielen kleinen und mittelgroßen Unternehmen im Rhein-Main-Gebiet, zahlreiche Behörden und das Umfeld der medizinischen Forschung sorgen dafür, dass Nachfrage nach Datenverstehern nicht versiegt. Im Gegenteil: Manchmal habe ich das Gefühl, die Lust an Daten treibt seltsame Blüten. Selbst als Berufseinsteiger mit Frischlingsstatus kann man zwischen Biostatistik, Marktanalysen oder epidemiologischer Forschung wählen. Oder im Zweifel auch alles gleichzeitig. Mainz ist, was das angeht, erstaunlich wenig provinziell.
Klingt nach trockener Kost? Gelegentlich. Es wäre gelogen, das Gegenteil zu behaupten. Doch wer sich darauf einlässt, erlebt Arbeitstage, die selten vorhersehbar sind. Da sitzt man morgens an Datensätzen aus der medizinischen Studie und nachmittags diskutiert man mit den IT-Kollegen über das nächste Reporting-Tool – oder ringt erbittert mit den Feinheiten der Datenqualität (und wehe, es hat wieder jemand die Kommata falsch gesetzt ...). Der Alltag hängt natürlich stark am jeweiligen Arbeitsplatz. In öffentlichen Behörden, etwa beim Statistischen Landesamt, überwiegt manchmal noch die klassische Datenerhebung. Anders bei Unternehmen aus der Biotechnik oder beim Sprung in die Energiebranche, wie sie in Rheinhessen neuerdings wächst. Plötzlich sind Kenntnisse in Data Mining, R, Python oder gar maschinellem Lernen gefragt. Wer da nicht bereit ist, ständig zu lernen, bleibt auf der Strecke. Was viele unterschätzen: Einmal Statistik, immer Statistik – das funktioniert heute nicht mehr. Der Staub setzt sich schnell, wenn man sich nicht bewegt. Schade eigentlich, dass das im Studium oft wie eine Nebensächlichkeit behandelt wird.
Jetzt zum heiklen Punkt: Das liebe Geld. Wie üblich schwanken die Angaben – je nach Branche, Größe des Arbeitgebers, Verantwortungsbereich und nicht zuletzt der eigenen Hartnäckigkeit. Als Einsteiger stolpert man in Mainz meistens in ein Gehaltsband zwischen 2.900 € und 3.400 €. Wer in die Bereiche Gesundheitsstatistik, Pharma oder IT-nahen Feldern einsteigt, sollte – je nach Glück und Verhandlung – mit 3.200 € bis 3.800 € rechnen können. Danach? Luft nach oben ist da, aber sie wird dünner. Mit mehrjähriger Erfahrung und Spezialisierung, etwa in angewandter Epidemiologie oder Unternehmensberatung, bewegen sich erfahrene Statistiker durchaus zwischen 4.000 € und 5.500 € – in seltenen Fällen auch darüber, aber nur wenn man wirklich zu den Tüftlern, Brückenbauern und Erklärbären gehört, die schwierige Modelle so kommunizieren, dass sogar der Chef versteht, worum es geht.
Was Mainz ausmacht? Hier prallen Traditionsbewusstsein und technologische Innovationslust manchmal lustvoll aufeinander. Das merkt man übrigens nicht erst am Rosenmontag. Wer sich für Statistik als Beruf entscheidet, muss irgendwann seine Komfortzone verlassen. Viele Aufgaben sind digitaler geworden – Homeoffice ist zwar möglich, aber echte Lösungen entstehen meist im Austausch zwischen Kollegen verschiedenster Disziplinen: Mediziner, Informatiker, Verwaltungsfachleute. Wer offen für Quergedachtes und den kurzen Draht zu anderen ist, kommt in Mainz erstaunlich weit. Der Haken? Man braucht – so ist jedenfalls mein Eindruck – die Bereitschaft, zwischen Fundamentalem und Pragmatik zu pendeln. Die perfekte Methode? Gibt’s hier selten. Aber den Willen, Probleme wirklich knacken zu wollen, den schon.
Am Ende bleibt die Statistik in Mainz etwas, das weit über dröge Zahlen und Routinen hinausreicht. Sie ist Werkzeug, manchmal Leuchtturm, manchmal Nebelmaschine. Sie verlangt Genauigkeit, ein Quantum Skepsis – und hin und wieder die Nerven eines Dompropstes. Ich würde sagen: Wer Lust auf Daten, aber keine Angst vor Menschen hat, findet in Mainz genug Stoff für ein ganzes Berufsleben. Ob das nun eine Empfehlung ist? Vielleicht. Zumindest aber keine Warnung.
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Statistiker (f/m/x)
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