Ecker + Ecker GmbH | 20095 Hamburg
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Ecker + Ecker GmbH | 20095 Hamburg
Manchmal stehe ich am Fenster, blicke auf die Elbe, und frage mich: Wie viel von dem, was wir als Statistiker in Hamburg messen, ist eigentlich wirklich “messbar”? Irgendwann merkt man: Zahlen sind selten so eindeutig, wie sie auf dem Papier erscheinen. Genau das ist der Kern unseres Berufs – jedenfalls hier in der Hansestadt, wo wirtschaftliche Lebensadern, Trendquartiere und politische Diskurse sich gegenseitig beeinflussen, als wäre alles Teil einer riesigen, nie ganz berechenbaren Gleichung.
Wer sich als junger Statistiker oder mit reichlich Erfahrung am Hamburger Arbeitsmarkt umsieht, merkt schnell: Der Job ist ein Chamäleon. Klassisch, klar – es geht um Datensätze, Modelle, Analysen. Doch was heißt das in der Praxis? Heute Auswertungen für das Sozialdezernat, morgen Prognosen für die Hafenlogistik oder Verkehrslast – oder eben Marktdaten für ein MedTech-Start-up in der Speicherstadt. Manchmal steht man kopfschüttelnd vor einer Excel-Tabelle und ahnt, dass hinter der scheinbaren Ordnung das wahre Chaos lauert. Hin und wieder sind sogar Kreativität und Bauchgefühl gefragt. Oder zumindest eine extra Portion Skepsis gegenüber zu glatten Korrelationen.
Hamburg hat, das muss man so sagen, einen Bedarf an Statistiker:innen wie wenig andere deutsche Städte. Mit rund 1,9 Millionen Einwohnern, komplexer Infrastruktur, namhaften Forschungsinstituten und einer schlagkräftigen Wirtschaft – da läuft ohne Daten wenig rund. Der Hamburger Senat setzt verstärkt auf datenbasierte Steuerung, was zwar Bürokratie schafft, aber auch Aufgaben für uns Datenjongleure liefert. Besonders wachstumsstark: Hafenlogistik (die ewige Suche nach der effizientesten Containerroute ist ein Traum für Optimierer), Gesundheitswesen (datengestützte Versorgungsforschung ist mehr als nur Trend) und der extra-pragmatische Einzelhandel, der den Puls der Stadt auf seine eigene Weise misst.
Es wäre schön, wenn Statistik nur ein Zahlenspiel wäre. Doch in Hamburg erwartet man Fachkenntnis, Kommunikationsfähigkeit und Nerven wie Drahtseile. Daten erklären, Fehlerquellen benennen, politische Interessen abfedern – das gehört dazu. Wer mit Forschungseinrichtungen oder öffentlichen Auftraggebern zu tun hat, muss zudem diplomatisches Fingerspitzengefühl beweisen. Nicht selten stoßen Newcomer an Grenzen: Der Chef will’s bunt, der Auftraggeber einfach, die Wirklichkeit bleibt – wie immer – komplexer. Ich habe erlebt, wie so manche mathematische Schönheit im Politikbetrieb zu handzahmem Zahlenwerk geschrumpft wurde. Frust? Gehört dazu. Aber an guten Tagen merkt man, dass ohne unser kritisches Hinterfragen manch eine Fehlentscheidung tausende Haushalte betreffen würde.
Geld. Bleiben wir ehrlich: Für Berufseinsteiger beginnt’s meist bei etwa 3.300 € monatlich, manchmal knapp weniger, je nach Arbeitgeber, Fachbereich und Verhandlungsgeschick. In kommunalen Behörden oder mittleren Unternehmen reicht die Range bis 3.800 €, während Forschungsinstitute und private Beratung etwas drauflegen – selten deutlich über 4.200 €. Wechselwillige mit Erfahrung, einem Hauch Spezialisierung und guten Kenntnissen in gängigen Softwares wie R, Python oder Stata knacken in der Hansestadt durchaus die 4.600 € bis 5.200 € – aber Luft nach oben gibt es, wie überall, vor allem in den großen, internationalen Häusern, die sich in der HafenCity oder im Grindelviertel niedergelassen haben. Ach, und Wer im Banking oder der versicherungsnahen Statistik landet, kann nochmal mehr herausholen. Aber: Geld allein macht auch hier keine sauberen Auswertungen (das merken selbst die Besserverdienenden irgendwann).
Kaum ein Berufsfeld verändert sich so leise, aber grundlegend wie das der Statistik. Hamburgs Arbeitgeber verlangen längst mehr als Excel-Standardmenüs oder Signifikanztests aus dem Lehrbuch. Data Science, Machine Learning, KI-Methodik – das ist mehr als nur Modevokabular, sondern im Alltag längst Einsatzgebiet. Die Hansestadt hat ein beachtliches Weiterbildungsangebot, sowohl in Wirtschaftsstatistik als auch in modernen Analyseverfahren. Wer aber denkt, damit wäre alles gesagt, irrt: Die wahre Herausforderung bleibt, im Nebel der Datenflut Orientierung zu behalten. Manchmal hilft nur eines: ein enger Austausch mit Kollegen – oder das berühmte hanseatische Understatement, wenn die Statistik mal wieder eher Wahrscheinlichkeiten als Gewissheiten produziert.
Wer also als Berufseinsteiger:in in Hamburg die große Klarheit sucht, könnte enttäuscht werden – aber wer Ambivalenz, Detailarbeit und gelegentliche Denk-Knoten aushält, ist im echten Leben eines Statistikers in der Hansestadt genau richtig. Unsicherheit lässt sich eben statistisch schwer messen. Aber vielleicht macht gerade das diesen Beruf aus. Zumindest hier oben, zwischen Fleetinsel, Alster und dem ewigen Hafenhimmel.
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