SPS Fachkraft Jobs und Stellenangebote in München
Beruf SPS Fachkraft in München
Rollentausch in Münchens Techniklandschaft: Der pragmatische Alltag einer SPS Fachkraft
Draußen, irgendwo zwischen Donnersbergerbrücke und Messestadt, brummt München. Nicht nur wegen der S-Bahn. Sondern weil die Stadt, ganz gleich ob im Hightech-Sektor oder im klassischen Maschinenbau, ständig an Automatisierung schraubt. Wer da als SPS Fachkraft einsteigt, staunt erst mal nicht schlecht: Die Erwartungen sind hoch. Nicht Professorentafel, aber"hemdsärmeliges Denken mit maximalem Fehlerpuffer" – so habe ich es für mich mal genannt. Ein Beruf zwischen Laptop und Schraubendreher. Schnell wird klar, Theorieabschriften bringen herzlich wenig, wenn sich beim Start einer neuen Anlage der Fehler irgendwo zwischen Sensor und Leitung versteckt und die Produktion stillsteht. Dann zählt Praxisinstinkt. Und manchmal ein bisschen Glück.
München: Labor für Zukunftsautomatisierung (mit Tücken)
Ich muss zugeben, das Zusammenspiel aus Münchens Innovationshunger und traditioneller Ingenieurskultur macht den Job hier besonders herausfordernd, manchmal anstrengend – und ja, auch lohnenswert. Wer in der SPS-Programmierung startet, wird mit offenen Armen empfangen. Gerade im Umfeld von Automobilzulieferern, Anlagenbauern oder Lebensmitteltechnikern wechseln Steuerungslandschaften in einem Tempo, das an Tech-Start-ups erinnert. Anlagen mit S7, TIA Portal, WinCC – Namen, die hier so selbstverständlich fallen wie „Biergarten“ und „Obazda“. Dennoch: Wer glaubt, man rennt als SPS Fachkraft ständig mit weißem Kittel und Sicherheitsschuhen durch vollklimatisierte Hallen, wird spätestens nach drei Wochen auf Münchens Baustellenboden eines anderen belehrt.
Geldsache: Was bringt das alles eigentlich?
Jetzt mal ehrlich – nicht alles dreht sich um Leidenschaft und Technikbegeisterung. Die Frage nach dem Gehalt ist kein Tabu. München, mit seinen atemraubenden Mieten und Cappuccino-Preisen, fordert seinen Tribut. Einstiegsgehälter? Häufig zwischen 2.800 € und 3.100 €, sofern man nicht in der Nische für irgendeine Spezialsteuerung gelandet ist. Mit Erfahrung, Branchenspezialisierung und ein bisschen Durchhaltevermögen sind durchaus 3.400 € bis 4.200 € möglich – im Industriekosmos der Region ist nach oben bekanntlich immer Luft, aber selten Freibier. In kleineren Betrieben heißt es dagegen manchmal: „Mehr Verantwortung fürs gleiche Geld.“ Was viele unterschätzen: Die realen Extras – Montagezulagen, Überstundenkompensation, Lagezuschläge bei Notdiensten. Für manche das Zünglein an der Waage.
Zwischen Normen, Nachtschichten und neuer Software
Arbeitstage als SPS Fachkraft? Kaum planbar, selten wie im Lehrbuch. Mal sitzt man stundenlang am Testplatz, um eine EtherCAT-Kommunikation zum Laufen zu bringen, dann wieder ruft ein Kollege aus Freiham an: Störung – und der Fehler sitzt natürlich in der Zeile, die beim letzten Update keiner beachtet hat. Die Mischung aus improvisierten Lösungen und strikter Einhaltung von Normen (von VDE bis Arbeitssicherheit) ist mehr als Papierkram. Sie entscheidet, ob die Anlage läuft oder steht. Kein Spaziergang, aber auch keine Raketenwissenschaft. Vielleicht ist es gerade dieser Pragmatismus, der Kolleginnen und Kollegen so zusammenschweißt. Ich wünschte manchmal, die Softwareentwickler aus dem schicken Coworking-Space würden bei uns mal einen Tag verbringen. Sie würden anfangen zu schätzen, wie handfeste Verantwortung in der echten Welt aussieht – und wie es ist, am Freitagabend noch eine Fehleranalyse abzuschließen, statt ins Wochenende zu cruisen.
Fortbildung: Bleibt mehr als heiße Luft?
Klar, Technik schläft nicht. Gerade in München ist die Reaktionszeit auf neue Plattformen, Normen oder Fernwartungslösungen kürzer als anderswo. Wer sich nicht regelmäßig fortbildet, verliert schnell den Anschluss. Die Bandbreite? Von zertifizierten Siemens-Kursen über handfeste Sicherheitsschulungen bis hin zu sektorübergreifenden Workshops in KI-gestützter Automatisierung. Bring’s was? Mehr, als die meisten glauben. Nicht nur fürs Papier, sondern weil die nächsten Anlagenzyklen schon am Horizont warten – und München bleibt unbarmherzig: Wer stehen bleibt, wird rechts überholt. Aber auch da, ganz ehrlich, keine Schande. Manchmal fragt man sich trotzdem, wie viel Weiterbildung eigentlich genug ist – und wann es wieder Zeit wäre, einfach mal ein Kabel anzuschließen statt PPT-Folien zu wälzen. Vielleicht ist das der eigentliche Kern der Sache: Immer beweglich bleiben, im Kopf und im Handwerk. Oder?