SPS Fachkraft Jobs und Stellenangebote in Bochum
Beruf SPS Fachkraft in Bochum
Zwischen Schaltplan und Stahlwerk: Der Arbeitsalltag einer SPS Fachkraft in Bochum
Es gibt Berufe, für die muss man kein Held sein. Aber eine gewisse Zähigkeit schadet nicht – und ein Hang zum Querdenken schon mal gar nicht. Wer in Bochum als SPS Fachkraft arbeitet, weiß, dass Automatisierung mehr ist als ein paar Sensoren und Relais: Hier geht’s nicht um Luftschlösser aus Bits und Bytes, sondern um echte Produktionsanlagen. Wohnst du in Bochum, spürst den ständigen Pulsschlag von Industrie zwischen jahrzehntealten Hallen und innovativen Laboren. Klar: Wir sind kein München. Aber Bochum hat Stahl, Technik – und Leute, die anpacken. Ich jedenfalls komme jeden Tag mit einer Mischung aus Neugier und Respekt in die Werkstatt. Das ist kein Zufall.
Wie tickt der Bochumer Markt für SPS Fachkräfte?
Mal ehrlich, der Begriff „SPS Fachkraft“ klingt fast schon altbacken. Aber unterschätzen sollte das niemand. Mit Blick auf die lokale Wirtschaftsstruktur landen SPS-Profis meist in der Industrie – Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Energieversorger, Automobilzulieferer. Und mittendrin: Mittelständische Spezialisten, elektrotechnisch aufgemotzte Gießereien oder eine Handvoll Player, die sich von Global Playern nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. In Bochum ist das Brot zwar manchmal trocken – aber hungrig bleibt hier keiner, der sich mit Prozessleittechnik, Siemens-Steuerungen oder vielleicht sogar Beckhoff auskennt.
Was mir daran auffällt: Die Nachfrage schwankt, jetzt mal abgesehen von Konjunktursprüngen und Krisen. Gerade weil Produktionsanlagen immer älter werden und Digitalisierung nicht einfach über Nacht passiert, will jede moderne Fabrik solche Leute im Haus haben. Oder zumindest einen, der den Kontakt zum Dienstleister nicht fluchtartig verlässt, wenn ein Fehlercode bei Nacht auftaucht. Klingt nach Übertreibung? Frag mal Kolleg:innen aus der Spät- oder Wochenendschicht.
Aufgaben zwischen Not-Aus und Nachtschicht – ist das überhaupt noch Handwerk?
Wer denkt, SPS-Fachkräfte steuern nur monotone Abläufe vom Laptop aus, hat ein etwas schräges Bild. Worum geht es wirklich? Diagnose, Instandsetzung, Modernisieren von Anlagen, Programmierung von Steuerungen, Fehlerquellen lokalisieren, Updates fahren – und dann dieses ewige Thema: Sicherheitsbestimmungen. Je nach Branche auch mal mit Handschlag und Helmpflicht, selten im schicken Anzug. Immer öfter kommen Industrial Ethernet und ferngesteuerte Updates ins Spiel – klar, niemand will mehr mit dem Schraubendreher bis Mitternacht in der Halle kauern. Andererseits: Wer handwerklich völlig unbegabt rangeht, wird sich schämen, wenn der Not-Aus-Knopf wieder einmal verklemmt ist und alle auf die „IT-Leute“ schimpfen. Es bleibt eben ein Spagat – zwischen Verschrauben und Visualisieren, zwischen Brot und Datenstrom.
Was verdient man eigentlich in Bochum – und was bekommt man nicht?
Über’s Gehalt wird selten offen gesprochen. Aber machen wir uns nichts vor: Wer als SPS Fachkraft in Bochum einsteigt, muss rechnen. Einstiegsgehälter bewegen sich häufig zwischen 2.800 € und 3.200 €. Mit Erfahrung, viel Bereitschaft zum Schichtdienst und, ja, den richtigen Nachweisen auf der Stirn, können es auch 3.400 € oder 3.600 € werden, manchmal mehr – in Spezialbranchen mit Überstundenaufschlägen, längeren Wegen und wenig Feierabend. Kein schlechtes Pflaster. Aber: Wer in Essen oder Düsseldorf arbeitet, kann oft mehr rausholen. Das sollte man einfach wissen.
Was bleibt? Manchmal fragt man sich, warum sich Berufseinsteiger trotzdem auf Bochum einlassen. Vielleicht liegt’s am Pragmatismus: Keine utopischen Mieten, die Werkhallen sind selten weit entfernt, das Betriebsklima ist oft familiär. Aufstiegschancen gibt’s – jedenfalls, wenn man bereit ist, sich auf neue Steuerungen, Sicherheitsnormen oder flexible Schichtmodelle einzulassen. Weiterbildung? Wird in Bochum durchaus gefördert, wobei klassische Technikerschulen, industrielle Trainingszentren oder praxisnahe Workshops wesentlich relevanter sind als Hochglanz-Vorträge. Wer wirklich fahren will, investiert hier in speicherprogrammierbare Logik, Energiemanagement oder den Sicherheitsbereich. Klingt trocken, ist aber das, was den Unterschied macht.
Nicht immer Glamour – aber dafür ehrlich
Vielleicht liegt hier, im Revier, eines der größten Missverständnisse: SPS-Technik ist weder Glitzer noch Gimmick, sondern gelebte Realität – mit all ihren Ecken, Herausforderungen und kleinen Alltagsdramen („Welche Steuerung läuft jetzt wieder Amok?“). Wer sich als Einsteiger oder Umsteiger auf Bochum einlässt, braucht keine Angst vor der Technik, sondern vor dem Stillstand. Denn der kann teuer werden. Und noch eine Sache: In Bochum mag das Rad manchmal langsamer drehen als an den globalen Hotspots, aber dafür weiß man, dass jedes Zahnrad zählt – auch die, die keiner sieht. Das ist, jedenfalls aus meiner Sicht, ein ziemlich guter Grund, morgens aufzustehen. Zumindest meistens.