SPS Fachkraft Jobs und Stellenangebote in Augsburg
Beruf SPS Fachkraft in Augsburg
Zwischen Steuerung und Stillstand: Ein Blick auf das Berufsbild SPS Fachkraft in Augsburg
Manchmal frage ich mich, wann der Moment kam, an dem moderne Produktion ohne die graue Kiste im Schaltschrank nicht mehr denkbar war. Wer heute in Augsburg als SPS Fachkraft unterwegs ist – entschuldigen Sie, „unterwegs“ trifft es eigentlich ganz gut –, der weiß: Ohne die speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) läuft nicht viel, aber mit ihr läuft alles ein wenig anders. Augsburg, das alte Industrieherz mit Fuggerpatina, tickt längst digital, auch wenn draußen noch immer die Straßenbahnen rumpeln und der Lech träge vorbeizieht. Genau hier setzt das Berufsbild an – irgendwo zwischen pragmatischem Lötdampf und flüchtiger Logik.
Was macht man als SPS Fachkraft eigentlich – und was ist das Besondere in Augsburg?
Wem die Welt der SPS noch leicht rätselhaft erscheint: Es ist der Job, bei dem kleine, aber schlaue Computer sämtliche Abläufe in Maschinen und Anlagen regeln. Das klingt trocken, macht in der Realität aber ordentlich Dampf – von Förderbändern in der Lebensmittelindustrie bis hin zu den Pressen im Zulieferwerk. Ganz ehrlich: Routine ist selten. Mal schnell „nur eben“ einen Fehler im Schaltplan jagen, dann wieder tageweise mit dem Laptop vor einem Fördersystem hocken und an der Software basteln, weil gestern noch alles lief und heute keiner sagt, warum nicht. Augsburg? Hier dominiert eine Mischung aus Mittelstand und Weltmarkt. Jede Woche neue Projekte, manchmal BMW, mal ein Holzverarbeiter aus dem Umland. Vielfalt ist die Regel; Stillstand die Ausnahme, wenn auch gelegentlich herbeigesehnt.
Berufseinstieg, Wandel, Unsicherheit – und Gehälter zum Nachdenken
Startet man neu, wird schnell klar: In den Werkshallen zählt nicht, was im Handbuch steht, sondern was man aus Situationen macht. Viele Einsteigerinnen und Einsteiger spüren es – das Vibrieren zwischen Moderne und Tradition. Die Technik rollt weiter: Industrie 4.0, Retrofit, Fernzugriff – große Worte, die einem nach der dritten Nachtschicht allzu theoretisch vorkommen. Trotzdem, ob frisch von der Technikerschule oder Seiteneinstieg aus der Instandhaltung: Wer bereit ist, mit beiden Händen und viel Kopf zu arbeiten, wird gebraucht wie eh und je. Das Gehalt? Keine Fantasiewerte, aber solide. In Augsburg startet man heute meist zwischen 2.900 € und 3.100 € im Monat. Mit einigen Jahren Erfahrung, branchenspezifischem Know-how und Bereitschaft zum „ins-Kalte-Wasser-springen“ kann’s auf 3.400 € bis 3.900 € steigen. Eine Augenbraue hebe ich trotzdem – je spezialisierter, desto schwerer, sein Expertenwissen ganz zu Geld zu machen.
Technik, Weiterbildung, nervige Realität – und echte Chancen
Was viele unterschätzen: Stillstand ist für SPS-Leute tödlich – im übertragenen wie im wortwörtlichen Sinn. Die Systeme entwickeln sich weiter. Wer meint, mit alten Siemens-S5-Kenntnissen und geliehenem Werkzeug sei es getan, der wird irgendwann von den Anforderungen überrollt. Die Augsburger Unternehmen selbst sind einerseits nostalgisch – Siemens dominiert, Festo und andere Klassiker sowieso – aber auch hungrig nach Spezialwissen: Safety PLCs, Safety Engineering, remote debugging. Wer sich regional weiterbilden will, findet tatsächlich Angebote: von der IHK bis zu spezialisierten Trainings der Hersteller. Aber, Hand aufs Herz, der richtige Sprung passiert nur in der Produktion selbst, wenn eine Anlage plötzlich steht und alle blicken zu einem. Erst dann merkt man, ob man wirklich als SPS Fachkraft angekommen ist.
Fazit? Gibt’s nicht. Realismus schon.
Kann man in Augsburg als SPS Fachkraft glücklich werden? Die Frage ist fast so schwer zu programmieren wie eine Maschine nach einem Lastprofil. Wer Ehrgeiz, Neugier und eine Portion Frustrationstoleranz mitbringt, wird nicht unterfordert. Die Mischung aus regionaler Verwurzelung, globalen Kunden und ständiger technischer Bewegung ist eigenwillig. Aber ehrlich gesagt, das ist vielleicht gerade die Würze: Augsburg ist herausfordernd, manchmal unromantisch, aber ziemlich robust. Wer eintaucht, lernt schnell, dass es in diesem Beruf selten schwarz oder weiß gibt – eher viele Graustufen am Sicherungskasten. Aber genau dafür, so scheint’s mir, kommen die Leute immer wieder zurück in die Halle.