SPS Fachkraft Jobs und Stellenangebote in Aachen
Beruf SPS Fachkraft in Aachen
SPS-Fachkraft in Aachen: Zwischen Tradition, Technik und dem Quäntchen Ehrgeiz
Es gibt Berufe, die klingen nach Schraubenzieher und Blaumann – dann wieder solche mit Laptop und Leuchtstoffröhre im Kopf. Die SPS-Fachkraft bewegt sich irgendwo dazwischen, ganz ohne den schnöden Charme von Linienarbeit und doch meilenweit entfernt von dem Tech-Buzzword-Bingo, das rund um die sogenannte „Industrie 4.0“ die Runde macht. Dabei ist es gerade in Aachen so, dass die Schnittmenge aus klassischem Maschinenbau und innovativer Steuerungstechnik zum festen Bestandteil der regionalen DNA gehört – fragt man rum, erfährt man: Wer hier SPS kann, sitzt selten lang auf der Bank.
Zwischen Bits, Drähten und Realität
Fangen wir mit einem Satz an, bei dem leichtes Nicken in der Kollegschaft garantiert ist: Die Arbeit als SPS-Fachkraft ist selten eine geregelte Routine, sondern lebt von spontanen Wendungen – mal ein Anlagenstillstand, dann ein Software-Update, dann wieder das berühmte „Irgendwas blinkt und keiner weiß, warum“. Sich damit sicher zu fühlen, verlangt mehr als das bloße Verlegen von Adern oder das Heruntertippen von Step-7-Logik. Man wird – so ehrlich muss man sein – irgendwann zu einer Mischung aus Fehlerdetektiv und diplomatischem Übersetzer zwischen Maschinenbedienern, Projektmanagern und manchmal ziemlich eigensinnigen Maschinenbauern.
Aachen: Chancen für Quereinsteiger, aber auch Fallstricke
Aachen ist, was industrielle Struktur betrifft, ein besonderes Pflaster – alteingesessen einerseits, aufgefrischt durch die Technische Hochschule und die kleinen, wendigen Automatisierungsunternehmen andererseits. Was bedeutet das für SPS-Fachkräfte? Zum einen: Frische Köpfe – junge und ältere – werden gesucht. Und das häufig mit erstaunlich breitem Erwartungshorizont: Klassische Ausbildung als Elektroniker ist Grundlage, aber in Aachen schielt man verstärkt auf Leute, die sich in Dinge wie Visualisierung, Feldbus-Architekturen oder gar „Edge Computing“ reinfuchsen. Eine gewisse Neugier hilft – oder, wie es mein damaliger Ausbilder gern sagte, „Neugier ist mehr Wert als ein weiterer Schein am Haken“.
Allerdings: Die Hürden sind nicht zu unterschätzen. Eine halbherzige Vorgehensweise, so nach dem Motto „Das bisschen Steuern macht sich doch nebenher“, fällt spätestens bei der ersten komplexeren Anlage auf die Füße. Man erlebt es: Wer sich nicht kontinuierlich weiterbildet – Stichwort Siemens TIA Portal, Safety-Komponenten, Cyber-Security – bleibt schnell im Mittelmaß hängen. Manche Firmen in Aachen sind da gnadenlos.
Gehalt und Perspektiven: Keine Mondpreise, aber Luft nach oben
Reden wir Klartext: Das Gehalt für Neueinsteiger liegt in Aachen meist irgendwo um 2.800 € bis 3.100 €, erfahrene Fachkräfte bewegen sich zwischen 3.200 € und 3.900 €. Klar, einzelne Ausreißer gibt’s – vor allem bei Sonderprojekten, in internationalen Anlagenbauern oder als freiberuflicher Auftragstaucher (aber das ist noch mal ein eigenes Thema). Verglichen mit anderen technischen Berufen in der Region: solide, aber kein Eintritt in die Champions League der Gehaltslisten. Was viele unterschätzen, ist die Breite des lokalen Marktes – der ein oder andere Maschinenbauer kann plötzlich ein paar Taler mehr springen lassen, wenn die Auftragsbücher voll sind, aber wehe, es wird wirtschaftlich kühler. Dann ist Flexibilität gefragt, manchmal ein beruflicher Seitenwechsel.
Kleine Alltage, große Themen – und: Warum überhaupt SPS in Aachen?
Die Sinnfrage nervt, wird aber oft gestellt: Warum tut man sich das an – Schichtpläne, wechselnde Projekte, manchmal ziemlich sperrige Dokumentationen in der Hand? Die Antwort liegt (für mich zumindest) im Alltag: Die Mischung aus handfestem Basteln und dem Gefühl, dass das eigene Tun den Kreislauf des Betriebs am Laufen hält. Morgens noch Kaffee neben Kabeltrassen, nachmittags das Gefühl, mit einer Verbesserung echten Impact geliefert zu haben. Klar, der Puls steigt, wenn’s Not am Mann ist, und nicht jeder Tag bringt Applaus. Aber: Wer ein bisschen Schraube im Blut und Freude am Tüfteln mitbringt, findet an diesem Beruf in Aachen so etwas wie eine berufliche Heimat – mit all ihren Ecken, Stolperfallen, aber auch mit der Gewissheit, gebraucht zu werden.