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Ganz ehrlich: Als ich zum ersten Mal daran dachte, mich als Schweißlehrer in Rostock zu bewerben, war mein erster Reflex – Respekt. Nicht vor dem Job an sich (gebrannte Finger, na gut, das vergeht). Sondern vor der Mischung aus Technik, Pädagogik und, ja, Nervenstärke, die es für diesen Beruf braucht. Wer glaubt, mit einer soliden Ausbildung und etwas Praxiserfahrung wäre es getan, macht sich was vor. Diese Arbeit ist ein Spagat: auf der einen Seite metallische Präzision und Sicherheitsbewusstsein – auf der anderen Seite die Geduld des Dauererklärers. Es ist eine Disziplin, bei der man morgens im Blaumann und nachmittags im Takt der Argumente mit Azubis, Quereinsteigern oder Maschinenbauern jongliert. Das lasse ich mir manchmal durch den Kopf gehen: Wie viele, die am Schweißgerät brillieren, können gleichzeitig ruhig erklären, warum die Werkstoffkunde mehr ist als eine Fußnote?
Rostock. Küstenstadt, Werften, Windanlagen. Wer hier unterrichtet, bewegt sich im Spannungsfeld einer maritimen Industrieregion, die gerade zwischen Tradition und Technologiewandel knirscht. Eigentlich ein Lehrbuchbeispiel für das Zusammenspiel von Erfahrung und Zukunft: In der Ausbildung geht alles um MIG, MAG, WIG – und das immer schneller. Was viele unterschätzen: Die Digitalisierung nagt schon an der Lötnaht. Tutorials und VR-Simulatoren? Klar, gehören heute dazu. Aber jedem, der schon mal vor einer Gruppe nervöser Umschüler gestanden hat, ist klar: Metallschweißsimulatoren ersetzen kein Zucken im Handgelenk, kein Knacken im Ohr, wenn ein Lichtbogen nicht will wie du.
Man kann es auflisten: Technikverständnis, pädagogisches Geschick, Qualifikationen wie Schweißfachmann, Schweißwerkmeister oder Ausbildereignungsprüfung – das übliche Feld. Aber damit hört’s nicht auf. Was im Alltag wirklich zählt? Ein Sensorium für Unsicherheiten in der Gruppe. Die Fähigkeit, den einen motivierten Ex-Kfzler genauso ernst zu nehmen wie die Quoten-Bewerberin, die noch nie einen Helm getragen hat. Oder anders: Diese Arbeit besteht zur Hälfte aus Zuhören, zur Hälfte aus Vorführen – und zur dritten Hälfte aus Aufräumen, weil’s die Lehrplanvielfalt verlangt. Und weil ich’s nicht lassen kann: Wer einmal eine Prüfung begleitet hat, bei der das Lichtbogenflackern den Takt vorgibt und die Zukunft der Auszubildenden an einem mm-Schweißnaht hängt, versteht, weshalb kein Lehrbuch allein reicht.
Reden wir über das Echo im Portemonnaie. Die Einstiegsvergütung liegt in Rostock nicht selten zwischen 2.800 € und 3.200 €, je nach Arbeitgeber, Zusatzqualifikation und manchmal nach Bauchgefühl des Chefs. Mit Erfahrung und speziellen Zertifikaten sind durchaus 3.400 € bis 3.800 € drin. Klingt gut? Hängt davon ab, wem man zuhört. Wer von der Werft kommt – „damals, als noch Zehntausende an der Neptun schufteten“ – sieht das mit gemischten Gefühlen. Für viele doch ein Sprung nach oben in Sachen Jobsicherheit und Flexibilität. Flexible Arbeitszeiten? Teilweise, ja. Realistisch bleibt: Wer hier hart arbeitet, wird gebraucht und selten verschlissen. Aber Routine – die gibt’s nicht. Je nach Konjunktur, technischen Trends oder politischen Launen kann ein Schwerpunkt (Stichwort: Offshore-Wind, Pipelinebau) von heute auf morgen an Bedeutung verlieren – oder explodieren.
Es ist nicht alles Gold, was glänzt (manchmal nur glühendes Metall). Was Rostock ausmacht, ist die Verbindung aus Tradition und ständigen Veränderungen. Der Ruf der Küstenstadt eilt dem Schweißlehrer voraus: Wer maritime Technologiefelder vorantreiben will, kommt kaum an den hiesigen Bildungseinrichtungen vorbei. Was viele jedoch nicht ahnen: Wer sich auf den Weg macht, braucht mehr als nur Fachwissen – Frustrationstoleranz, Lernfreude, sogar eine Prise Humor (zumindest hilft’s). Manchmal frage ich mich: Wer hat noch Lust, sich täglich mit Funkenregen und Schülerfragen auseinanderzusetzen? Wer bleibt am Ball, wenn der nächste Branchenumbruch kommt? Die Antwort ist nie eindeutig – aber eins ist sicher: Gerade hier, wo Wind, Wasser und Wirtschaft auf Tuchfühlung gehen, ist die Lust auf Metall, Mensch und Vermittlung kein Auslaufmodell. Noch nicht.
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