SPITZKE SE | 44787 Bochum
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HOSCH Fördertechnik Recklinghausen GmbH | 45657 Recklinghausen
Stadt Dortmund | 44135 Dortmund
Hochschule Bochum | Heiligenhaus
Akkodis Tech Experts | 47051 Duisburg
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Es gibt Berufe, die klingen in der Außendarstellung handfest und eindeutig – Schweißlehrer etwa. Wer das hört, denkt vermutlich zuerst an verdreckte Overalls, den Geruch nach Metall und den Hitzehauch, der in so mancher Werkhalle alles andere als charmant ist. Nun, falsch ist das nicht. Aber es greift zu kurz – viel zu kurz, wenn ich ehrlich bin. Das Tagesgeschäft als Schweißlehrer in Leverkusen ist längst mehr als das Schwingen des Brenners; ja, es changiert zwischen Handwerk, Fachwissen, Menschenführung und einer gehörigen Portion Geduld. Zumal, wenn man Berufseinsteiger oder wechselwillige Fachkräfte ins Auge fasst, die den Sprung wagen wollen oder müssen.
Jemandem das Schweißen beizubringen, ist nicht einfach ein Händedruck mit Schutzmaske und dem Satz: „Jetzt mal loslegen.“ Da gibt’s technische Feinheiten, Materialkunde, Sicherheitsvorschriften – und, ungelogen, es gibt auch solche Tage, da hält man sich für einen halben Psychologen. Die Azubis in Leverkusen (und das ist durchaus regional gefärbt!) bringen heute völlig unterschiedliche Voraussetzungen mit. Und das hat Folgen: Wer hier als Schweißlehrer durchstarten will, braucht didaktisches Fingerspitzengefühl und eine Portion Humor, um nicht beim dritten Versuch an der fehlgeschlagenen Kehlnaht zu verzweifeln. Ohne Begeisterung für Technik und Menschen – beides. Sonst bleibt’s bei einem Job; Berufung ist das dann eher nicht.
Leverkusen ist kein Ort des Stillstands. Mal ehrlich, hier trifft Schwermetall auf Hightech im Minutentakt. Die großen Chemie- und Maschinenbaukonzerne in der Stadt brauchen bestens geschultes Personal. Natürlich – so manche Werkhalle ist ein Mikrokosmos, geprägt von jahrzehntelanger Betriebskultur und der ewigen Frage, ob neue Schweißverfahren wirklich das bringen, was die Broschüren versprechen. Genau das macht’s aber spannend: Als Schweißlehrer steht man – zumindest gefühlt – an einer Schnittstelle zwischen Traditionshandwerk und der ständigen Anforderung, Neues zu integrieren. Pulsierende Schweißroboter, Gas-, Lichtbogen- oder Lasertechnik – hier muss man nicht nur Schritt halten, sondern gelegentlich auch anschieben.
Jeder redet von Arbeitsschutz, aber wehe, die Kolonne steht mal wieder unter Produktionsdruck. Wer als Schweißlehrer den Überblick behalten will, muss seine Standpunkte behaupten: Nein, auch in Leverkusen brennt kein Unternehmen für Ausfälle durch Arbeitsunfälle. Gleichzeitig aber tickt die Uhr – und der Drahtvorschub eben auch. Keine leichte Aufgabe, das zu vermitteln: „Qualität vor Tempo, aber Versäumnisse kosten Zeit.“ Ich muss gestehen, als ich selbst den Wechsel in die Lehre vollzogen habe, habe ich das unterschätzt. Das ist keine Raketenwissenschaft, aber eben auch kein Spaziergang. Die Kunst besteht darin, Menschen auf die nächste Stufe zu heben, ohne dass dabei Sicherheitsstandards in den Hintergrund rutschen.
Und jetzt zum heißen Eisen: Dem Gehalt. Berufseinsteiger finden sich in Leverkusen meist im Bereich zwischen 2.800 € und 3.100 € wieder. Wer mit langjähriger Praxiserfahrung oder Zusatzqualifikationen punkten kann (etwa international anerkannte Zertifikate), der kratzt schnell an 3.600 € oder darüber. Stabil, aber keine Millionenschau. Dazu kommt: Die Nachfrage nach qualifizierten Schweißlehrern ist konstant – nicht zuletzt, weil zum modernen Produktionsstandort auch das permanente Weiterqualifizieren gehört. Eine gewisse Flexibilität sollte man allerdings mitbringen. Es gibt Lehrgänge am Wochenende, ständige Anpassungen durch neue Schweißnormen – ganz zu schweigen von den Sonderwünschen der Betriebe. Das ist nicht für jeden was. Aber für Leute, die in Systemen denken, sich für Werkstoffe begeistern und keine Angst vor wechselnden Gesichtern haben – durchaus eine Nische mit Charakter. Oder, mit einem Augenzwinkern: Ein bisschen wie Schachspiel am Hochofen – kalkuliert, aber mit Überraschungen.
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