Kennel & Schmenger Handelsgesellschaft mbH | 79725 Hauenstein
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Sanitätshaus Mertens & Strahl GmbH & Co. KG | 45127 Essen
Bw Bekleidungsmanagement GmbH | Freiburg im Breisgau
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Schuhe. Eigentlich ist mit diesem einen Wort schon alles gesagt, oder? Wer allerdings einmal in Freiburg im Breisgau ein Schuhgeschäft von innen gesehen hat – wirklich gesehen, nicht nur vorbeigeschlendert mit der Trägheit eines Samstagvormittags –, der merkt schnell: Der Beruf Schuhverkäufer ist ein kleines Universum für sich. Und das meine ich durchaus doppeldeutig. Einerseits gibt es hier klare Regeln – Know-how, Produktkenntnis, oft erstaunlich handfeste Beratung (auf hochglanzpolierten Fluren!); andererseits ist da diese eigentümliche Leichtigkeit, die man benötigt, um im Strom der Laufkundschaft und bei Stammkunden mit hundert Zusatzfragen nicht unterzugehen. Meine These: Wer als Einsteiger oder Neugieriger nach Freiburg zieht und glaubt, Schuhverkauf sei ein aussterbender Job im Schatten des Onlinehandels, hat einiges verpasst.
Der Alltag als Schuhverkäufer in Freiburg ist vieles – nur selten vorhersehbar. Klar, das Sortiment reicht hier von filigranen Bio-Sandalen bis zu urbanen Sneakern. Und ja, natürlich gibt es große Häuser in der Innenstadt mit endlosen Reihen von Größen und Marken. Da wähnt man sich manchmal eher im Warenlager als in einer Boutique. Aber worauf es in Freiburg wirklich ankommt, sind die Menschen – ihr Tempo, ihre Geschichten, ihre sehr eigenen Wünsche. Das stelle ich immer wieder fest: Ein Gespräch über den optimalen Laufkomfort führt schneller zu einem Exkurs über Schuheinlagen als zu einem schnellen Verkauf. Was viele unterschätzen: Wer Schuhe verkauft, vermittelt. Zwischen Anspruch und Fußbett. Zwischen Vorstellung und Passform.
Freiburg ist nicht München – und schon gar nicht Frankfurt. Hier in Südbaden läuft es, wie fast immer, ein wenig anders: Qualitätsbewusstsein trifft auf ökologische Vernunft, manchmal mit einem Hauch von Weltläufigkeit. Wer glaubt, der Kunde in Freiburg kauft, was alle tragen, irrt. Ich habe selten so viele Meinungen über Sohlenmaterialien, Langlebigkeit und Produktionsbedingungen gehört. Da fragt nicht nur die ältere Dame, ob der Schuh in Portugal gefertigt wird; auch der Student will wissen, ob sein Sneaker 2025 noch als „fair“ gilt. Vielleicht bilde ich mir das ein, aber man lernt, seine Beratung auf diese Eigenheiten radikal einzustellen. Nicht alles, was glänzt, verkauft sich – und so mancher Anprobierende weiß nach zehn Minuten mehr über Leder als so mancher Kollege im Großhandel je gehört hat.
Natürlich: Kaum eine Branche bleibt vom Wandel verschont. In Freiburg spürt man das besonders, weil die Konkurrenz durch Online-Shops tatsächlich spürbar ist. Dennoch – oder gerade deshalb – legen viele Geschäfte Wert auf eine tiefgehende Beratung. Tablets auf dem Tresen? Alltag. Digitale Warenlagerabfragen, personalisiertes Marketing, Instagram– das alles hat unlängst Einzug gehalten, auch wenn der Beratungs-Alltag am Ende fast immer analog bleibt. Für Berufseinsteiger (ganz gleich, ob aus der Region oder mit neuen Vorstellungen): Technische Offenheit schadet nicht. Aber vergessen Sie die Hands-On-Mentalität nicht – der Schuh muss auf den Fuß, nicht ins virtuelle Warenkörbchen. Jedenfalls noch nicht (überall).
Über Geld spricht man nicht gern, heißt es. Typisch deutsch, typisch Einzelhandel. Und trotzdem: Gehalt bleibt ein Thema, vor allem in einer Stadt wie Freiburg, wo die Lebenshaltungskosten nicht so niedrig sind, wie sie scheinen. Realistisch? Die Einstiegsgehälter beginnen meist bei 2.300 € und enden, mit Erfahrung und Zusatzverantwortung, auch mal bei 2.800 € bis sogar 3.000 €. Klar, nicht die Welt, aber in einer Branche, die viel Menschlichkeit verlangt und wenig Routine duldet, zählt eben mehr als der Lohnzettel allein. Wer flexibel ist, sich fortbildet und im Kundenkontakt wirklich aufblüht, hat solide Chancen auf Weiterentwicklung. Und ja: Der verkaufsfreie Sonntag bleibt ein rares Privileg.
Ich werde oft gefragt: Welche Voraussetzungen braucht es für den „idealen“ Schuhverkäufer in Freiburg? Einen Abschluss vielleicht? Handfeste Zertifikate? Ich sage: Eine Prise Menschenkenntnis, ein Schuss Geduld und die Bereitschaft, immer wieder neu anzufangen – jeden Tag. Denn selbst wenn die Digitalisierung alles verändert, bleibt eins: Der Schuh muss passen. Für beide Seiten. Und manchmal ist genau das die größte Kunst. Oder um es lapidar zu sagen: Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang. Vielleicht ist das der wahre Reiz an diesem Beruf. Jedenfalls für mich.
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