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Braunschweig, diese Stadt mit ihren schiefen Fachwerkhäusern, blinkenden Passagen und einem Publikum, das so vielfältig daherkommt wie das Sortiment in einem gut geführten Schuhgeschäft. Für Menschen, die mit dem Gedanken spielen, in den Verkauf einzusteigen – vielleicht gerade Schwellenübertreter nach der Ausbildung, Umsteiger auf der Suche nach Sinn oder Leute mit längerer Schuhsozialisation – drängt sich vor allem eine Frage auf: Lohnt sich das, da einzusteigen? Oder anders gewendet: Was erwartet einen in einem Berufsbild, das irgendwo zwischen Warenkunde, Psychologie und einer guten Portion Rückenstärke angesiedelt ist?
Wer glaubt, Schuhverkauf bestehe hauptsächlich darin, ein paar Kartons aus dem Hinterzimmer zu holen, hat entweder ein antiquiertes Bild vor Augen – oder war zu lange nicht mehr in einem Schuhgeschäft in Braunschweig unterwegs. Der eigentliche Alltag: ständiger Wechsel zwischen beratender Freundlichkeit, subtiler Bedürfnisanalyse und dem gezielten Jonglieren mit Trends. Hinzu kommen neue Herausforderungen: Kunden, die online recherchierte Modelle fordern und Preise vergleichen – und natürlich die mittlerweile omnipräsenten digitalen Kassensysteme, mit denen nicht jeder alte Hase sofort warm wird. Kommunikation ist, so blöd es klingt, das halbe Geschäft. Und die Sprache der Schuhliebhaberinnen von der Okerbrücke unterscheidet sich manchmal sehr von der, die man beim Laufkundschaft-Magneten Schloss-Arkaden anschlägt.
Ich habe erlebt, wie an einem Samstagvormittag im August ein einziger Regenschauer eine ganze Schicht aus dem Trott reißt. Plötzlich stehen dreißig klatschnasse Menschen im Geschäft, suchen nicht bloß neue Schuhe, sondern Trost, ein bisschen Aufmerksamkeit, manchmal sogar ein gutes Wort. In solchen Momenten zeigt sich: Wer in Braunschweig Schuhe verkauft, arbeitet in einem Beruf, in dem Empathie mehr wert ist als das perfekte Warenlager. On top: Viele Häuser investieren inzwischen kräftig in digitale Warenwirtschaftssysteme, Tablets am Tresen oder kundennahe Service-Tools – mit dem Ziel, stationären Service auf Augenhöhe mit dem Onlineshop zu bringen. Bedingungslose Lernbereitschaft ist deshalb Pflicht, nicht bloß Option. Wer darauf keine Lust hat – nun, der wird’s schwer haben. Das Positive daran? Es hält jung. Und sorgt dafür, dass Newbies und Routiniers überraschend oft auf Augenhöhe diskutieren.
Klartext: Das Einstiegsgehalt für Verkäuferinnen und Verkäufer in Braunschweigs Schuhläden liegt häufiger im Bereich von 2.300 € bis 2.600 € – je nach Haus, Tarifbindung und Betriebsgröße. Viel Luft nach oben gibt es auf Anhieb nicht, jedenfalls nicht für Quereinsteiger ohne Erfahrung. Mit anerkannten Fortbildungen, zum Beispiel als Fachwirt oder durch vertiefte Spezialkenntnisse im Bereich Einlagenberatung, kann man mittelfristig aber durchaus in Richtung 2.800 € bis 3.200 € rutschen. Die wichtigsten Aufstiegsfaktoren? Nicht etwa Abiturschnitte oder Hochglanzzeugnisse, sondern Flexibilität, Fleiß, manchmal ein Dickkopf. Ich sage immer: Wer die Nerven behält, wenn fünf Kundinnen gleichzeitig Fragen haben, ist für alles Weitere gewappnet.
Wer mehrere Filialen oder inhabergeführte Läden im Umkreis Braunschweigs von innen kennt, weiß: Der Kiez beim Magniviertel, die Passagen am Bahnhof oder die Quartiere am Rebenring – jedes Pflaster hat seine eigenen Spielregeln. Während in der City teils internationales Publikum hereinschneit, bleibt es im Westen oft familiär – dafür aber persönlich anspruchsvoller. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in Braunschweig die Kundschaft selten schnippisch, aber schnell äußerst direkt ist. Mittelmaß wird nicht lange toleriert, hingegen werden Ehrlichkeit und bodenständige Beratung erstaunlich gewürdigt. Und abends nach Geschäftsschluss? Da gibt es nicht selten noch ein Gespräch unter Kollegen, wie man das Sortiment aufpeppen könnte. Trends von den Hochschulen mischen sich hier mit urigen Braunschweiger Eigenheiten – manchmal bissig, manchmal charismatisch, aber fast nie langweilig. Wer bereit ist, sich auf diesen Mix einzulassen, kann in diesem Beruf wachsen – und zwar mehr, als es die Gerüchteküche vermuten lässt.
Schuhverkauf in Braunschweig – das ist kein Job für Träumer, aber für Menschen, die wandelbar bleiben. Es gibt Tage, die zehren, und andere, an denen man stolz nachhause geht, weil wieder jemand mit einem Lächeln und dem perfekten Schuhpaar den Laden verlassen hat. Handwerkliches Geschick, eine gehörige Portion Menschenkenntnis, Technikverständnis auf überschaubarem, aber wachsendem Niveau – nein, Raketenwissenschaft ist das nicht. Aber eben auch nicht bloß Bandarbeit. Wer neugierig bleibt und Lust aufs Menschliche mitbringt, hat in Braunschweig als Schuhverkäuferin oder Schuhverkäufer nicht unbedingt den einfachsten, aber ganz bestimmt einen facettenreichen Platz erwischt. Und das – würde ich sagen – ist gerade heutzutage gar nicht so wenig wert.
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