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OrthoLev GmbH | 51373 Leverkusen
Orthopädie Dreher Schuh und Technik GmbH | 40213 Hamm
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Wer glaubt, Schuhverkäufer in Düsseldorf hätten es mit einer simplen Auslegeware und ein paar Laufkundigen getan, irrt. Wenn ich durch die Flinger Straße schlendere, sitzt da garantiert keine monotone Automatik hinter dem Tresen. Hier begegnen einem Stiltypen aller Couleur: von den Touristen aus Fernost bis zum designverliebten Altstädter – und mittendrin die Menschen, die täglich Schuhe zu ihrem Fachgebiet machen. Warum? Weil der Job mehr verlangt, als auf Hochglanzflyern steht. Und die Realität? Die ist facettenreicher, als es manchem Außenstehenden lieb ist.
Niemand sollte meinen, dass Schuhe sich von selbst verkaufen – jedenfalls nicht im Rheinland. Es braucht Fingerspitzengefühl, echtes Interesse (manchmal mehr als Geduld) und eine Portion Witz, um mit Düsseldorfer Kundschaft klarzukommen. Ich sage es, wie ich’s erlebt habe: Wer denkt, dass die Ware hier nur über den Preis läuft, hat weder den diskreten Handshake in Oberkassel beobachtet noch die nachmittägliche Smalltalk-Orgie an der Kö miterlebt. Die Anforderungen? Spontane Menschenkenntnis, schnelle Augen, ausgeprägter Serviceinstinkt. Dazu kommen Produktwissen und ein beinahe nasales Gespür für modische Trends – viel mehr als das, was im Lehrbuch steht. Es ist dieses gewisse… Nichts, was Düsseldorfer Schuhverkäufer ausmacht: Den Draht zur Kundschaft schafft kein Zertifikat, sondern eher die tägliche soziale Choreographie auf dem Verkaufsparkett.
Was viele unterschätzen: Der Job ist in Düsseldorf keineswegs nur Übergangslösung für Orientierungssuchende. Die Nachfrage bleibt stabil – auch, weil stationäre Beratung (noch) als Gegenpol zum Klick-Kauf in den Großstädten geschätzt wird. Sicher, die digitalen Konkurrenten wachsen. Aber die alte Schule im Laden lebt: Kundenfüße vermessen, Federung erklären, Passform überzeugend argumentieren. Wer sich im Verkauf behaupten will, sollte sich mit Grundsolidem zufrieden geben. Die Einstiegsgehälter rangieren meist zwischen 2.300 € und 2.800 €; je nach Erfahrung, Arbeitgeber und Weiterbildungsgrad sind in einzelnen Häusern knapp über 3.000 € drin. Es sind keine Fantasiesummen – dennoch: Manche, die seit Jahren im Fach bleiben, schätzen die Sicherheit und das soziale Geflecht des festen Geschäfts mehr als jede Gehaltssteigerung.
Was sich in Düsseldorf seit ein paar Jahren deutlich zeigt: Gutes Verkaufspersonal muss heute digital „lesefest“ sein. Von interaktiven Displays bis hin zu Echtzeit-Bestandssystemen – die Technik bestimmt immer öfter, wie Kunden beraten werden und wie Lieferwege funktionieren. Wer neu im Geschäft ist, sollte keine Angst vor Tablets und Werkstatt-Software zeigen. Klar, die Lernkurve ist steil – manchmal fühlt es sich an wie Turnen in der Mixed-Reality. Aber: Die Digitalisierung eröffnet auch Chancen für Quereinsteiger. Neue Tools schaffen Zeit, die man in echte Beratung stecken kann. Vorausgesetzt, man verheddert sich nicht im Gerätemenü oder bleibt beim Kundenkontakt auf der Strecke. Aber das ist in Düsseldorf eigentlich selten der Fall – man improvisiert eben, so gut es die Situation verlangt.
Manchmal frage ich mich: Gibt es überhaupt den einen „Schuhverkäufer-Typ“ für Düsseldorf? Ich bezweifle es. Was den Beruf am Rhein ausmacht, ist diese zum Teil raue, direkte, oft aber auch herzlich-ironische Interaktion mit echten Menschen. Wer hier als Berufseinsteiger, Wechsler oder Rückkehrer Fuß fassen will, sollte bereit sein, mehr zu bieten als Standardfloskeln. Die Arbeit? Anspruchsvoll, manchmal fordernd – aber selten langweilig und im besten Sinne bodenständig. Man lernt, dass nicht jeder Kunde ein König ist, aber jeder Fuß eine Geschichte hat. Und die Düsseldorfer Eigenwilligkeit – nun ja, die wächst einem mit der Zeit fast so ans Herz wie gut eingelaufene Sneakers.
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