JONAS Farben GmbH | 42489 Wülfrath
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Wenn ich über den Alltag von Schankanlagenreinigern in Krefeld nachdenke, dann kommen mir oft zwei konträre Bilder in den Kopf: Auf der einen Seite das quirlige Leben in Altstadtkneipen, ständig ein Stimmengewirr und das Klackern von Gläsern. Auf der anderen Seite die stille, fast meditative Arbeit am frühen Morgen, bevor die ersten Gäste überhaupt daran denken, ihren Feierabend einzuläuten. Wer meint, der Beruf sei bloß Putzen mit Handschuhen, hat vermutlich nie erlebt, wie eine falsch gereinigte Anlage den Geruch und Geschmack eines Biers binnen Minuten ruiniert. Es steckt mehr dahinter – viel mehr, als man auf den ersten Blick sieht.
Krefeld ist nicht Köln. Aber was den Kneipen- und Gastronomiecharme angeht, muss sich die Seidenstadt nicht verstecken. Hier gibt es von rustikalen Büdchen bis hin zur Hotelbar alles, was die Kehle begehrt – und für die hält eben kaum jemand die Zapfanlage für den Knackpunkt der Qualität. Doch genau da liegt das Problem: Die Tücken der Bierleitungen. Noch immer gibt es Altbaukneipen mit jahrzehntealten Anlagen, die ohne fachkundige Wartung schnell zu kleinen Hygiene-Tretminen werden. Hier braucht es Profis, die wissen, wie gärtnerische Sorgfalt und handfeste Technik Hand in Hand gehen. Gerade für Berufseinsteiger: Die Lernkurve ist steil, dafür aber selten langweilig.
Verantwortung. Das Wort klingt abgedroschen, aber bei der Schankanlagenreinigung trifft es den Kern. Abends Biergläser polieren mag Charme haben – morgens aber, wenn keiner zusieht, entscheidet der Schankanlagenreiniger im Stillen darüber, ob das hellgoldene Pils zur Visitenkarte des Hauses wird oder zur heimlichen Katastrophe. Und nein, für Hedonismus oder Ekel ist kein Platz. Schankanlagenreiniger hantieren mit Chemikalien, filigranen Dichtungen und einer Reihe von Vorschriften, die sich nicht von selbst lesen. Was viele unterschätzen: Schon kleine Fehler können Auswirkungen auf Gäste– und auf den eigenen Rücken haben. Wer körperlich robuste Routine erwartet, liegt nicht ganz falsch. Wer Abwechslung sucht, dürfte sich mitunter wundern – denn jede Kneipe bringt eigene Herausforderungen mit.
Was viele wissen wollen, ist klar: Was verdient man damit eigentlich? In Krefeld liegen die Einstiegsgehälter meiner Erfahrung nach meist zwischen 2.400 € und 2.800 € – manchmal, je nach Spezialisierung oder Größe des Betriebs, auch darüber. Wirklich reich wird hier keiner – aber sagen wir so: Für Nachteulen mit handwerklichem Gespür und einem Hang zum eigenen Krefeld-Charakter kann der Beruf befriedigender sein, als man glaubt. Was oft vergessen wird: Gerade inhabergeführte Betriebe schätzen eine verlässliche, fachkundige Schankanlagenpflege mehr als jedes Zertifikat. Gute Reinigungsfirmen sind hier so begehrt wie festverwurzelte Zapfreihen – und das, obwohl längst Technologien wie automatische Reinigungssysteme oder digitale Wartungsprotokolle Einzug halten. Aber: Maschinen ersetzen keine Nase für Details.
Ob Umstieg aus einem anderen Handwerk oder Einstieg nach der Ausbildung – der Beruf ist keine Sackgasse. Wer dran bleibt, Verantwortung übernimmt, sich vielleicht mit den Tücken moderner Zapfanlagen oder Weinzapfsystemen beschäftigt, kann sich zum Spezialisten hocharbeiten. Schulungen im Bereich Hygiene, Trinkwasserverordnung und technischer Anlagenbau sind längst keine Seltenheit mehr. Ein Freund von mir hat sich durch drei Jahre Schankanlagen-Reinigung bis zum Leiter eines lokalen Serviceunternehmens gewirtschaftet. Klar, Glück und Timing spielen ihre Rolle, doch was bleibt, ist das Gefühl, ein kleiner, aber nicht unwichtiger Teil dieser Gastronomie-Maschine zu sein. Vielleicht kein glamouröser Job – aber einer mit Handschlagqualität, besonders hier im Rheinland.
Ich gebe zu: Es gibt Tage, da frage ich mich, warum man sich freiwillig mit Reinigungsschläuchen, Kalkausblühungen und dem ewigen Thema „Fassanstich“ herumschlägt. Aber dann denke ich an die stillen Momente, wenn die ersten Sonnenstrahlen auf die leeren Tresen fallen, während die Zapfanlage glänzt und für die nächsten Gäste bereit ist. „Nur sauber gezapft ist gut gezapft“, sagt man in Krefeld nicht ohne Grund. Und auch wenn der technische Fortschritt weiter anrückt – am Ende braucht es dann doch noch einen, der den Blick fürs Detail hat, den Geruchssinn, den Stolz auf’s Handwerk und das Bewusstsein, dass niemand in einer Stadt wie dieser auf ein gutes Bier verzichten will. Und das, kurz gesagt, macht den Beruf am Ende vielleicht doch unterschätzt spannend.
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