Romantik Hotel Jagdhaus Eiden am See | Bad Zwischenahn
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Was genau einen im Berufsalltag als Saucier erwartet? Wer in Oldenburg den Schritt an den Posten wagt, merkt schnell: Hier ist weder Routine noch reines Fingerspitzengefühl gefragt, sondern die Mischung aus beidem – und dazu die nötige Portion Ausdauer, vielleicht sogar ein Hang zum stoischen Durchhalten. Der Saucier, oft unterschätzt und doch so zentral, steht am Herd dort, wo es brodelt, duftet, dampft: Die Soße ist eben nicht nur die Beilage, sondern für viele Gäste die Messlatte, an der eine Küche wirklich gemessen wird. Jedenfalls sehe ich das so – und die wenigen, die in der Szene von Oldenburg schon länger dabei sind, werden kaum widersprechen.
Saucier sein heißt, Verantwortung zu übernehmen. Nicht für endlose Hierarchien oder Hochglanzprojekte – sondern für Geschmack. Nein, das ist keine Übertreibung. Wer sich fragt, warum Soßen in den Küchen von Oldenburg noch immer eine eigene Rolle spielen, sollte einmal hinter die Türen der gehobenen Restaurants und ambitionierten Landgasthöfe blicken. Hier ist Technik gefragt – Reduktion, Bindung, das gezielte Abschmecken. Garzeiten, klassische Fonds, moderne Emulsionen: Alles Wissen, das sich nicht in Rezepten erschöpft, sondern im Handgelenk und im Kopf entsteht. Das ist Handwerk und, ja, manchmal Kunst; aber in erster Linie Knochenarbeit. Schwere Kessel, hohes Tempo – und wehe, das Ergebnis kippt geschmacklich.
Im nordwestdeutschen Flachland, so möchte man meinen, herrscht die klassische Fleischsoße vor – deftig, braun, ordentlich gewürzt. Noch stimmt das manchmal, aber Oldenburg ist längst in Bewegung: Junge Küchen, internationale Konzepte, die Einsprengsel der neuen, urbanen Küche. Wer einsteigt, wird gefordert – denn neben Klassikern wie Wildfonds und Zwiebeljus braucht es zunehmend Erfahrung mit vegetarischen Grundsoßen, veganen Reduktionen, mit kreativen Varianten. Der Saucier von heute muss reagieren, experimentieren, antizipieren. Das klingt anstrengend? Ist es auch. Doch unterschätzen sollte man die Wertschätzung des Gastes für das Unscheinbare nicht. In Oldenburg entscheiden manchmal wenige Löffel Soße über die Stimmung am Tisch.
Die Arbeitsmarktlage in Oldenburg ist – sagen wir, speziell: Wer Erfahrung mitbringt, sticht hervor, weil die Konkurrenz überschaubar, aber wechselwillig ist. Die großen Hotelküchen suchen regelmäßig fähige Leute, kleinere Häuser setzen gelegentlich bewusst auf Quereinsteiger, die im richtigen Moment Lust auf Tiefe und Technik entwickeln. Das Einstiegsgehalt? Bewegt sich meist zwischen 2.300 € und 2.600 € im Monat – in einigen Häusern, wo der Saucier mehr als „nur“ Handwerker ist, auch mal 2.800 € oder 3.000 €, je nach Anspruch und Tragweite des Konzepts. Klar: Nach oben wird die Luft schnell dünn, aber individuelle Entwicklung zahlt sich trotzdem aus – Fortbildungen zu modernen Garmethoden oder Trainings bei Spitzenköchen eröffnen Türen, die ganz unerwartet aufgehen können.
Wer den Beruf mit einer gewissen Gleichgültigkeit betreibt, dem sei gesagt: Hier hält man es nicht lange aus. Zu viel Druck, zu viele Details, zu wenig Pause für’s Ego. Aber: Wer bereit ist, hineinzuschnuppern – zunächst zögerlich, dann mit Herzblut – entdeckt einen Arbeitsalltag, der weder stumpf, noch vorhersehbar ist. Was viele unterschätzen: Die lokalen Weiterbildungsmöglichkeiten in Oldenburg, vom fachorientierten Workshop über klassische Kurse bis zum kurzen Coaching beim Lieferanten, sind besser geworden. Insbesondere nachhaltige Küche, neue Zutaten und technische Finessen von heute – wer offen bleibt, erweitert sein Profil und bleibt gefragt.
Nüchtern betrachtet, bleibt der Saucier-Posten eine Mischung aus Handwerk und stillem Stolz. Mal geht’s hektisch zu, meist ist die Arbeit schweißtreibend. Und doch – für viele ist der Moment, wenn der eigene Fond die Küche erfüllt und Teller ohne Kommentar zurückgehen – das eigentliche Tageshighlight. Muss man mögen. Oder besser: lernen, es zu lieben.
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