Werneckhof | 80331 München
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Am Herd stehen – klingt romantisch. Beim ersten Mal. Wenige wissen, dass es gerade im Münchner Gastro-Kosmos eine Berufsrolle gibt, die so kompromisslos hinter den Erwartungen der gehobenen Gastronomie steht wie kaum eine andere: der Saucier. Saucenkoch – was für Außenstehende nach Randnotiz klingt, ist in vielen Restaurantküchen Münchens das eigentliche Herzstück. Hier entscheidet sich, ob aus gutem Handwerk wahre Küchenkultur wird oder ob der Teller optisch und geschmacklich im Mittelmaß versinkt.
Sagen wir es direkt: Wer als Saucier neu startet oder in München anheuert, sollte sich nicht vorm Schweiß scheuen – und nicht vor den schnell wechselnden Erwartungen der Küchenchefs. Abgehobener Sterneladen in Schwabing oder ein gutbürgerliches Wirtshaus am Viktualienmarkt: Die Palette der Anforderungen reicht von klassischer Demi-Glace in stundenlanger Geduld bis zu veganen, blitzschnellen Reduktionen fürs Trendpublikum. Das macht den Job kein bisschen leichter, ehrlich gesagt sogar anspruchsvoller. Die Renaissance der klassischen Küche samt Rückbesinnung auf solide Handwerkskunst steht hier im klammen Wettlauf mit dem Wunsch nach leichteren, experimentellen Saucen. Ein Spagat, der manchmal – gefühlt – eher mit Kettensägen-Jonglage vergleichbar ist als mit Löffelschwingen.
Was viele unterschätzen: Gerade in Münchner Küchen wird mehr erwartet. Vielfalt in der Gastro-Szene, internationale Gäste, satte Konkurrenz auf engem Raum – und noch dazu ein ausgesprochen kritisches Publikum. Hier reicht es längst nicht mehr, die Grundsaucen der französischen Schule blind aus dem Ärmel zu schütteln. Was zählt? Handschrift, Kreativität, überraschende Nuancen – und ein sicheres Händchen bei Allergenen, Unverträglichkeiten oder Nachhaltigkeit. Ich habe es oft erlebt: Gäste merken den Unterschied zwischen Sauce aus – nennen wir es beim Namen – industrieller Convenience und einer handgezogenen, einreduzierten Sauce. Sie wollen ihn schmecken.
Auch wenn manchmal, Hand aufs Herz, die Zeit dazu fehlt. Ein gut eingespieltes Team hilft zwar, aber als Saucier bleibt man oft das Nadelöhr. Wenn es brennt – nicht immer im wörtlichen Sinn –, dann bist du der Flaschenhals: Zu langsam und die Küche stockt, zu schnell und die Qualität rutscht in den Keller. Da fragt sich mancher: Wirklich der Platz, an dem ich alt werden will?
Schön wär’s, wenn man den Wettbewerb um die besten Hände auch am Gehalt ablesen könnte. Münchens Lokale zahlen nicht per se überdurchschnittlich. Das Einstiegsgehalt für Saucier-Positionen beginnt um die 2.700 € – von Sonderfällen im Luxushotel abgesehen. Mit Erfahrung, handwerklichem Renommee und Fortbildungen lässt sich durchaus ein Sprung auf 3.200 € oder mehr machen. Aber in der Praxis? Viele Küchen arbeiten mit engen Margen, und der saucige Ruhm glänzt in der Regel mehr auf dem Teller als auf dem Kontoauszug. Trotzdem – die Nachfrage nach eigenständigen, belastbaren Saucenköchen bleibt stabil. Kaum ein Kollege, der sich nicht schon über eine offene Stelle wundern musste, kaum ein Arbeitstag, an dem man sich wirklich zurücklehnen könnte.
Es gibt sie: die Küchen, in denen inzwischen Thermomix, Pacojet und Induktionsherd die klassische Brigade-Struktur aushebeln. „Digitalisierung?“, höre ich manchmal fluchen. „Nur was für die Großen.“ Falsch. Auch im Wirtshaus längst Alltag. Trotzdem bleibt das klassische Handwerk das Fundament. Wer als Saucier nicht glüht für perfekte Fonds, kann sich die Automation schenken – und umgekehrt. Ich spüre diese Ambivalenz: Den Drang, immer weiter zu perfektionieren, und die Versuchung, mal zehn Prozent weniger Aufwand zu machen, weil die Technik so viel verspricht. Ein Trugschluss, meistens. Die besten Sauciers, die ich in München kenne, investieren weiterhin Überstunden – und manchmal Tränen – in Reduktionen, die keinem Menü so richtig auffallen, aber das ganze Haus tragen.
Wer überlegt, als Saucier in München einzusteigen oder nach Jahren den Herd zu wechseln, muss sich auf diesen Tanz aus Tradition, Innovation und Druck einlassen. Die meiste Anerkennung gibt’s – seien wir ehrlich – von Kollegen, die wissen, wie viel dahintersteckt. Die Gäste? Merken oft nur das Ergebnis. Ach ja, wer das sucht, was in Hochglanzbroschüren gern als „Leidenschaft am Herd“ beschrieben wird, findet hier seine Bühne. Aber nicht immer Applaus. Mehr so leisen Respekt. Und hin und wieder ein Kopfnicken vom Küchenchef – das muss dann reichen. Vielleicht ist genau das der Grund, warum dieser Beruf in München nicht verschwindet, sondern sich immer wieder neu erfindet. Von allen Küchenpositionen bleibt er am ehesten ein Handwerk mit Herzschlag. Wenig glamurös, aber verdammt unersetzlich.
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