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Hotel Die Halde | 79254 Oberried
Hotel Alpengasthof Löwen | 87541 Bad Hindelang
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Drehen wir doch den Spieß um: Wer einen Job sucht, der so ziemlich alles in sich vereint, was zwischen Routine, Handwerkskunst und nervösem Lampenfieber im Verborgenen brodelt, landet früher oder später bei einer dieser unscheinbaren, aber tonangebenden Positionen in der Profiküche. In Konstanz, mitten im Dreiländereck, wo die Schweiz beinahe schon im Brot liegt und Österreich nicht weit ist, bekommt der Saucier-Posten einen ganz eigenen Klang – ein nachklingendes Echo, dem man sich kaum entziehen kann. Vor allem, wenn man nach beruflichem Neustart, Aufstieg oder fachlicher Feinarbeit sucht. Oder beidem – die Reihenfolge ist, ehrlich gesagt, sowieso verhandelbar.
Man sagt, die Sauce ist das eigentliche Statement auf dem Teller. Die feine Trennlinie zwischen „ganz okay“ und „unverschämt raffiniert“. Wer also als Saucier arbeitet – und das meine ich so pragmatisch wie poetisch – steht eben selten im Rampenlicht, aber bestimmt oft davor. Dieses Berufsbild ist eine Gratwanderung zwischen Tradition und Trend. In Konstanz, wo die Gastronomie vom Tourismus, aber auch vom lokalen Anspruch lebt, muss ein guter Saucier mehr draufhaben als Fonds ansetzen und Eindicken: Da geht es um den Unterschied zwischen Süßwasser und Meer, zwischen Tafelkultur und hipper Neuinterpretation. Mal braucht’s das klassische Velouté, mal einen leichten Sud auf Basis von regionalem Seehecht.
Manchmal – das wird selten offen ausgesprochen – ist die eigentliche Knacknuss im Job nicht einmal der hektische Service oder die handwerkliche Präzision, sondern das ständige Austarieren: Reicht das, was ich kann, für den nächsten Innovationshunger des Küchenchefs? Kommt die neue Kräutermischung aus dem eigenen Garten auch wirklich an? Man kann das naiv finden, aber genau diese kleinen Zweifel sorgen letztlich dafür, dass der Beruf spannend bleibt. Und ja – ein wenig Bammel vor neuen Menükarten ist auch für Wechselwillige oder frische Einsteiger völlig legitim.
Das Gehalt ist kein ganz unwichtiger Punkt. In Konstanz, durchaus ambitionierte Preislage, bewegt sich das mittlere Einstiegsgehalt für einen Saucier zwischen 2.400 € und 2.800 €. Je nach Haus, Erfahrung – und die feinen Abstufungen, ob nur „gekocht“ oder schon ideenreich weiterentwickelt wird. Spitzenkräfte, zum Beispiel in gehobenen Restaurants am Seeufer oder in gut gebuchten Tagungshotels, schaffen auch 3.000 € bis 3.300 €. Klingt nicht nach Reichtum, aber mit ordentlichen Zuschlägen, Saisonarbeit und, sagen wir es ruhig, einem günstigen Radweg zur Arbeit, lässt sich manchmal mehr draus machen, als der pure Betrag vermuten lässt.
Interessant ist: Viele Betriebe in Konstanz, besonders Hotels und Traditionshäuser, setzen langsam, aber deutlich auf Weiterbildung in modernen Techniken. Sous-vide, Fermentation, Pflanzenextrakte – vieles, was bis vor kurzem noch als Spielerei galt, wird jetzt eingefordert. Wer flexibel ist, kann hier punkten; eine solide Basisausbildung als Koch ist Pflicht, aber Offenheit für Neues bringt den entscheidenden Vorsprung. Es gibt kleinere Workshops, oft hausintern, aber auch Kooperationen mit Kochschulen und, kein Witz, sogar Quereinstiege aus verwandten Fachrichtungen – immer öfter. Der Markt ist in Bewegung.
Was unterschätzt wird: Der Ton in der Küche, das Miteinander. Gerade als Saucier steht man schnell zwischen allen Stühlen – ein wenig Psychologe, ein bisschen Feuerwehr, oft der Ruhepol, wenn’s brodelt. Der Anspruch mag stets steigen, die Möglichkeiten in Konstanz aber auch – gerade in Häusern, die auf regionale Produkte schwören oder sich ein wenig experimentellen Ehrgeiz leisten. Nur wer Lust hat, sich diese Mischung aus Tradition und eigenwilligem Wandel zuzumuten, wird auf Dauer in diesem Umfeld glücklich. Was man dafür bekommt? Handfeste Wertschätzung – manchmal, zugegeben, gut versteckt hinter schroffen Blicken am Pass. Aber: Wer die Balance zwischen Handwerk, Kreativität und sehr lebendiger Küchenkultur meistert, landet in Konstanz selten auf dem Abstellgleis.
Muss man für diesen Job geboren sein? Oder kann man auch „reinwachsen“? Das ist die Frage, die jeder selbst beantworten muss. Vielleicht hilft ein Gedanke: Im Grunde ist der Saucier das Salz in der Bodenseesuppe. Ziemlich unspektakulär, aber – am Ende des Abends – doch unersetzlich.
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