Romantik Hotel Jagdhaus Eiden am See | Bad Zwischenahn
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Wer in Bremen den Weg als Saucier einschlägt, bekommt viel mehr als nur ein schickes Namensschild in der Küche. Hier geht es ums Eingemachte – im wörtlichen Sinne. Die Sauce ist, wenn man ehrlich ist, das, was viele Gerichte im Gedächtnis hält. Fleisch, Fisch, Gemüse: Vieles lebt davon, dass irgendwer am Pass die Kunst beherrscht, Geschmack und Konsistenz in einem zähen, aromatischen Band zu vereinen. Klingt pathetisch, oder? Aber unter uns: Ohne gute Saucen bleibt der Rest oft am Tellerrand liegen.
Berufseinsteiger oder erfahrene Umsteiger merken schnell, dass die Rolle des Saucier im Küchengefüge nicht gerade ein Platz für Schaumschläger ist. Wer glaubt, es reicht aus, Brühe anzurühren und einen Schuss Sahne drüberzukippen, stößt spätestens am Herd von Bremer Traditionshäusern auf Widerstand – und zwar nicht zu knapp. Hier regiert eine gewisse norddeutsche Nüchternheit, gepaart mit Respekt vor klassischen Techniken. Mal ehrlich: Wenn mir jemand erzählt, man könne ohne selbst angesetzten Fond eine anständige Jus herstellen, zucke ich innerlich zusammen. Was viele vergessen: Ein Saucier braucht nicht nur Geschmack, sondern auch Geduld und Präzision. Klartext: Schnörkellose Hingabe, Fingerspitzengefühl – und ab und an auch ein dickeres Fell.
Der Arbeitsmarkt in Bremen? Durchaus bewegt. Es gibt hier nicht die Masse an Spitzenrestaurants wie in München oder Hamburg – keine Frage. Aber gerade in der Hansestadt lebt man gutes Essen oft bewusster, ohne großes Aufsehen. Wer als Saucier etwas kann und das auch zeigt, ist in vielen Küchen willkommen, unabhängig davon, ob die Brigade groß oder klein ist. Von den stilvollen Fischlokalen in Vegesack bis hin zu ambitionierten Bistros in der Innenstadt: Wer Saucen macht, wird gebraucht. Aber Achtung: Das Niveau wird in weiten Teilen immer noch von Chefs geprägt, die Wert auf ehrliche Handarbeit legen. Fertigfonds, Instantideen – spätestens bei den gut eingeführten Adressen wird das ungern gesehen.
Finanziell – das wird häufig gefragt, aber selten ehrlich beantwortet – liegt der Einstieg derzeit meist zwischen 2.500 € und 2.900 € monatlich, ziemlich abhängig von Betrieb, Qualifikation und Erfahrung. Wer ausgelernt ist und auch in stressigen Serviceschüben nicht die Nerven verliert, kann sich auf 2.900 € bis 3.400 € herantasten – gelegentlich, in gut etablierten Häusern mit hoher Auslastung, geht es auch in Richtung 3.600 €. Aber: Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eher das Ergebnis jahrelanger Routine, Nachtschichten und – das muss auch mal gesagt werden – einer gehörigen Portion Leidenschaft.
Bleibt noch die Frage: Wohin führt der Weg eines Saucier in Bremen? Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es, gerade was Spezialisierungen angeht – etwa moderne Gartechniken oder die Umsetzung regionaler Produkte, etwa Bremer Kohl, in komplexen Saucen. Häufig unterschätzt: Die Schnittmenge aus Tradition und Innovation. Das ist es, was das Bremer Publikum immer mehr verlangt. Ein Senfschaum zur gebratenen Forelle? Die Omas in Schwachhausen schütteln vielleicht den Kopf – das jüngere Publikum bestellt genau solche Teller nach. Ich habe oft beobachtet, dass die wahren Impulse meistens nicht aus den Hochglanz-Prospekten der Kochverbände kommen, sondern direkt von der Arbeitsplatte: Da, wo jemand neugierig genug bleibt, auch mal Bremer Grünkohl in eine krachende Reduktion zu verwandeln, statt eine weitere Bordeaux-Jus zu imitieren.
Fazit? Die Entscheidung, als Saucier den Weg freizuschaufeln, ist kein Zufallsprodukt. Das ist einer dieser Berufe, die man entweder mit Verstand und Händchen liebt – oder eben gar nicht. In Bremen verbindet das Metier eine gewisse Bodenständigkeit mit einer Spur Beharrlichkeit. Wer beide Seiten mag, wird hier nicht untergehen. Und vielleicht, ganz vielleicht, packt einen irgendwann sogar der Ehrgeiz, die Stadt nicht nur mit der besten Sauce Hollandaise an der Weser zu versorgen – sondern auch mit neuen Ideen. Ob das gelingt? Tja, ich habe es oft genug gesehen: Möglich ist es allemal.
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