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Saucier Braunschweig Jobs und Stellenangebote

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Zur Berufsorientierung als Saucier in Braunschweig
Saucier Jobs und Stellenangebote in Braunschweig

Saucier Jobs und Stellenangebote in Braunschweig

Beruf Saucier in Braunschweig

Zwischen Töpfen, Temperatur und Tradition: Saucier in Braunschweig

Wer heute in Braunschweig mit dem Gedanken spielt, als Saucier einzusteigen, merkt schnell: Das klingt nach einer halben Nische. Und doch ist es ein Beruf, der mehr kann als cremige Jus und blitzblanke Soßenspiegel. In Zeiten, wo alles nach Regionalität und Nachhaltigkeit schreit, dreht sich der Wind überraschend Richtung klassisch-handwerklicher Küche – und mittendrin findet sich der Saucier, ziemlich oft unterschätzt, manchmal gefürchtet, aber selten wirklich ignoriert.


Was viele Neulinge nicht auf dem Schirm haben: Saucier ist kein Komfortjob. Das ist keine Sache für Möchtegern-Küchenpoeten oder Gewürz-Dilettanten. Wer das Revier „Soßen, Fleisch, Ragouts“ betritt, muss Timing im Blut haben – und Nerven wie Drahtseile. In der Braunschweiger Gastronomie, mit ihren Spagatversuchen zwischen bodenständig und modern, findet man als Saucier ein erstaunlich breites Spektrum. Vom gehobenen Gasthaus am Burgplatz bis zur offenen Restaurantküche am Magniviertel laufen die Soßentöpfe selten risikoarm. Ein kleiner Fehler – zu wenig einreduziert, zu viel Fond oder ein Griff daneben beim Abschmecken – kann dich im Service rasch zur Zielscheibe kritischer Blicke machen. Keine Übertreibung: Manchmal fühlt sich die eigene Arbeit eher nach Fechten als nach Kochen an.


Der Verdienst, ja, das ewige Thema. In Braunschweig rangiert das Monatsgehalt nach meinen Gesprächen und Sondierungen für Berufseinsteiger meist zwischen 2.300 € und 2.800 €. Mit solider Erfahrung oder im richtigen Haus auch bis 3.100 € – manchmal (mit viel Verantwortung und etwas Glück) ein paar hundert Euro mehr. Klingt erstmal übersichtlich. Aber: Wer glaubt, ein „Soßenkocher“ werde immer nebenbei bezahlt, irrt. Manche Häuser – vor allem jene mit kulinarischem Anspruch und Teamgeist, in denen noch ehrliche Brigade-Kultur herrscht – wissen, was ein Saucier wert ist. „Ohne dich – keine Seele auf dem Teller“, sagte mal ein alter Küchenchef zu mir. Ich gebe zu: Er hat recht.


Was ist in Braunschweig anders als anderswo? Erst einmal: Der Nachwuchs ist rar. Vielerorts jammern Betriebe diskret – nicht über mangelnde Bewerber insgesamt, aber explizit darüber, dass versierte Saucier fehlen. Klassische Ausbildung, gelerntes Handwerk, Fingerspitzengefühl für Gargrade: Wird zunehmend zur Mangelware. Wer die Basics tatsächlich verinnerlicht und Lust auf Nuancen hat, bekommt oft mehr kreative Freiräume als gedacht. Vor allem in Betrieben, die ehrliche Regionalität nicht als PR-Versprechen, sondern als Lebenseinstellung betreiben. Das spürt man bei den Zutaten (Braunschweiger Spargel, regionale Koteletts, Rübensirup statt Industriezucker), aber auch im Spiel mit alten Rezepten – modernisiert, aber nie verschlimmbessert.


Was kaum jemand offen sagt: Der Beruf ist ein Marathon, keine Sprintnummer. Wer umschult, sich wagt oder den Sprung aus einer anderen Position versucht, wird von zwei Seiten geprüft. Einmal fachlich – logisch. Aber auch auf die Bereitschaft, länger durchzuhalten als eine Soße Hollandaise auf dem Pass. Die Arbeitszeiten – keine Überraschung – fordern Flexibilität. Von wegen „Fünf-Tage-Woche, zack, fertig“. Gleichzeitig: Genau darin liegt ein Rest alter Würde, der in der Küchenwelt nicht aussterben will. Wer als Saucier einen wirklich guten Abend abliefert und weiß, dass seine Jus ohne Nachsalzen passt, nimmt ein Stück Stolz mit nach Hause, das keine Lohnabrechnung ersetzt.


Und Weiterbildung? Die Braunschweiger Region hat still und heimlich nachgezogen. Seminare zu Wildfonds oder modernen Gartechniken (Sous-vide ist längst nicht mehr nur Spielerei!), kleine Workshops rund um die Verbindung von Regionalität und Geschmacksintensität – sie existieren, meistens versteckt hinter unscheinbaren Türen oder im Rahmen von Brancheninitiativen. Wer sucht, findet. Manchmal auf Umwegen, oft mit überraschenden Begegnungen.


Unterm Strich – falls es so etwas überhaupt gibt – bleibt der Beruf des Saucier in Braunschweig eine Kombination aus Handwerk, Hingabe und ein bisschen Besessenheit. Wer das mag, findet mehr als einen Brotjob. Wer es halbherzig angeht, wird schnell sauer – und zwar nicht nur auf die Soßen.

  • Info
  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.