Restaurantfachmann Jobs und Stellenangebote in Kassel
Beruf Restaurantfachmann in Kassel
Zwischen Tablett und Trend: Der Beruf Restaurantfachmann in Kassel aus erster Reihe betrachtet
Es gibt diese Berufe, die irgendwie immer mitlaufen – wie ein Bass im Orchester. Nicht vorn auf der Bühne, nicht unsichtbar, sondern das Fundament. Der Restaurantfachmann gehört definitiv in diese Kategorie: ein Beruf, der in Kassel, zwischen traditionsreichen Wirtshäusern und dem einen oder anderen mutigen Kulinarik-Konzept, seit jeher wie ein unsichtbarer Dirigent den Abend der Gäste lenkt. Klingt groß. Ist es manchmal auch. Und dann wieder der schlichte Alltag, Schicht, Service, Smalltalk – die Welt im Mikroformat. Ich spreche aus Erfahrung, glaube ich jedenfalls, nach etlichen Jahren zwischen Tischnummern und temperamentvollen Stammgästen.
Wer sich als Berufseinsteiger oder mit dem Gedanken an einen Wechsel in diese Richtung umschaut, landet prompt in einer Welt mit vielen Regeln – oft ungeschrieben, aber gnadenlos präsent. Kassel, das ist nicht Sylt, nicht Berlin-Mitte, aber gerade deshalb spannend: Hier treffen konservative Gastro-Institutionen auf – nennen wir es mal – experimentierfreudige Start-ups. Die Aufgaben? Klar: beraten, servieren, abkassieren. Klingt einfach, aber unterschätzt das bloß nicht. Zwischen Allergiehinweisen, digitaler Kasse und Monsieur, „könnten wir bitte ein Wasser mit 2,5 Eiswürfeln bekommen?“, gibt es mehr zu lernen, als auf manchem Uni-Campus.
Geld? Nun, die Zahlen schwanken: In Kassel liegt das Einstiegsgehalt für Restaurantfachleute meist zwischen 2.200 € und 2.700 €, mit etwas Erfahrung schiebt es sich gerne auch mal Richtung 3.000 €. Nach oben gibt’s Luft, sofern man sich weiterbildet, beispielsweise zum Sommelier oder in Richtung Betriebsleitung – aber die steile Honorarkurve eines IT-Nerds winkt hier nicht gerade. Dafür: ehrliche Arbeit. Übrigens, Trinkgeld ist in Kassel so eine Sache; am Steintor gibt’s mal Extrazaster, in Wilhelmshöhe tanzt der Schein seltener. Oder liegt das an meinem Habitus? Schwer zu sagen.
Muss man Spaß an Menschen haben? Ohne geht’s kaum. Das Publikum reicht vom genervten Kaffeeverweigerer über Touristen, die nach „Fulle-Wasser“ fragen, bis zur Familie, die ihre Hochzeit im Gewächshaus feiert. Multitasking ist Pflicht, Geduld sowieso, und reden muss man können. Wer nicht spontan kontern oder mal einen schrägen Wunsch charmant abfedern kann, bleibt draußen vor der Tür. Technische Neuerungen? Touchscreen-Bestellsysteme, QR-Code-Speisekarten, sogar Automaten für den Weinausschank haben selbst Kassel inzwischen nicht verschont. Mal praktisch, mal nervig, wenn’s klemmt und der Tisch sieben schon wieder meckert.
Was viele unterschätzen: Der Beruf kann zur Lebensschule werden. Nicht nur, weil man Tischmanieren von innen raus versteht. Sondern gerade, weil man beständig mit kleinen Dramen und Skurrilitäten hantiert. Standard gibt es selten; jeder Service läuft anders. Gerade für Aufsteiger, die sich in Kassels Gastronomieszene weiterentwickeln wollen, ist Flexibilität Gold wert. Wer offen bleibt, seinem Abend im Feinkostbistro genauso Würde gibt wie im Mittagsgeschäft, der lernt mehr übers Leben als in so manch anderer Branche. Aber Vorsicht: Die Arbeitszeiten sind manchmal nichts für Romantiker. Wochenendarbeit – Ehrensache. Freie Tage? Wer sucht, findet. Arbeit für Mutige – mit Stil, wenn’s gut läuft. So sieht’s aus.
Am Ende – kleiner Einschub, einfach weil’s wahr ist – bleibt Restaurantfachmann in Kassel ein Beruf für Menschen, die sich auf andere einlassen und trotzdem ihren inneren Kompass behalten. Alltag? Klar. Aber eben einer, der, wer genau hinsieht, mehr Facetten hat, als der erste Blick aufs Poliertuch verrät. Wer hier mit beiden Füßen steht oder einsteigen will, macht nichts falsch. Vorausgesetzt, man kann über die eine oder andere Überraschung lachen. Sonst? Weiterziehen – und zwar besser heute als morgen.