Restaurantfachmann Jobs und Stellenangebote in Dresden
Beruf Restaurantfachmann in Dresden
Zwischen Fachlichkeit und Menschlichkeit: Was es heißt, in Dresden als Restaurantfachmann zu starten
Hand aufs Herz: Wer sich in Dresden als Restaurantfachmann ins Berufsleben stürzt – oder nach Jahren noch einmal die Seiten wechseln will –, der merkt sehr schnell, dass die Sache mehr ist als Bestellungen aufnehmen und Teller balancieren. Schon beim ersten Schritt durch die Glastür eines Traditionshauses an der Elbe wird deutlich, dass dieses Handwerk irgendwo zwischen Kulinarik, Dienstleistung und dem berühmten sächsischen Understatement balanciert. Manchmal fühlt sich der „Service“ wie eine Inszenierung an: Da dirigiert man Kellner und Gäste, jongliert mit Dialekten und Höflichkeitsformen, kommentiert heimlich die Wahl der Krawatte oder den Braten – und bleibt doch irgendwie der Fels im Gastraum, auch wenn’s im Hintergrund brennt. Kein Beruf für Leute, die gern ganz im Hintergrund bleiben.
Was zählt: Fachkenntnis, Intuition, Nerven wie Drahtseile
Worauf kommt es an? Klar: Ohne Wissen geht’s nicht. Man kennt Weine, Gerichte, Abläufe, Allergene. Aber das ist nur die Pflicht. Die Kür? Das feine Gespür dafür, wie ein Abend laufen will. Wann drückt man ein Auge zu, wann bleibt man bei den Regeln? In Dresden, mit seinem bunten Mix aus alteingesessener Kundschaft und hippen Elberadweg-Touristen, reicht Schulbuchwissen selten aus. Wer sich lange auf Katalogantworten verlässt, steht irgendwann allein im Raum – mit zwanzig offenen Tischen und einer Familie aus Pirna, die seit 30 Jahren jeden Sonntag den gleichen Tisch will (und wehe, der ist besetzt).
Die Sache mit dem Respekt und die Realität auf dem Arbeitsmarkt
Was oft unterschätzt wird: Hochachtung ist im Restaurantfach längst kein Selbstläufer mehr. Viele denken noch, jeder Serviceberuf sei undankbar, schlecht bezahlt, von Spontanität oder gar Stillosigkeit geprägt (selbst hier, wo Tischdecken zum guten Ton gehören). Ein Irrtum – zumindest, wenn man genauer hinschaut. In Dresden pendelt das Einkommen aktuell meist irgendwo zwischen 2.500 € und 3.100 €. In gut geführten Häusern, mit Erfahrung und Tagesform, kann die Messlatte auch mal Richtung 3.400 € wandern. Sicher: Die klassischen Fünf-Tage-Woche oder familienfreundliche Arbeitszeiten? Die sind selten. Dafür gibt es im Gegenzug Stanzen, die andernorts längst aus der Zeit gefallen scheinen: echte Kameradschaft, ab und zu ein Feierabendbier hinterm Tresen, die stille Solidarität, wenn’s brenzlig wird.
Regionale Eigenheiten – Dresden als Bühne für Service und Stolz
Die Gastronomie in der sächsischen Metropole ist, das fällt jedem Neuling auf, von einer eigentümlichen Mischung aus Tradition und Erneuerung geprägt. Da stehen altehrwürdige Hotels neben veganen Bistros, die Altmarkt-Lokale mit urigen Namen schräg gegenüber diesen Cafés, in denen ohne Latte Art gar nichts mehr geht. Interessant, wie sich die Anforderungen verschieben: Während im August der Touristenstrom die Prager Straße hinunterrauscht, wird in Pieschen manchmal noch so gefragt, wie bei Tante Erna in den Achtzigern. Für Berufseinsteiger heißt das: Tempo aufnehmen, aber Kopf behalten. Es gibt Chefs, die wollen perfekte Menükunde – und solche, die dreimal so viel von einem freundlichen Lächeln halten.
Weiterbildung, Aufstieg, die Sache mit dem Image – und: Ist das Beruf oder Berufung?
Man könnte jetzt seitenlang über Weiterbildungsangebote, Barista-Kurse und Sommelier-Fortbildungen in Sachsen sprechen. Die Möglichkeiten, nach oben zu kommen, sind auf dem Papier da – und auch realistisch, wenn man sich bewegt (Stichwort: Veranstaltungs-Gastronomie, Fine Dining, Hotelbranche). Manchmal fragt man sich allerdings, warum trotz all der Professionalisierung das Image noch irgendwo zwischen „Studierte gehen verloren“ und „Das machen eh’ nur Überzeugungstäter“ schwankt. Vielleicht liegt’s genau daran: Wer bleibt, weiß, dass Service mitten im Leben stattfindet – mit allem, was dazugehört. Ganz ehrlich? Die besten Geschichten erlebt man selten im Büro. Oder eben doch … Aber das muss wahrscheinlich jeder für sich herausfinden.