Modedesignschule Manuel Fritz | 68159 Mannheim
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Was genau macht eigentlich eine Redaktionsassistentin in Stuttgart? Wer das Bild im Kopf nicht gleich scharf bekommt, ist in guter Gesellschaft. Die Bezeichnung klingt nüchtern, fast unsichtbar – doch dahinter verbirgt sich eine Scharnierfunktion, die in keiner Redaktion fehlen darf. Ohne einen festen Kern aus Organisation, Übersicht und einer Prise Pragmatismus läuft oft erstaunlich wenig – nicht in Berlin, nicht in München, schon gar nicht im schwäbischen Stuttgart mit seinen vielschichtigen Medienhäusern, Agenturen und Produktionsfirmen. Und genau an diesem Punkt lohnt sich ein genauerer Blick.
Ein typischer Tag beginnt selten nach Drehbuch. Die Aufgabenlandschaft mäandert zwischen Redaktionsplanung, Terminkoordination, Textvorbereitung, Recherche und den Tücken der Tageskommunikation. Wer jetzt denkt, das sei „nur Zuarbeit“, unterschätzt die Beweglichkeit, die hier verlangt wird. Ich habe oft erlebt, wie Redaktionsassistent:innen am Morgen sticky notes verteilen, mittags zwischen dem Chef und der Aufnahmeleitung vermitteln – und abends eine Excel-Liste retten, die kurz davor steht, das gesamte Produktionsbudget zu sprengen. Klar, Routine ist drin – aber eben selten Kontrolle. Vieles läuft quer, manches querulant. Man muss Entscheidungen treffen, ohne dass die Schlagzeilen der Tageszeitung den Rhythmus ganz vorgeben.
Egal ob im lokalen Hörfunk, beim TV-Produktionsstudio in Vaihingen oder in der kleinen, spezialisierten Digitalredaktion einer Fachzeitschrift – der Standort Stuttgart bringt doppelte Eigenheiten mit. Die Stadt ist ein Schmelztiegel aus Bodenständigkeit und technikgetriebenem Wandel, was sich auch auf die Redaktionen überträgt. Alteingesessene Medienhäuser, oft geprägt von schwäbischem Pragmatismus, treffen hier auf junge Start-ups mit digitalen Ambitionen und einem Hang zur unerschütterlichen Flexibilität. Wer als Redaktionsassistent:in einsteigt, muss lernen, mit beiden Sprachen umzugehen: der Präzision und dem Tempo, der Hands-on-Mentalität und dem Hang zur Innovation. Ein Spagat, der so ganz nebenbei auch persönlich fordert – und manchmal erstaunt: Wie oft sich Dialekte, Marotten und unterschiedliche Auffassungen von Zeitmanagement am Konferenztisch begegnen! Und dann soll man vermitteln, schlichten, priorisieren. Hier wächst man – oder wächst heraus.
Übers Geld spricht man in Stuttgart bekanntlich nicht gern laut. Trotzdem wird gemunkelt, das Einstiegsgehalt als Redaktionsassistent liege meist zwischen 2.400 € und 2.800 €. In größeren Häusern oder bei speziellem Know-how – zum Beispiel sicheren Kenntnissen digitaler Content-Management-Systeme oder Multimediaproduktion – kann es auch 3.000 € überschreiten. Aber: Die Schere zwischen „Kaffeekocherin“ und unersetzlichem Teamanker ist groß. Wer strategisch anpackt, sich einarbeitet, mitdenkt, wird oft schnell bedeutsamer, als die Stellenbeschreibung vermuten lässt. Der Weg nach oben mag formal flach erscheinen – aber ich behaupte, keinen anderen Medienberuf erlebt man derart ganzheitlich, wenn man bereit ist, den langen Hebel anzupacken. Wer nur abwartet, bleibt in der Rolle. Wer sich zeigt, bekommt Freiraum – und Arbeit. Viel Arbeit.
Was sich in den letzten fünf Jahren verändert hat? Es ist vor allem der digitale Takt, der Einzug gehalten hat. Virtuelle Redaktionssysteme, Video-Calls, Workflow-Tools – wer den Anschluss verpasst, den bremst irgendwann die eigene Geduld aus. Fort- und Weiterbildungsangebote sind in Stuttgart erstaunlich vielfältig, vom Medienzentrum Mitte bis hin zu branchenspezifischen Crashkursen zu Social Media, Datenjournalismus oder CMS-Tools. Mein Tipp: Wer sich peu à peu digital aufrüstet, bleibt relevant – und wird oft zum begehrten Dreh- und Angelpunkt im Team, gerade bei hybriden oder crossmedialen Produktionen.
Ist der Beruf Redaktionsassistent in Stuttgart jetzt eine Empfehlung? Das hängt ab: Wer Ordnung liebt, aber Chaos nicht scheut. Wer zuhören kann, ohne vor Langeweile einzuschlafen. Wer ein Ohr für den Flurfunk und einen Blick für das große Ganze hat. Für Menschen, die zwischen beiden Welten – Nummernjonglage und Kreativem, Sendeplan und Storyboard, Spontaneität und System – balancieren können. Für diese ist Stuttgart ein verdammt spannender Ort. Manchmal frage ich mich: Könnte ich mir einen anderen Beruf vorstellen, in dem so viel Alltag und Adrenalin zusammenkommen? Wahrscheinlich nicht. Und das ist, bei allem Ärger und aller Überforderung, ein Kompliment.
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