Modedesignschule Manuel Fritz | 68159 Mannheim
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Modedesignschule Manuel Fritz | 68159 Mannheim
Wer mit dem Gedanken spielt, sich als Redaktionsassistent oder -assistentin in Pforzheim einzubringen, landet selten über Nacht in diesem Metier. Weder ein Handwerk im klassischen Sinne, noch ein akademisch verschnörkelter Theorieritt – sondern irgendetwas in der Mitte. Alltag, Organisation, Textarbeit, Kontakte. Mal hektisch, mal bürokratisch, mal leise disruptiv. Die Wirklichkeit in einer mittelgroßen, sinnlich eigenwilligen Medienlandschaft wie in Pforzheim ist mehr als die oft bemühte Worthülse vom „Stift im Getriebe“. Viel hängt davon ab, wie viel man selbst daraus macht – gerade als Berufseinsteiger oder erfahrene Fachkraft mit dem berühmten Seitenblick in andere Bereiche.
Redaktionsassistenz – das heißt meist, im Schatten einer Redaktion, Agentur oder eines Verlags allerlei Fäden zu ziehen. Termine jonglieren. Die Korrespondenz mit freien Mitarbeitenden, Druckereien oder Interviewpartnern führen. Recherchieren, manchmal sogar Textfragmente zu Papier bringen (digital, versteht sich). In Pforzheim, dieser eigenwilligen Mischung aus Industrie und Kultur, begegnet man noch klassischen Medienhäusern, aber auch schnell wachsenden Digitalredaktionen, die – so mein Eindruck – mehr denn je auf flexibles Ordnungsdenken angewiesen sind. Wer sich etwa auf den Bereich Lokalpresse oder Fachverlage einlässt, muss sich ständig entscheiden, ob er mitläufig oder prägend agiert. Klare Aktennotiz: Unsichtbarkeit ist keine Tugend, sondern oft das Ergebnis von zu viel Zurückhaltung.
„Organisationstalent“ – wird dauernd gefordert. Aber was bedeutet das konkret? Ich erlebe im Alltag, dass Struktur und Belastbarkeit nebeneinander existieren müssen wie Gold und Schmuck in Pforzheim. Einen Redaktionsablauf zu managen, braucht analytisches Denken, ein Gespür für Prioritäten sowie – und das wird oft unterschätzt – diplomatische Begabung. Und nein, technisches Geschick ist keine Kann-Qualifikation mehr. Content-Management-Systeme, Tabellen, E-Mail-Fluten, die Schnittstellen zwischen Redaktion, Marketing und Layout: Ohne digitale Sattelfestigkeit hat man es schwer. Wer von einem anderen Bereich wechselt, etwa aus dem Büro-Management oder der Mediengestaltung, merkt oft: Die Taktung ist gnadenlos, aber die Lernkurve auch. Mehr als einmal habe ich mich gefragt, ob Multitasking wirklich eine Superfähigkeit ist – oder bloß eine Illusion im Glaspalast hektischer Arbeitsumgebungen. Vielleicht irgendwo dazwischen.
Pforzheims Medienlandschaft – ein eigenwilliges Biotop aus langer Verlagstradition, bodenständigen Fachmedien, aber auch jungen Online-Formaten, die zwischen Goldstadt-Charme und digitalem Aufbruch taumeln. Verglichen mit den Ballungszentren fehlt die große Bühne, aber das muss kein Nachteil sein. Das Team ist kleiner, die Hierarchien oft direkter, der Draht zur Chefredaktion (meistens) erstaunlich kurz. Für Leute am Anfang, oder solche, die aus anderen Bereichen kommen, ist das manchmal eigenwillig – aber nicht ohne Reiz. Das Aufgabenprofil ist meist breiter, teils überraschend vielseitig. Herausforderungen? Klar: Der Spagat zwischen Tradition und Innovation, zwischen festen Strukturen und neuen Technologien. Manchmal trifft man auf Kollegen mit zwanzig Jahren Erfahrung – altgediente Routiniers, die dem Wetter trotzen wie das Mühlviertel dem Herbstregen. Manchmal auf engagierte Youngster, die mit einer Mischung aus Optimismus und Leichtfüßigkeit neuen Wind in die Abteilungen bringen. Gerade diese Mischung macht es spannend – aber, zugegeben, auch manchmal etwas chaotisch.
Und dann natürlich die Gretchenfrage: Wovon lebt man eigentlich als Redaktionsassistent in Pforzheim? Zahlen ohne Umschweife: Das Einstiegsgehalt liegt meist bei etwa 2.400 € bis 2.700 €. Mit mehr Erfahrung – oder speziellen Aufgaben, etwa im Bereich Social Media oder Kreuzschiene zwischen Redaktion und Marketing – sind später 2.800 € bis 3.200 € durchaus machbar. Luft nach oben bleibt, aber selten grenzenlos. Bleiben fachliche Weiterbildungen: Gerade lokale Angebote in Medienrecht, digitale Redaktionsprozesse oder Corporate Publishing sind gefragt. Was Pforzheim unterm Strich bietet, ist eine Mischung aus familiärer Arbeitsatmosphäre und – mit Glück – der Gelegenheit, richtig nah an den Kern des redaktionellen Alltags zu kommen. Bisschen kleiner als Stuttgart, weniger protzig als München – aber genau diese Kante, dieses Regionale im Beruf, mag ich. Den idealen Job gibt’s nirgends, aber wer was bewegen will, findet hier mehr als einen Schreibtisch und einen Kalender zum Ausfüllen.
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