Westdeutscher Rundfunk Köln | 50667 Köln
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Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände e.V. | 42275 Wuppertal
Universitätsklinikum Düsseldorf | 40213 Düsseldorf
HAZEMAG & EPR GmbH | 48249 Dülmen
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Redaktionsassistent – manch einer mag dabei an den typischen Allrounder im Hintergrund denken, der zwischen E-Mails, Kopierer und Terminkalendern pendelt. Klar, ein bisschen Organisation gehört dazu, das weiß jeder, der diesen Beruf mal schnuppern durfte. Aber in Mönchengladbach? Da zeigt sich noch eine andere Facette, die man – zumindest aus meiner Sicht – nicht unterschätzen sollte. Zwischen alten Industriestandorten, quirliger Medienszene und dem gelegentlich sturköpfigen Charme des Niederrheins ist die Rolle des Redaktionsassistenten zugleich Sprungbrett, Prüfstein und – mit Glück – echtes Spielfeld für eigene Ideen.
Klar, Formate und Plattformen haben sich auch hier gewandelt. Wer heute als Redaktionsassistent unterwegs ist – ob in der Lokalzeitung, bei einem Stadtmagazin, in der PR-Agentur oder sogar im kleinen TV-Studio – der jongliert selten nur mit Papier. Stattdessen läuft die Arbeit auf mehreren Kanälen: Veranstaltungen vorbereiten, Interviewmitschnitte abtippen (ja, das gibt’s noch!), Social-Media-Kanäle im Blick behalten, Recherchen zu regionalen Themen organisieren, Gäste empfangen und nicht zu vergessen: Texten, redigieren, archivieren. Und zwar alles möglichst parallel – in der Hoffnung, dass der Chefredakteur gute Laune hat und sich die nächste Technikpanne nicht am Freitagabend meldet.
Einsteiger mit Abschluss, Quereinsteiger nach dem Volontariat, gestandene Büromenschen auf der Suche nach Tapetenwechsel – sie landen alle irgendwann im Redaktionsbüro. Das ist keine Geringschätzung, im Gegenteil: Wer sich gut organisieren kann, flexibel bleibt, auch bei Gegenwind einen kühlen Kopf bewahrt und zumindest ein Gespür für Sprache und Medienbrüche besitzt, wird hier gebraucht. Und nein, Perfektion braucht niemand. Viel wichtiger: Locker bleiben, aber sorgfältig arbeiten. Was viele unterschätzen – die interdisziplinäre Mischung. Zwischen digitaler Recherche und klassischem Telefongespräch bewegen sich Alltag und Ausnahme so rasant wie der Regionalexpress am Hauptbahnhof: Immer ein bisschen verspätet und ständig im Wandel.
Jetzt zum Teil, der selten auf Hochglanzseiten steht: Geld. In Mönchengladbach bewegen sich die Einstiegsgehälter für Redaktionsassistenten – so ehrlich muss man sein – meist zwischen 2.400 € und 2.800 €. Mit etwas Erfahrung, speziellen IT-Kenntnissen oder zusätzlicher Verantwortung ist durchaus ein Sprung auf 3.000 € bis 3.400 € drin. Bleibt es dabei? Häufig, leider ja. Wer auf den großen Gehaltsdurchbruch hofft, landet dann doch irgendwann im Düsseldorfer Umland. Aber: Der Niederrhein ist in puncto Lebenshaltungskosten vergleichsweise entspannt, und die sozialen Netzwerke der Medienmenschen hier sind dicht geknüpft – vor allem im echten Leben, nicht nur virtuell. Ich persönlich habe erlebt, wie schnell ein kluger Kopf mit pragmatischer Ader hier aufsteigen kann. Aber eben selten über Nacht.
Mönchengladbach lebt von kleinen Redaktionen und dem berühmten „jeder-macht-alles“-Prinzip. Ein Geheimnis? Die Nähe zu Düsseldorf, Köln und den dynamischen Märkten drumherum zwingt auch lokale Anbieter dazu, digital nachzuziehen. Stichwort: Podcasts zum Stadtgeschehen, Social-Media-Stories aus dem Rathaus, crossmediale Zusammenarbeit mit PR und Marketing. Wer sich hier für Modernisierung einsetzt, kann eigene Akzente setzen – besonders wenn man mehr mitbringt als nur Ordnungsliebe: Mut zum Experiment, Offenheit für neue Technik und die Bereitschaft, auch mal einen eigenen Textvorschlag gegen die Meinung des Chefs zu verteidigen.
Wer fragt, ob Redaktionsassistenz in Mönchengladbach Zukunft hat? Ich sage: Ja, wenn man bereit ist, sich ständig neu zu erfinden und die Balance zwischen Routine und risikofreudiger Kreativität hält. Die Medienlandschaft vor Ort ist rau, fordernd, aber für engagierte Kollegen ein ehrliches Trainingslager. Perfekt für die, die kein Problem mit Multitasking und gelegentlichem Improvisieren haben. Oder noch einfacher: Wer nervenstark bleiben und hinter den Kulissen an den großen (und kleinen) Geschichten mitwirken will, findet hier seinen Platz. Ob das jedem zusagt? Zweifel sind erlaubt. Aber reizvoll bleibt es – und das zählt am Ende mehr als jeder Hochglanzprospekt.
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