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Euro Akademie | 63739 Aschaffenburg
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Redaktionsassistent – ein Berufstitel voller Zwischentöne. Weder ein halber Redakteur, noch bloßer Büro-Organisator. In Ludwigshafen am Rhein bedeutet Redaktionsassistenz meistens: Sackgassen kennen – und Türen öffnen können, oft beides an einem Vormittag. Gerade für Menschen am Anfang ihres Berufslebens oder für jene, die aus anderen Branchen kommen, wirkt dieser Job wie ein Scharnier zwischen Ordnung und Kreativität, manchmal auch wie ein Blitzableiter. Klingt dramatisch? Nur, wer je vorm Redaktionsschluss mit einer Kaffeemaschine und einem wackeligen WLAN kämpfte, weiß, wie wenig übertrieben das ist.
Der vielseitige Alltag einer Redaktionsassistenz ist weder brotlose Kunst noch reine Fleißarbeit. Wer glaubt, man tippt da nur E-Mails und sortiert ein paar Aktenschränke, bestückt allenfalls das nächste Klischee. Tatsächlich reicht das Aufgabenfeld von der grundlegenden Recherche über die Terminverwaltung bis hin zur Bearbeitung kleinerer Texte und – nicht ganz unwichtig im rheinland-pfälzischen Medienkosmos – dem Feingefühl im regionalen Umgangston. Im Lokalen macht der Unterschied: Eine Pressemitteilung aus Oggersheim liest sich anders als ein Statement vom Werksdirektor, und wer einmal mit Ludwigshafener Dialekt einen Politiker ans Telefon bekommen hat, versteht, dass zur Aufgabenbeschreibung auch der Übersetzer im eigenen Kopf gehört.
Klar, ohne solide Textsicherheit und Organisationstalent droht die persönliche Kapitulation am Schreibtisch – doch reicht das? Nein. Digitale Tools, Redaktionssysteme, Bildbearbeitung, ein bisschen Social-Media, dazu klassische Büro-Kompetenzen: Ein echtes Potpourri an Fähigkeiten ist gefragt. In Ludwigshafen, geprägt von Chemie und Dienstleistungsmentalität, sind Flexibilität und Pragmatismus beinahe härtere Währung als das schönste Zertifikat. Muss man alles schon können? Natürlich nicht – aber wer sich nicht ständig neu eindenkt, bleibt auf der Strecke. Ich erinnere mich gut an meine erste Produktionsbesprechung, als ein Kollege den Unterschied zwischen einer Korrekturschleife und Panikmache erklärte. Ihr ahnt es schon – oft geraten beide aneinander.
Und dann die Frage aller Fragen: Wovon lebt man eigentlich als Redaktionsassistenz in Ludwigshafen? Das Einstiegsgehalt liegt meist zwischen 2.100 € und 2.500 €, doch mit etwas Glück (und mehreren Jahren Erfahrung) kann man auf 2.600 € bis 3.000 € klettern, zumal größere Verlagshäuser und Medienunternehmen in Ludwigshafen zuletzt stärker differenzieren. Greift man zu sehr nach den Sternen? Vielleicht – aber ich habe schon erlebt, wie Kolleg:innen nach gezielter Weiterbildung Richtung 3.200 € marschieren. Am Ende zählt, wie viel Energie man investieren will. Die Branche ist im regionalen Umbruch, das mediale Feld nicht mehr Heimat der Lautsprecher, sondern eine Werkstatt für Allrounder.
Ich habe mich oft gefragt, was Redaktionsassistenz in einer Stadt wie Ludwigshafen besonders macht. Vielleicht ist es dieser eigentümliche Mix aus Bodenständigkeit und Sendungsbewusstsein – regional gebunden, aber nie ohne Blick auf die große Bühne. Medienhäuser hier sind zwar kleiner als in den Metropolen, dafür erwartet man Schulter an Schulter denken – und arbeiten. Die Konkurrenz kommt (ungefragt) aus Mannheim und Mainz, die Herausforderungen aus den Fußgängerzonen genauso wie aus internationalen Newsroom-Standards. Digitalisierung mischt das Kartenblatt jedes Jahr neu. Adaptionsfähigkeit ist fast wichtiger geworden als das „perfekte Deutsch“. Wer all das mitbringt – und abends mit Erkältung noch den Veranstaltungskalender aktualisiert –, für den ist Redaktionsassistenz mehr als nur ein Jobtitel. Sondern ein Lebensgefühl, irgendwo zwischen Kaffee, Kommentarspalte und dem ewigen Mühen, das letzte Quäntchen Übersicht zu behalten. Oder wie man am Rhein sagt: „Hauptsach’, es läuft!“
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