100 km»
  • Exakt
  • 10 km
  • 25 km
  • 50 km
  • 100 km
Jobs»
  • Jobs
  • Ausbildung
  • Weiterbildung
  • Praktikum
  • Schülerpraktika
  • Refugees

 

Top Karriere Portal - Auszeichnung von Focus

Redaktionsassistent Leipzig Jobs und Stellenangebote

0 Redaktionsassistent Jobs in Leipzig die Sie lieben werden

Zur Berufsorientierung als Redaktionsassistent in Leipzig
Redaktionsassistent Jobs und Stellenangebote in Leipzig

Redaktionsassistent Jobs und Stellenangebote in Leipzig

Beruf Redaktionsassistent in Leipzig

Mikrokosmos Redaktion – Leipzigs unterschätzte Drehbühne für Assistentinnen und Assistenten

Wer je an einem kalten Montagmorgen in Leipzig vor dem Verlagsgebäude gestanden hat – mit dem leichten Aroma von Kaffeeresten und druckfrischer Zeitung in der Luft –, weiß: Die Unsichtbaren sind schon da. Die Redaktionsassistentinnen und -assistenten. Manchmal fragt man sich, warum ausgerechnet diese Rolle im Medienbetrieb so oft im Schatten bleibt, obwohl sie das Getriebe am Laufen hält? Vielleicht, weil Assistenz zu viele für einen Übergangsjob halten? Ein Irrtum. Doch bevor ich abschweife: Was steckt eigentlich hinter diesem Beruf – gerade hier, an der Pleiße, wo Medienkultur und Wandel einander beständig umkreisen?


Aufgaben: Viele Hüte, selten Krone

Redaktionsassistenzen sind, was andere Sekretariat nennen würden, aber das greift zu kurz – so kurz wie ein Teelöffel im Kochtopf. Klar, E-Mails beantworten, Termine jonglieren, Manuskripte ins System hieven gehören dazu. Aber im Leipziger Alltag, der von regionalen Eigenheiten nur so sprudelt – Dialekt inklusive –, reicht das nicht. Hier steuern sie den Versand von Belegexemplaren zu lokalen Autorinnen, springen zwischen Rubriken, organisieren spontan „mal eben” eine Presseeinladung oder kontrollieren Korrekturfahnen, weil das Lektorat Kopfstände macht. Und wenn die Technik zickt? Dann hilft oft nur Improvisation, gepaart mit einem robusten Nervenkostüm. Diese Multitasking-Fähigkeit, mal ehrlich, ist selten in Stellenanzeigen so offen gefordert wie tatsächlich gelebt.


In Leipzig: Zwischen Tradition und Tickern

Leipzig – Stadt der Messe, Buchstadt, mittlerweile auch Medienzentrum der sächsischen Seele. Wer seine ersten Schritte als Redaktionsassistenz hier wagt, gerät unweigerlich in den Sog der Ambivalenz: Einerseits die traditionsreichen Häuser, in denen das Senderlogo noch fast ehrfürchtig behandelt wird (ja, die gibt’s wirklich). Andererseits der ruppige Alltag einer Print-Online-Kombi, in der jeder Tag das Konzept der Planung neu definiert. Was viele unterschätzen: Die Unterschiede zwischen kleinen Kulturredaktionen – in denen die Hierarchien fast schon brüderlich wirken – und größeren Pressetiteln sind enorm. In manchen Redaktionen mischt man die Kaffeerunde noch mit der Chefredaktion, in anderen wird das Büro zur Kommandozentrale mit klaren Grenzen. Der Leipziger Arbeitsmarkt ist beides: durchlässig und zugleich seltsam verschlossen. Wer aus anderen Branchen kommt, muss oft erst übers Vokabular stolpern („Andruck”, „Dummy”, „Setzer”), bevor die übrigen Stolpersteine sichtbar werden. Oder vielleicht ist das einfach Teil dieser seltsamen Leipziger Mischung.


Geld, Anerkennung und der Sprung ins kalte Wasser

Jetzt zu dem fettgedruckten Thema: das Gehalt. Viele steigen in Leipzig zwischen 2.200 € und 2.600 € ein, selten darüber, manchmal darunter – je nach Medium, Größe des Hauses und Qualifikationsprofil. Klingt nüchtern, ist es aber nicht. Liegt die Verantwortung höher – zum Beispiel, wenn parallel internationale Korrespondenten betreut werden, oder wenn Zusatzaufgaben in der digitalen Produktion anfallen –, ist mehr drin. 2.800 € bis 3.200 €? In größeren Verlagshäusern denkbar, in Nischenredaktionen eher Wunsch als Wirklichkeit. Und während manche denken, dass Wertschätzung durch Lohn messbar wäre, habe ich in Gesprächen oft das Gegenteil erlebt: Die ehrlichsten Komplimente sind manchmal einfach ein stressfreier Feierabend – oder wenn Redakteurinnen nicht panisch in die Abstellkammer rennen, wenn Technikfragen durchs Büro schallen.


Weiterbildung – Sächsischer Pragmatismus trifft digitalen Wirbel

Was den Beruf in Leipzig immer spannender macht: Die Fortbildungslandschaft wandelt sich, und zwar rasant. Vor noch fünf Jahren war das Upgrade vom Telefon zur digitalen Redaktionssoftware eine kleine Revolution. Inzwischen ist es Standard, dass sich Assistentinnen und Assistenten mit Social-Media-Tools, Online-CMS, Datenbanken oder Bildrechten auskennen – oder wenigstens behaupten, es wäre so. Die Stadt hat reagiert: Regionale Medienakademien bieten kompakte Seminare, lokale Verlage schieben interne Trainings an, und im Umfeld der Hochschulen gibt es Kooperationsformate, bei denen auch der Nachwuchs einen Fuß in die Tür kriegt. Ich sage es, wie es ist: Wer nicht bereit ist, sein Repertoire regelmäßig aufzumöbeln, steht schnell am Rand statt mitten im Geschehen. Wer sich dagegen traut, Stoff von Datensicherheit bis Veranstaltungsorganisation in den eigenen Werkzeugkasten zu packen, hat in Leipzig nicht nur bessere Chancen, sondern meistens auch mehr Spaß am Job.


Warum Leipzig? Zwischen Euphorie und Ernüchterung

Für viele ist es der kreative Ruf, für andere die Verlagsvielfalt, die Leipzig attraktiv machen. Einiges stimmt: Die Stadt bietet eine Szene, die diskussionsfreudig, verrückt und manchmal nahezu liebevoll anti-perfekt ist. Aber es gibt eben auch die Momente, in denen Routine, knappe Ressourcen und die berühmte sächsische Hartnäckigkeit an den Kräften zehren. Vielleicht ist das gerade der Reiz: Wer als Redaktionsassistent oder Redaktionsassistentin in Leipzig antritt, erlebt Tag für Tag, wie nah Support und Mitgestaltung liegen können – und wie jedes Blatt, das hier entsteht, ein Stück weit auch von uns lebt. Dafür muss man kein Held sein, nur ein organisierter Draufgänger mit offenem Ohr und gelegentlichen Nerven aus Drahtseil. Oder, um es nach einem Leipziger Lokalkolorit auszudrücken: Man muss nicht alles können, aber wissen, wen man fragen kann. Und das ist manchmal mehr wert als ein fehlerfreies Faxprotokoll.


  • Info
  • Die aufgezeigten Gehaltsdaten sind Durchschnittswerte und beruhen auf statistischen Auswertungen durch Jobbörse.de. Die Werte können bei ausgeschriebenen Stellenangeboten abweichen.