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Manche Jobs locken mit klickenden Kameras, andere mit leisen Tastaturen – und dann gibt es diese fast unsichtbaren Stützen in der Medienwelt, irgendwo zwischen Zahlenkolonnen und Kollegenschelte, Wortgewandtheit und Papierstau: Redaktionsassistenten. Wer als Neuling, Wechsler oder Abenteurer mit Medienaffinität in Hannover Fuß fassen will, landet hier in einem Berufsfeld, das so vielschichtig ist wie eine Studiodiskussion zur Primetime. Heruntergebrochen: Organisieren, kommunizieren, recherchieren und nebenbei dafür sorgen, dass der Redaktionsbetrieb nicht im eigenen Papierchaos versinkt. Glänzend glamourös? Manchmal. Erstaunlich anspruchsvoll? Immer.
Was viele unterschätzen: Keine Redaktion – weder Tageszeitung, Fachmagazin noch Podcast-Studio – läuft ohne das wendige Organisationstalent im Hintergrund. In Hannover, wo zwischen öffentlich-rechtlichen Studios, Tageszeitenbranche und überraschend vielen crossmedialen Start-ups täglich News, Features oder Sendungsformate „in den Äther“ gehen, mutiert der Assistent zum Allroundtalent mit Nerven aus Drahtseil. Zu den Kernaufgaben? Tagesplanung, Koordination von Terminen (von der OB-Sprechstunde bis zum Konzertmitschnitt), inhaltliche Vorabrecherche, Quote-Check, Rechteklärung, Protokollführung, Artikelredaktion. Und dazwischen: dieses ewige Jonglieren zwischen „Komm, wir machen das jetzt eben schnell“ und „Bitte alles ganz genau dokumentieren“. Wer nach Monotonie sucht, wird enttäuscht. Wer Ordnung und Chaos aushält, findet seine zweite Haut.
Hannover ist nicht Hamburg; und Medienstadt wird hier selten mit Hauptstadt-Pathos buchstabiert. Dafür geht es oft pragmatisch, manchmal überraschend direkt zu. Digitalisierung, Automatisierung, Medienkonvergenz: Das sind hier zwar Alltagsthemen – aber eben auf eine norddeutsch-unaufgeregte Art. Ja, Redaktionssoftware gibt den Takt vor. Und ja, ein Teil der Arbeit besteht heute aus Datenpflege, Social-Media-Überwachung oder dem Verwalten digitaler Themenpools (und das nächste Tool-Update lauert garantiert schon im Hintergrund). Doch Hand drauf: Ohne Telefonate mit Quellen, handfeste Absprachen mit Technik und die klassische Korrekturrunde mit dem Lieblingsredakteur bleibt der Medienzirkus ein lahmer Rummel.
Warum will man das machen – und bleibt dann doch? Vielleicht, weil kein Tag wie der andere ist. Vielleicht, weil man es liebt, wenn um Punkt 16:42 Uhr plötzlich eine Nachricht von ganz oben reinkommt und alles neu sortiert werden muss. Einen Sinn für Humor sollte man tatsächlich mitbringen; Schreibtischhängematte hilft, ist aber selten Teil der Grundausstattung. Auch ein Blick auf die nackten Zahlen: Einstiegsgehälter bewegen sich im Raum Hannover meist zwischen 2.400 € und 2.800 €. Klar, kein Börsensaal. Aber: Mit Zusatzqualifikationen, Erfahrung in Bildbearbeitung, technischer Affinität oder gar Multilingualität sind 3.000 € oder teils etwas mehr drin – und das in einer Metropolregion, in der Lebenshaltungskosten nicht gleich die Existenz bedrohen (München schmunzelt müde).
Weiterkommen? Ehrlich: Es gibt Kurse, Inhouse-Trainings und externe Angebote zu Medienrecht, Datenmanagement, Crossmedia-Prozesslogik, digitalem Storytelling. Warum nicht als Schub nutzen? In Hannover sind viele Redaktionen offen für praxisnahe Weiterbildungen – mitunter überraschend flexibel. Und mal ganz subjektiv: Wer Disziplin, Neugier und ein Minimum an Frustrationstoleranz mitbringt, entwickelt sich zwangsläufig mit. Vielleicht nicht auf dem roten Teppich, aber mitten im kreativen Maschinenraum. Vieles, was den Reiz dieses Berufs ausmacht, steht eh in keinem Arbeitsvertrag: Der Schulterblick in Redaktionskonferenzen, das Sprachgefühl, mit dem man Headlines poliert, das feine Händchen für Konfliktmanagement, wenn die Luft knistert.
Würde ich den Schritt heute wiedergehen? Wahrscheinlich ja – mit dem Wissen, dass Routine hier ein flüchtiges Phantom bleibt und jeder Tag eine Einladung zum Vielkönnertum ist. Oder, um es auf den Punkt zu bringen: Wer in Hannover als Redaktionsassistent arbeiten will, braucht mehr als Verwaltungssinn und Rechtschreibsicherheit. Ein wenig Verwegenheit, viel Geduld und Lust auf Menschen und Medien – das sind die eigentlichen Eintrittskarten.
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