Müller-BBM Building Solutions GmbH | 20095 Hamburg
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
F&W - Fördern & Wohnen AöR | 20095 Hamburg
Müller-BBM Building Solutions GmbH | Barmbek-Nord
Müller-BBM Building Solutions GmbH | 20095 Hamburg
F&W - Fördern & Wohnen AöR | 20095 Hamburg
Müller-BBM Building Solutions GmbH | Barmbek-Nord
Wer in Bremen tagein, tagaus als Redaktionsassistenz arbeitet – oder mit dem Gedanken spielt, dort als Berufseinsteigerin oder Seiteneinsteiger Fuß zu fassen –, kennt die feine Melange aus taktischem Geschick, Alltagsmosaik und regionaler Eigenheit. Es ist dieser Mix aus Organisation, Kommunikation und stillem Krisenmanagement, der den Arbeitsplatz Redaktion auf eine eigenartige Art lebendig hält. Und manchmal – ich würde lügen, würde ich das verschweigen – auch gehörig strapaziert.
Typische Aufgaben? Ach, das wäre zu leicht, sie als rein administrative Routine abzutun. Klar, Termine koordinieren, Beiträge vorbereiten, Manuskripte jonglieren, Abläufe im Hintergrund am Laufen halten: Das klingt bodenständig und im ersten Moment wenig spektakulär. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Wer von draußen in den Beruf schlüpft, merkt schnell: Hier gleicht kein Tag dem anderen. Mal fehlt ein Zitat kurz vorm Redaktionsschluss, mal ringen Reporterin und CvD um Formulierungen – und dann taucht, meist mittwochs, noch kurzfristig eine Interviewgelegenheit auf, die die ganze Planung über den Haufen wirft. Genau an diesen Tagen wünschte ich mir früher oft drei Hände mehr. Rushhour im Redaktionsbüro eben.
Wer mit dem Bild einer norddeutschen Gelassenheit spielt („Immer mit einer steifen Brise, nie aus der Ruhe bringen lassen“), den belehrt das Medienleben in Bremen schnell eines Besseren. Hier ist, trotz einer eher übersichtlichen Branchenstruktur, Dynamik an der Tagesordnung. Zeitungs- und Printredaktionen haben in den letzten Jahren gespart, Radio lebt von Experimentierfreude, digitale Formate schießen aus dem Boden – und mittendrin die Assistenzen, die alle Fäden zusammenhalten. Dabei profitieren die, die nicht nur ihre Ablage sortieren, sondern aktiv gestalten: Themenrecherche, Social-Media-Posts, eigensinnige Schlagzeilen basteln – all das wandert in den Aufgabenmix. Und, ja, auch Lektoratsarbeit und schnelles Troubleshooting sind an der Tagesordnung, gerade wenn in Bremen wieder irgendein Hafenevent die ganze Logistik durcheinanderwirbelt.
Finanziell gesehen? Bremen ist ein hartes Pflaster, aber keines mit Goldstaub auf den Gehaltslisten. Einstiegsgehälter bewegen sich meist zwischen 2.400 € und 2.700 € – und das ist, Hand aufs Herz, nicht fürstlich, aber für Bremer Verhältnisse konkurrenzfähig. Wer mit mehr Erfahrung kommt oder Zusatzqualifikationen (etwa in CMS-Systemen, Bildbearbeitung oder sogar Video-Editing) mitbringt, kratzt manchmal an der 3.000 €-Marke. Lässt sich davon leben? Sicher, wenn man nicht vom Luxusloft an der Schlachte träumt. Was viele unterschätzen: Der Zusammenhalt in Bremer Redaktionen ist oft größer als der Gehaltszettel – ein Trostpflaster, das dem Teamalltag tatsächlich Farbe verleiht.
Technologische Veränderungen sind ein weiteres Kapitel. Keine Redaktion in Bremen kommt heute noch ohne digitale Tools aus, egal ob für Terminmanagement, Audioproduktion oder Social Distribution. Die Erwartungshaltung wächst rasant: Wer ein Auge für Datenvisualisierung oder ein Ohr für Podcasts hat, verschafft sich echten Vorteil. Manche Kolleginnen ringen noch mit der neuen Medientechnik – und vielleicht frage ich mich selbst manchmal, wohin das führt. Aber: Wer sich hier weiterbildet, ist von der halben Konkurrenz schon drei Schritte entfernt – Fortbildungsmöglichkeiten an der Uni oder regionalen Instituten bieten sich, sogar nach Feierabend. Kurse in Multimediatechnik? Bei passender Eigeninitiative eigentlich immer machbar.
Der Rest ist eine Mischung aus Erfahrung und Bauchgefühl. Was viele unterschätzen: Redaktionsassistenz ist selten ein reiner Zuarbeiterjob. Vieles entsteht im Miteinander. Zwischen Anderkeln und Anpacken, zwischen Plan und Improvisation. Und Bremen? Strahlt mitten im Alltag einen eigenen Pragmatismus aus – glitzerfrei, manchmal rau, aber ehrlich. Vielleicht treibt genau das so viele in die Medienlandschaft an der Weser. Und vielleicht ist es auch der Grund, warum dieser Beruf zwischen Aktenstapeln, Kaffeetassen und Krisenplänen einen erstaunlichen Sog entwickelt.
Das könnte Sie auch interessieren