DELO Industrie Klebstoffe GmbH & Co. KGaA | Windach Raum 80331 München
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DELO Industrie Klebstoffe GmbH & Co. KGaA | Windach Raum 80331 München
München – ein Ort, an dem BMW, Hightech und Bierkrüge friedlich koexistieren. Und doch, jenseits der üblichen Klischees, gibt es einen Berufsstand, der nur selten im Glanz offizieller Hochglanzprospekte auftaucht: Polymerchemiker. Wer hier einsteigt – ob frisch aus dem Studium oder als Berufswechsler mit Vorprägung aus anderen Disziplinen – spürt schnell, dass Chemie im Großraum München selten das ist, was man sich darunter vorstellt. Kraftwerke der Kunststoffe, Labore mit Blick auf die Alpen, Forschung im Windschatten der Industrie-Giganten – aber alles, nur kein Alltagstrott.
Stellen wir eine steile These auf: Polymerchemiker sind die Unterbau-Architekten moderner Großräume. Ohne sie – keine leichten Autokarosserien, keine flexiblen Displays, kein medizinisches Einweggerät für den nächsten Klinikbetrieb jenseits des Isarufers. Und das bedeutet keineswegs, stumpfes Herumrühren im Reaktor oder immerwährende Labortristesse. Vielmehr ist der Beruf geprägt von wachsendem interdisziplinären Austausch, besonders in München. Was viele unterschätzen: Die regionale Vernetzung mit Materialwissenschaft, Maschinenbau und sogar IT ist engmaschig – manchmal so sehr, dass man sich fragt, ob man noch in der Chemie oder eher im Feld der angewandten Systemlösungen arbeitet.
Es gibt einen gewissen Stolz, den Münchner Polymerchemiker an den Tag legen, sobald sie über die Vielfalt ihrer Branche sprechen. Zwischen den traditionsreichen Fakultäten der TU München und den innovationsgetriebenen Startups im Münchner Norden zirkuliert nicht nur Kapital, sondern auch Know-how. Wer regional einsteigt, merkt schnell, dass sich hier Märkte verschieben. Elektromobilität, nachhaltige Werkstoffe, Biopolymere und recycelbare Verbundmaterialien – Schlagworte, kurioserweise in aller Munde, werden in München tatsächlich in produktive, marktnahe Forschung übersetzt. Manchmal schneller, als es einem lieb ist. Die eingespielten Prozesse? Werden gern mal über Bord geworfen, wenn ein Industriekunde überraschend mit einer neuen gesetzlichen Anforderung aufwartet. Anpassungsfähigkeit ist also keine leere Worthülse, sondern Überlebenstaktik.
Sprechen wir über das, was häufig nur verschämt zwischen Mittagspause und Feierabendbier thematisiert wird: das Gehalt. München ist teuer, keine Frage. Das Einstiegsgehalt für Polymerchemiker schwingt sich meistens zwischen 3.600 € und 4.500 € auf. Mit wachsender Erfahrung – und, ehrlich gesagt, etwas taktischer Wechselbereitschaft – lassen sich durchaus Beträge von 5.200 € bis 7.000 € realisieren, insbesondere bei Industriegiganten und in forschungsnahen Leitungspositionen. Das klingt komfortabel? Nun, der Wohnungsmarkt macht einem schnell klar, dass diese Zahlen nicht gleichbedeutend mit dem Traum vom Reihenhaus in Schwabing sind. Was viele Jungchemiker überrascht: Die typischen „hidden champions“ in der Region – also Mittelständler mit Nischenprodukten, die international gefragt sind – bieten oft eine angenehm menschliche Unternehmenskultur und unspektakuläre, aber solide Gehaltspakete.
An diesem Punkt darf man nicht zu idealistisch sein. Wer in München als Polymerchemiker attraktiv bleiben will, braucht fortlaufende Weiterbildung – und zwar nicht nur die ewig gleichen Online-Kurse. Vieles läuft über spezifische Aufbauprogramme regionaler Fachgesellschaften oder über Kooperationen zwischen Industrie und Forschungseinrichtungen. Manchmal irritierend direkt, manchmal mit Hang zu organisierter Improvisation. Manche Kollegen schwärmen von spezialisierten Zertifikatskursen – andere fluchen über die Extraarbeit nach Feierabend. Mein persönliches Fazit? Nichts ist teurer als Stillstand, und Weiterbildung ist hier selten bloßes Selbstzweck-Kaffeetrinken, sondern am Ende oft der Schlüssel zu Türen, von deren Existenz man vorher nichts ahnte.
Ob Neuanfang, zweiter Anlauf oder geplanter Branchenwechsel – der Berufsbereich Polymerchemie in München ist selten selbsterklärend, aber fast immer spannender als der Blick von außen vermuten lässt. Wer bereit ist, flexibel zu denken, Interdisziplinarität nicht nur im Lebenslauf zu dulden (sondern auch im Arbeitsalltag zu leben), findet hier einen Platz zwischen den Fronten: zwischen Forschung und Industrie, zwischen Alltag und Innovation, zwischen Karrierewunsch und Münchner Lebensrealität. Mehr Herausforderung geht eigentlich kaum – aber genau das macht die Stadt am Ende so reizvoll. Und den Beruf vielleicht ein bisschen mehr als „nur“ Chemie.
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