DMK – Müritz Milch GmbH | 17192 Waren
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Die Hansestadt Rostock – maritim, windumtost und ein Ort, an dem Wissenschaft nicht bloß irgendwo in verstaubten Instituten schlummert. Für Physiklaboranten ist das ein zweischneidiges Schwert: Einerseits wird man Teil eines Forschungskosmos, der Meer, Technik und Experimentierlust miteinander verwebt. Andererseits? Nun, physikalische Präzision will gelernt und gelebt sein – und das verlangt mehr als die berühmte ruhige Hand.
Ich erinnere mich an meinen ersten Tag in einem Rostocker Labor: Es roch nach Metall, Alkohol und – ganz ehrlich – ein bisschen nach Überstunden. Als Physiklaborant tüftelt man zwischen Messgeräten, Lasern und Proben, die so unscheinbar wirken, dass niemand ahnt, wie viel Know-how hinter einem einfachen Wert steckt. Schwerpunkt? Häufig Materialprüfung, Messtechnik oder experimenteller Apparatebau, zum Teil auch mit digitalem Schnickschnack, der vor fünf Jahren kaum Thema war.
Wer frisch einsteigt, spürt schnell: Das Aufgabenfeld ist alles andere als einheitlich. Forschungsverbünde mit der Uni, private Auftragslabore, Werften, Unternehmen aus der Medizintechnik – die Vielfalt in Rostock ist solide, überrascht aber kaum, wenn man die Wirtschaftslage kennt. Dass Energie- und Umwelttechnik boomen, merkt man auch hier. Wer sich von Alltagsphysik nicht abschrecken lässt (also: Thermometer eichen, Spannungen messen, mit Tabellen ringen), findet kaum je Langeweile. Monotonie? Nur, wenn man das „rote Lämpchen“ am Messgerät hypnotisiert.
Es wäre gelogen, zu behaupten, der Beruf würde um gesellschaftliches Prestige buhlen. „Du bist… was? Physiklaborant?“ So ungefähr klingt das, wenn Freunde einen fragend mustern. Gleichzeitig ist es diese stillschweigende Kompetenz, dieses handfeste physikalische Verständnis, das viele Firmen in Rostock zu schätzen wissen – zumindest, sobald komplexere Messreihen oder Qualitätskontrollen ins Spiel kommen. Wer die präzise Arbeit am Messplatz beherrscht, bekommt rasch Verantwortung übertragen, oft mehr als gedacht.
Die Kehrseite? Ja, auch Rostock kommt nicht ganz ohne Strukturwandelerscheinungen aus. Manche Laborstandorte sind gewachsen, andere im Zuge von Rationalisierungen geschrumpft oder ausgelagert. Aber: Gerade Bereiche wie Medizintechnik, Biotech und maritime Wirtschaft suchen Leute – auch, weil der Nachwuchs eher zögerlich ist. Schon manchmal fragt man sich: Sind die sichtbaren technischen Fortschritte genauso schnell wie die Anpassung im Laboralltag? Meistens nicht. Das gute alte Multimeter bleibt selten lange arbeitslos.
Natürlich: Wichtige Frage. Wer als Berufseinsteiger nach Rostock kommt, startet meist zwischen 2.400 € und 2.800 €. Mehr Erfahrung, Verantwortung oder ein Job bei einem forschungsintensiven Mittelständler bringen dann schon 2.900 € bis bei manchen, mit etwas Glück und Spezialwissen, um die 3.300 €. Aber seien wir ehrlich: Wer auf das große Geld aus ist, landet selten im Physiklabor. Dafür sind die Wege zur Weiterqualifizierung recht gut – Weiterbildung zur Technikerin, ein berufsbegleitendes Studium, oder Spezialisierungen, zum Beispiel auf optische Messtechnik oder Beschichtungsverfahren.
Warten auf den Ruhm? Nun, der spielt meist im Hintergrund. Wer seine Freude am Suchen, Messen, Dokumentieren behält und nicht vor Routine-Aufgaben kapituliert, entdeckt – fast trotz sich selbst – Nischen, die durchaus Entwicklungspotenzial bieten. Und immerhin: Die Sicherheit des Jobs ist, im Vergleich zu manch anderem technischen Beruf, hier an der Ostsee noch vergleichsweise stabil.
Physiklaborant in Rostock zu sein, verlangt Pragmatismus, ein Auge für Details und gelegentlich ein dickes Fell, wenn Bürokratie und Messprotokolle wieder mal Überhand nehmen. Wer Technik am liebsten schwarz auf weiß (besser: fünfstellig im Display) sieht, kann sich hier auf Dauer sogar ein Stück weit selbst verwirklichen. Und das, ohne sich im Labyrinth der Großstadt zu verlieren. Vielleicht keine Traumgagen, klar, aber ein Beruf, der Hand und Kopf in Bewegung hält – und manchmal, ehrlich gesagt, reicht das.
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